Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - MMO-Finanzierung : Alles Mist, oder?

  • Multi
Von  |  |  | Kommentieren

Abo, buy to play, free to play – die Bezahlsysteme verändern sich kontinuierlich. Doch schaut man sich die verschiedenen Systeme an, so scheint keines richtig beliebt bei den Spielern zu sein. Natürlich wäre es schön, wenn man ohne Monatsgebühren oder Mikrotransaktionen zocken könnte, aber so ein MMO ist ein Riesenprojekt und will ja auch finanziert werden. Sprich: Irgendwie müssen die Spieler dazu gebracht werden, ins Portemonnaie zu greifen. Wir werfen mal einen (eher persönlichen) Blick auf die verschiedenen Modelle und ihre Vorzüge und Nachteile.

Wenn man sieht, wie sehr die Spieler derzeit über die Ankündigung von Bethesda schimpfen, dass The Elder Scrolls Online mit Abomodell und Monatsgebühren finanziert werden soll, wird man die Vermutung nicht los, dass dieses Modell doch langsam ausstirbt. Dabei hat es uns quasi über die gesamte Entstehungsgeschichte des MMO-Genres treu begleitet, und das durchaus erfolgreich. Blizzard hat sich mit World of WarCraft im Abomodell eine goldene Nase nebst vermutlich anderen Körperteilen aus Edelmetall verdient. Und auch wenn so mancher propagiert, dass der Grund für die rückläufigen Abonnements das Gebührenmodell ist, so ist das doch ausgemachter Unsinn. Denn wenn es überhaupt einen Grund gibt, dann wohl eher den, dass WoW mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Da ist Abonnentenschwund ganz normal. „Nur noch“ acht Millionen sind schließlich kein Grund zur Sorge. EVE Online schafft es auch ganz locker, seit gut zehn Jahren mit einem Abomodell zu bestehen, sogar mit steigenden Spielerzahlen.

Natürlich muss man festhalten, dass einige Spiele auch ziemlich auf die Nase gefallen sind. Star Wars: The Old Republic zum Beispiel oder TERA. Was aber wohl weniger am Gebührenmodell lag, sondern eher daran, dass entweder inhaltlich (SWTOR) oder spielerisch (TERA) für unseren Markt einfach zu wenig geboten wird. Dass andere Spiele im gehobenen Alter vom Abomodell auf andere Finanzierungen umgestellt werden, ist dagegen einfach logisch, denn wer will schon für einen zehn Jahre alten Titel noch groß in die Tasche greifen? Für einige beginnt dadurch sogar ein zweites Leben, wie Der Herr der Ringe: Online oder auch die aktuell steigenden Spielerzahlen beim leider weit unter seinem Wert laufenden RIFT beweisen.

Angriff der vermeintlich Kostenlosen

Früher war das Abomodell im westlichen Markt jedenfalls Standard. Doch die Offensive der MMOs aus dem Fernen Osten hat einiges verändert. Vor allem Runescape verbreitete seinerzeit das Free-to-play-Modell, bisher immer noch einer der erfolgreichsten Free-to-play-Titel überhaupt. Das System hat natürlich seine Vorteile. Immerhin kann man einfach für lau mal eben das Spiel herunterladen und draufloszocken, um festzustellen, ob es einem gefällt. Allerdings haben Free-to-play-MMOs immer noch mit einem schlechten Ruf zu kämpfen, hauptsächlich bedingt durch die vergleichsweise billige Fernostproduktion, die vielen Anleihen an große westliche Titel und den Casual-Faktor, der vielen Hardcore-Spielern immer wieder sauer aufstößt.

Free-to-play-Titel finanzieren sich meist über spielinterne Item-Shops, in denen nützliche Gegenstände gegen bare Münze erworben werden können. Oder aber zusätzliche Inhalte werden gegen Bares angeboten, wie bestimmte Regionen oder Erweiterungen. Meist bekommt man im Shop Reittiere, Taschen, Anpassungsmöglichkeiten für Charaktere und Boosts, die dafür sorgen, dass der Spieler schneller vorankommt. Zumeist werden diese Möglichkeiten nur von einem Bruchteil der Spieler angenommen. Angeblich soll es rentabel sein, wenn mindestens fünf Prozent der Spieler die Item-Shops nutzen. Ob das alles so stimmt, wissen nur die Hersteller selbst, denn nur wenige Betreiber von Free-to-play-Titeln lassen sich da gern in die Karten schauen. Jedoch: Es fehlt an Transparenz. Nicht wenige Spieler haben sich bös erschreckt, als sie ihre Kreditkartenabrechnung bekamen und feststellen mussten, dass sie drei- oder vierstellige Beträge im Item-Shop versenkt haben.

Zahlen, um zu siegen

Ein weiterer Haken, der viele Spieler abschreckt, ist pay to win. Zwar basiert das alles auf demselben System, jedoch werden in den Mikrotransaktionen nicht nur „kosmetische“ Artikel verkauft, sondern tatsächlich Gegenstände wie Waffen oder Rüstungen, die den Spielern einen Vorteil verschaffen. Insbesondere bei Spielen mit ausgeprägtem PvP-Anteil wird das überhaupt nicht gern von den eingefleischten Zockern gesehen. Die wollen letztendlich Fairness und auf Basis ihrer Fähigkeiten gewinnen und nicht aufgrund ihres Geldbeutels. Die Kritik scheint angekommen, so haben die World-of-Tanks-Macher gerade verkündet, sämtliche Pay-to-win-Elemente verbannen zu wollen.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel