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News - Sonstiges aus der Welt der Spiele : Synchronsprecher ziehen Streik in Erwägung

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    Synchronsprecher und Synchronsprecherinnen versammeln sich derzeit unter den Hashtags #PerformanceMatters und #IAmOnBoard2015 auf Twitter und wollen auf die unfaire Bezahlung von Sprechern in der Videospielindustrie aufmerksam machen. Unter der Leitung der amerikanischen Gewerkschaft SAG-AFTRA, die viele Synchronsprecher im Bereich Videospiele vertritt, wird derzeit ein Streik in Erwägung gezogen.

    Auf der Webseite von SAG-AFTRA (Screen Actors Guild - American Federation of Television and Radio Artists) stimmen Synchronsprecher über die Möglichkeit eines Streiks ab. Viele Synchronsprecher wie Wil Wheaton, Jennifer Hale, Steve Blum, Phil LaMarr, William Salyers, Grey Griffin, David Hayter, D.C. Douglas, Erin Fitzgerald und Ashley Burch sorgten mit der Bekanntgabe ihres Votings auf Twitter für Aufmerksamkeit und zeigten ihre Einigkeit mit der Gewerkschaft SAG-AFTRA. Das Ziel des Streiks ist es, Entwickler und Publisher zu neuen Verhandlungen in Bezug auf die Synchronsprecher-Gage zu zwingen.

    Synchronsprecher werden immer noch nach dem selben Prinzip bezahlt, welches noch aus den 90ern stammt und mittlerweile einfach nicht mehr zur heutigen Videospiel-Landschaft passt. Mit der steigenden Qualität und Leistung der Technik sei fast fotorealistische Grafik kein Traum mehr. Dies verlange bessere Performances von Synchronsprechern, ganz zu schweigen vom Motion-Capturing-Verfahren, das die Arbeit der "Sprecher" über ihre Stimmen hinausträgt.

    Laut den FAQ auf der Webseite wolle man über "Boni" verhandeln, die an die Synchronsprecher- und sprecherinnen ausgezahlt werden sollen, sobald ein Titel, für welches sie ihre Stimme geliehen hatten, mehr als zwei Millionen Exemplare verkauft. Weitere Boni werden anschließend jedes mal für die Sprecher fällig, wenn das Spiel zwei weitere Millionen Exemplare verkauft; gedeckelt wird es bei acht Millionen Kopien. Damit wolle man kleinere Indie-Studios beschützen, andererseits wolle man aber auch mehr vom "Blockbuster"-Kuchen abhaben. Dieses Prinzip greife auch bei Online-Titeln, wobei man verkaufte Kopien durch Abonnenten ersetzen wolle.

    Zusätzlich wolle die Gewerkschaft, dass ihre Sprecher eine "Stunt-Gage" erhalten, falls die Rolle extrem physisch fordernd ist. Mit der steigenden Zahl von Motion-Capture-Produktionen leihen Synchronsprecher den Spielen zusätzlich zu ihren Stimmen auch ihre Gestik und Mimik, was auch in der Bezahlung beachtet werden solle. Publisher und Entwickler sollen zudem daran gehindert werden eigene Mitarbeiter als Synchronsprecher zu nutzen, ohne dass diese der Gewerkschaft beitreten müssen.

    Die Diskussion zwischen den Synchronsprechern, -sprecherinnen und der Gewerkschaft SAG-AFTRA auf der einen Seite und den Publishern und Entwicklern auf der anderen, begann schon Anfang des Jahres, als alle Parteien sich im Februar und erneut im Juni trafen, um neue Bedingungen zu verhandeln, ohne jedoch eine Einigung zu erreichen. Die Publisher sollen laut der Gewerkschaft besonders stur gewesen sein.

    Bis zum 05. Oktober sollen noch Stimmen gesammelt werden, wonach ein finaler Versuch unternommen werden solle, mit Publishern zu verhandeln. Falls  dies erneut keine Früchte trägt, wolle man den Streik lostreten, was die Arbeit vieler Entwickler verzögern könnte. Die Gewerkschaft ruft dabei auch die Gaming-Community dazu auf, die Synchronsprecher zu unterstützen.

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