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Gaming aus Elternsicht

Gaming ist in deutschen Kinderzimmern angekommen. In der Altersgruppe bis 16 wird es kaum einen Heranwachsenden geben, der nicht zumindest einmal Gaming ausprobiert hat. Und ganz sicher sind es nicht nur Nerds, die ein paar Runden spielen wollen. Die breite Masse der 7- bis 16-Jährigen begreift Spiele – ob nun am PC, über Konsolen oder das Handy – einfach als willkommenen Zeitvertreib und Stresskiller. Eltern stehen jedoch vor der Frage, ob sie hier regelnd eingreifen sollen. Und wenn ja, wie da am besten funktioniert.

Abbildung 1: Gaming ist für viele Jugendliche eine beliebte Beschäftigung in der Freizeit. Mittlerweile ist erwiesen, dass Gaming entsprechende Skills trainieren kann, die auch im alltäglichen Leben sinnvoll sind. Trotzdem sollten Eltern einiges beachten.
Foto von ELLA DON auf Unsplash

Grundregel: Finanzielle Risiken minimieren

Gaming soll Spaß machen. Leider wechseln Kinder Spiele relativ schnell. Damit geht auch ein gewisses finanzielles Risiko einher. Ein komplett freigeschalteter Account auf Gaming-Plattformen kann zu einem regelrechten Groschengrab werden. Vollpreis-Titel kosten heute zwischen rund 60 Euro bis 120 Euro in den Premium-Versionen.

Um dieses finanzielle Risiko auszuschalten, ist die Anbindung eines Bankkontos oder der Kreditkarte an die Plattform in jedem Fall zu vermeiden. Als Alternative bieten sich Guthaben-Karten an, die nach dem Prepaid-Prinzip arbeiten und von Plattformen wie Steam oder Epic angeboten werden. Über eine Steam Karte kann ein Spieler-Account aufgeladen werden – ohne ein größeres finanzielles Risiko einzugehen. Immerhin ist das Risiko maximal auf den aufgeladenen Betrag begrenzt.

Ist Gaming nur negativ?

Gaming sehen Eltern häufig negativ. Es kostet Zeit, lenkt Kinder von Aufgaben in der Schule ab und kostet Geld. Auf den ersten Blick und sehr oberflächlich gesehen mag dies sogar zutreffen. Wer sich intensiv mit dem Thema Gaming und dessen Konsequenzen beschäftigt, erkennt aber auch einige positive Aspekte.

  • Problemlösungsfähigkeiten: Spiele, die Rätsel oder Herausforderungen enthalten, erfordern das Entwickeln einer Lösungsstrategie. Sich damit zu beschäftigen und Lösungen anzupassen, verbessert das logische Denken. Eine Eigenschaft, die Spieler auch in den Alltag mitnehmen.

  • Verbesserung des strategischen Denkens: Viele Spiele erfordern Planung und vorausschauendes Gameplay. Damit wird die Fähigkeit verbessert, Konsequenzen von Handlungen zu bewerten und quasi in die Zukunft zu denken.

  • Bessere Hand-Augen-Koordination: Actionreiche Spiele verbessern die motorischen Fähigkeiten und die Koordination durch schnelle Interaktionen. Die Reaktionen zwischen den Augen und Händen werden besser.

  • Einsatz zur Stressbewältigung: Gaming baut Stress ab. Es ist nicht unbedingt eine Flucht aus dem Alltag, sondern kann für Schüler – die heute unter Stress stehen – ein Ventil werden. Eltern sollten das Gaming auch als Entspannung sehen.

Außerdem ist Gaming nicht unbedingt der „Killer“ für soziale Kontakte. Diverse MMORPG zeigen, dass komplett neue Communitys entstehen. Soziale Kontakte und Interaktionen werden damit aus der Gaming-Welt in den Alltag getragen. Dass Gaming positive Effekte – auch im Hinblick auf den therapeutischen Einsatz – hat, erkennen inzwischen auch Krankenkassen wie die Barmer. Hier wird sich intensiver mit dem Thema beschäftigt.

Welche Spielzeiten sind sinnvoll?

Wie überall gilt auch beim Gaming, dass immer die Dosis das Gift macht. Was in jedem Fall ein Fehler wäre: Kinder einfach beim Gaming die Zügel in die Hand zu geben. Dies gilt einerseits für die Spielinhalte als auch die Spielzeiten. Empfohlen wird eine Spieldauer für Kinder von maximal zwei Stunden.

Dieser Wert gilt aber nur für ältere Kinder. Bis zu einem Alter von sieben Jahren sollte unter Aufsicht nicht mehr als eine halbe Stunde gespielt werden. Bis 10 Jahre lässt sich die tägliche Spielzeit auf 60 Minuten anheben. Und bis zu einem Alter von 12 Jahren werden circa 75 Minuten bis 80 Minuten empfohlen. Ab 12 Jahren darf die Spielzeit auf zwei Stunden ansteigen.

Kleiner Tipp: Viele Kinder nutzen bereits Spieleplattformen für Gaming-Nachschub. Eltern sollten darauf achten, hier mit einem Altersfilter zu achten, der sich nicht einfach umgehen lässt. Natürlich gehört eine regelmäßige Kontrolle immer dazu.

Fazit: Gaming-Erfahrungen für Kinder positiv gestalten

Kinder spielen gerne – irgendwann auch am Computer oder einer Konsole. Eltern sind durch die Gewaltspiele-Debatte natürlich verunsichert. Neben einer Aufsicht über Spielinhalte ist es sinnvoll, auch finanziell die Möglichkeiten der Kinder zu lenken. Hier sind Game-Guthabenkarten eine gute Alternative zwischen dem Anspruch der Kinder und Eltern.