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Test - Slam Tennis : Slam Tennis

  • PS2
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Slam Tennis
Wählt einen Tennisprofi.
Zwar orientiert sich die Steuerung und das Gameplay deutlich an 'Virtua Tennis', doch 'VT'-Cracks werden trotzdem einige Zeit brauchen, um sich an 'Slam Tennis' zu gewöhnen, da das Spielgeschehen etwas simulationslastiger ist und somit über ein anderes Timing als das Sega-Spiel verfügt. Die Simulationslastigkeit findet sich vor allem darin, dass sich die Tennisprofis im Spiel etwas schwammig steuern lassen, sich die Tennisschüsse nicht millimetergenau platzieren lassen und dass ihr vor allem deutlich mehr Schlagvarianten zur Verfügung habt, als beim Vorbild. Somit sind auch gleich alle vier Actiontasten mit unterschiedlichen Schlägen belegt, mit den Schultertasten könnt ihr dem Ball noch etwas Spin geben und außerdem muss genau darauf geachtet werden, wie die Figur zum Ball steht, wenn sie zuschlägt, so dass je nach Situation automatisch noch weitere Bewegungen wie zum Beispiel die klassische Becker-Rolle oder gar ein protziges Schlagen zwischen den Beinen im Sprung hinzu kommen. Umso spektakulärer ein Move ist, umso schneller lädt sich eine Special-Anzeige auf. Ist diese voll, könnt ihr einen von vier Spezialschlägen ausführen, die besonders schwer haltbar sind.
Slam Tennis
Eines der Minispiele.

Leider ist dieser Mix aus simulationsartiger Vielfalt und schnellem Arcade-Gameplay nur bedingt geglückt, was wie schon gesagt an der ungenauen Steuerung und einigen seltsamen Gags liegt: Wenn ein Tenniscrack zur Abwechslung im schicken Jeansrock, im gelben Adidas-Trainer oder im Strickpulli am Strand, in einem Gespenstergarten oder auf einem Hinterhof antritt, ist das zwar abwechslungsreich, aber auch ziemlich albern. Hin und wieder verhält sich auch die KI albern: Manchmal spielt ein Charakter zwei Sätze fast schon zu gut für seine Stufe und schmettert fast unhaltbare Schläge, ein andermal schlägt er selbst bei einfachsten Bällen daneben. Aufgrund der nicht immer perfekten Kollisionsabfrage und dem etwas sonderbaren Verhalten des Balles, der oft viel zu schwer wirkt, können solche peinlichen Fehler aber auch euch passieren. Probleme macht diese KI natürlich auch im Doppel, wo ihr euch überhaupt nicht auf euren Computer-Kollegen verlassen könnt. Immerhin freuen sich Simulationsfans, dass Tennisturniere in voller Länge gespielt werden können. Fieserweise müsst ihr aber im 'Championship'-Turnier wieder von vorne beginnen, wenn ihr ein Continue benutzen müsst.

Slam Tennis
Gemeinsam stark auf dem Court.

Kein Ass bei der Technik
Leider ist die Grafik von 'Slam Tennis' nicht so ganz auf der Höhe. Hauptmanko ist vor allem, dass trotz 3D-Technik nur gerade eine Standard-Sicht wählbar ist, so dass ihr selbst im Kampf gegen Computer-Gegner perspektivisch ungünstig auf der entfernten Platz-Seite spielen müsst. Dass das Spielgeschehen auch aus anderen Perspektiven gezeigt werden könnte und dann auch dynamischer wirken würde, sieht man in den richtig gut gemachten und vielfältigen Replays und Freude-, beziehungsweise Frustanimationen der Spieler. Überhaupt sind die Figuren zwar etwas eckig ausgefallen, aber überzeugend animiert. Wenig gefallen können dafür die Stadien, die unscharf, farblich unpassend, mit simplen 2D-Zuschauern und aufgrund von vielen bewegungslosen Figuren wie Kameraleuten und Balljungen etwas lieblos wirken.

Schon besser ist da der Sound, der durch hübsche Hintergrundmelodien in den Menüs und lebendig wirkenden, abwechslungsreichen Zuschauersound wie etwa Applaus punktet. Einzig die unmotiviert und unecht wirkende Linienrichter-Sprachausgabe und die oftmals völlige Stille während eines Ballwechsels fallen da negativ ab.

 

Fazit

von David Stöckli
Auch wenn durchaus gelungene Ansätze vorhanden sind, kann 'Slam Tennis' doch nicht in der gleichen Liga spielen wie das offensichtliche Vorbild 'Virtua Tennis'. Dies liegt vor allem an der teils unglücklichen Mischung aus Arcade und Simulation, wobei Anhänger von beiden Seiten nicht so recht auf ihre Kosten kommen. Vor allem aufgrund der komplexen und schwammigen Steuerung, der ungenauen Ballplatzierung, einigen Mängeln in der Physik, der unausgegorenen KI und vor allem dem recht hohen Schwierigkeitsgrad des Spiels braucht man einige Zeit, bis man das Geschehen auf dem Court im Griff hat und auch dann noch kann durchaus Frust aufkommen. Immerhin können einige Features wie die verschiedenen Spielmodi, die Minispiele, die abgedrehten Arenen, die lizenzierten Figuren, die vielen Schlagvarianten und die Specialmoves gefallen. Wieso man allerdings keinerlei Wahl bei der Perspektive hat und wieso man sich bei der grafischen Umsetzung nicht etwas mehr Mühe gegeben hat, ist hingegen unverständlich.  

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