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Preview - Sid Meier's Starships : Legende im Weltraum

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Die iPad-Falle?

Sid Meier's Starships erscheint am 12. März gleichzeitig für PC, Mac und iPad. Moment, ein Mobile-Ableger für den Beyond-Earth-Sprössling? Das riecht doch förmlich nach Mikrotransaktionen. Aber Sid Meier wischt diese Skepsis im Gespräch souverän vom Tisch: „Nein, es gibt keinen In-Game-Shop oder derartige Funktionen. Man bezahlt 14,99 Euro und bekommt dafür das komplette Spiel.“

Sid zeigt sich wenig begeistert von der Entwicklung, die Spiele in den vergangenen Jahren genommen haben. „Diese Gratisspiele haben ein merkwürdiges Selbstverständnis erzeugt. Als Spieler darf ich plötzlich nicht mehr zu viel Spaß an einem Programm haben. Das könnte mich ja dazu verführen, dass ich Geld fürs Weiterspielen ausgeben könnte. Als Entwickler wiederum musst du dich nicht mehr allein auf das Spiel selbst konzentrieren, sondern die Mechaniken plötzlich auf den Umsatz einstellen. Und schwupps bist du Entwickler und Verkäufer.“

Mit dem kaufmännischen Teil seines Berufs hat Sid Meier ohnehin wenig am Hut. Er ist froh, dass er mit 2K Games einen verlässlichen Partner für Firaxis gefunden hat, der ihm die „Drecksarbeit“ abnimmt. „Wir konzentrieren uns auf die Spielentwicklung. Alles andere darf 2K Games machen. Die wissen auch, dass wir manchmal ein bisschen länger brauchen.“ Auf Kickstarter oder andere Crowdfunding-Plattformen würde sich Meier nie verlassen. Die Geschehnisse rund um Peter Molyneux in den vergangenen Wochen erachtet er einfach nur als traurig: „Du gehst bei dieser Art der Finanzierung ein Versprechen gegenüber dem Kunden ein, das du häufig nicht halten kannst. Spielentwicklung ist ein kreativer Prozess und mit so vielen Unwägbarkeiten verbunden. Das kannst du nicht immer kalkulieren und dem kannst du auch nicht immer gerecht werden.“

Erst Raumschiffe, dann Dinosaurier?

Mit seinen 61 Jahren gehört Sid Meier zu den Urgesteinen der Branche. Spiele wie Civilization oder Pirates haben eine ganze Generation von Spielern und Entwicklern geprägt. Doch im Gegensatz zu anderen Kollegen aus der Branche gibt er sich im Gespräch bescheiden und analytisch. „Weißt du, wir haben einige goldene Regeln bei uns. Für uns als Entwickler geht es nicht darum zu beweisen, wie toll wir den Job machen. Nicht wir dürfen den meisten Spaß haben, sondern die Spieler dort draußen!“

Starships ist für Sid Meier eine Herzensangelegenheit. Auf die Frage, ob ihm die Klassiker oder aktuelle Projekte wichtiger sind, gibt er sich salomonisch: „Spiele wie Civilization sind wie meine Kinder. Ich habe sie heranwachsen sehen. Hab sie zur Uni geschickt. Jetzt sind sie erwachsen und auf sich selbst angewiesen. Sie gehören den Leuten dort draußen. Mein aktuelles Produkt habe ich aber immer im Kopf. Ich gehe abends ins Bett, denke über Probleme nach und wache morgens mit Lösungen auf.“

Doch auch ein Mann wie Sid Meier ist nicht perfekt. Er hat auch Projekte nicht zu Ende gebracht. In seiner Schublade schlummern laut eigener Aussage noch zehn Spiele, die wohl nie das Licht der Welt erblicken werden. „Ich wollte immer mal ein Spiel über Dinosaurier machen und habe sicherlich ein Jahr daran gearbeitet. Aber ich habe nie einen Weg gefunden, wie mein Konzept Spaß machen könnte. Spielt man den Dinosaurier oder die Höhlenmenschen? Sollte es so etwas wie Evolution geben? Und kann ich sogar Städte bauen? All diese Gedanken gingen mir immer wieder durch den Kopf. Aber letztlich kam daraus nichts zustande“, trauert Sid Meier seinen Dinos hinterher. Aber Hauptsache, Starships steht bereits in den Startlöchern. Das Strategiespiel macht einen blitzsauberen Eindruck und speziell die iPad-Fassung dürfte unterwegs unzählige Stunden in Sekunden verwandeln.

Fazit

Olaf Bleich - Portraitvon Olaf Bleich
Der Schein trügt

In der kurzen spielbaren Demo erscheint Sid Meier's Starships noch sehr oberflächlich und simpel. Doch was wie ein einfaches Strategiegeballer beginnt, wird schnell zu einer langen Reise durch die Galaxie. Durch Winkelzüge wie Technologien, Warp-Tore oder Städte und natürlich die erst mit der Zeit aufkeimende Rivalität mit anderen Fraktionen ergibt sich ein ganz anderes Bild. Starships ist sicherlich kein Komplexitätsmonstrum wie Civilization: Beyond Earth. Aber durch die Anpassungsmöglichkeiten der Raumschiffe entsteht eine spannende Dynamik vor und während der Missionen. Gerade die iPad-Variante erachte ich als besonders interessant, da sich Rundenstrategie förmlich für die Touch-Steuerung aufdrängt. Ob die PC-Gemeinde Starships hingegen mit offenen Armen empfangen wird, bleibt noch abzuwarten.

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