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Test - Senran Kagura Reflexions : Männer, die auf Brüste grapschen

  • NSw
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Ich habe das ganze Wochenende über Brüste geknetet. Jetzt fühle ich mich wie ein Bäcker, der gerade eine Palette Brötchen geformt hat. Nur dass dieser mit seiner Zeit etwas Sinnvolles angestellt hat. Senran Kagura Reflexions geht den Weg seiner Vorgänger aus absurder Frivolität und krudem Sexismus in aller Konsequenz weiter, indem es sich ausschließlich darauf konzentriert und das eigentliche Spiel einfach weglässt, verwechselt dabei aber Erotik mit plumper Anzüglichkeit.

Vor mir im Klassenzimmer steht Asuka. Adrett sieht sie aus in ihrer Schuluniform mit dem knappen Röckchen. Die Mitschüler sind offenbar schon alle gegangen. Wir sind ganz unter uns. Schüchtern gesteht sie mir, dass sie Gefühle für mich hegt. Wir halten Händchen. Sekunden später fasse ich ihr an die Brüste. Willkommen bei Senran Kagura Reflexions, dem Spiel, in dem es darum geht, Frauen unsittlich zu befummeln. Und zwar nur darum.

Zur Sache, Schätzchen

Der Controller der Switch in meinen Händen vibriert. Senran Kagura Reflexions wird damit beworben, dass sich das Befummeln der Damen dank HD-Rumble so realistisch anfühlen soll, als betatsche man echte Brüste. Die Entwickler führten extra dafür Experimente mit Wasserballons durch, um sicherzustellen, dass das haptische Erlebnis maximal authentisch ausfällt. Sicher hatten sie eine ganze Menge Spaß dabei. Ich habe ihn nur bedingt.

Das Realismusversprechen ist eine himmelschreiende Werbeübertreibung. Zumindest meiner Erfahrung nach fühlen sich Brüste nicht so an, als klemme ein Telefon im BH, bei dem gerade der Vibrationsalarm klingelt. Und sie verformen sich bei Berührung auch nicht wie ein Pizzateig, den man mit dem Nudelholz auswalzt.

In der Realität hätte mir Asuka spätestens jetzt mit Schmackes eine geknallt. In Senran Kagura Reflexions ist sie allenfalls etwas irritiert ob meiner forschen Direktheit. Im Gegenteil scheint sie von meinen unsittlichen Berührungen dermaßen angetörnt, dass die Fantasie mit ihr komplett durchgeht. Plötzlich träumt sie, sie sei eine Volleyballspielerin. Verschwitzt und ausgepowert nach dem Sport schreit ihr ganzer Körper nach einer entspannenden Massage. Zum Glück bin ich zur Stelle und gehe ihr nicht nur sprichwörtlich zur Hand.

Nicht fummeln, Liebling

Mit den Joy-Cons knete ich ihre Beine durch, indem ich damit durch die Luft fuchtel, als wolle ich ein Schnitzel weichklopfen. Das Vibrieren der Controller soll sich vermutlich ebenfalls realistisch anfühlen. Es fühlt sich aber eher an, als hielte ich eine elektrische Zahnbürste in der Hand. Die Kamera wählt dazu freundlicherweise eine Perspektive, bei der ich unter ihren Rock direkt auf ihr gestreiftes Höschen schauen kann.

Es ist schon erstaunlich, wie etwas gleichzeitig so plump sexistisch und doch völlig unsexy sein kann. Fände ich derart lieblose Anime-Erotik auch nur im Mindesten erregend, so würde ich mich in diesem Moment ohnehin maßlos ärgern. Denn das Spiel lässt mir kaum die Gelegenheit, die „Aussicht“ zu genießen. Das Einzige, das ich in den nächsten Augenblicken anstarre, ist der kleine Balken am linken Bildschirmrand, der misst, ob meine Bewegungen mit dem Controller im richtigen Rhythmus erfolgen, um Asuka ausreichend Befriedigung zu verschaffen.

Glücklicherweise scheine ich entweder ein Naturtalent oder Asuka nicht sonderlich anspruchsvoll zu sein. Jedenfalls findet sie in der „Nachbesprechung“ geradezu schwärmerische Worte für mein ungehobeltes Malträtieren ihres Oberschenkels. Kurz darauf ist die Fantasie auch schon vorbei und wir finden uns wieder zurück im Klassenzimmer. Händchenhaltend soll ich sie mit den Fingerspitzen berühren, bis ich einen Fleck in ihrer Handfläche ausfindig gemacht habe, der sie so dermaßen geil macht, dass sie prompt ins Koma der nächsten sexuellen Fantasie verfällt.

„Ich würde gerne die Käufergruppe des Spiels sehen“ (Zitat: Todesglubsch)

Diesmal träumt sie sich in die Rolle einer Popsängerin, die nach einem schweißtreibenden Auftritt eine Massage von ihrem Manager erbittet, zu dem sie eine nicht ausschließlich rein geschäftliche Beziehung zu unterhalten scheint. Also knete ich erneut ihre Beine durch wie einen ungebackenen Laib Brot und versuche diesmal aus den Augenwinkeln, wenigstens ein paar Blicke unter ihr Röckchen zu erhaschen. So sehr ich mich auch anstrenge, aber es will sich nicht wirklich eine Erregung bei mir einstellen. Senran Kagura Reflexions ist wahrscheinlich der einzige Softporno der Welt, der sich anfühlt, als säße man mit Schal und Handschuhen in der gemischten Sauna.

Ich erinnere mich an einen Kommentar unter meinem Test zum Vorgänger Senran Kagura: Peach Beach Splash. Dort schrieb Gameswelt-Leser Todesglubsch, er frage sich, wie wohl die Zielgruppe eines solchen Spieles aussähe. Ich beginne, mich dasselbe zu fragen. Ein Freund erzählte mir unlängst, dass sich manche Japaner für Monate oder gar Jahre in ihrer Wohnung einschließen, weil sie den Kontakt zu Menschen scheuen. Bilder von vereinsamten Japanern in winzigen Wohnungen, die in tiefer Traurigkeit Senran Kagura Reflexions spielen, gehen mir durch den Kopf. Ich empfinde Mitleid mit ihnen und schäme mich sogleich für die Anmaßung, die mit diesem Gedanken einhergeht. Soll doch jeder das spielen, was ihm Spaß macht; ich sollte das nicht verurteilen.

Geschwisterliebe

Ich halte wieder Händchen mit Asuka. Mittlerweile ist sie so sehr von meinen Fähigkeiten angetan, dass sie mir einen Massageroller aushändigt, mit dem ich ihren Körper direkt unterhalb ihres Pos massieren darf. Ich halte es für eine willkommene Abwechslung, ihr Höschen mal von der gegenüberliegenden Seite zu begutachten. In ihrer nächsten Fantasie ist sie als eine Art Domina-Vamp verkleidet, die mein Charakter zum Zwecke der sexuellen Ertüchtigung zu sich nach Hause bestellt hat. Tatsächlich ähnelt das Zimmer, in dem wir uns befinden, ein wenig demjenigen des vereinsamten Japaners, den ich mir eben noch vorgestellt habe.

Senran Kagura Reflexions - Release Date Announcement Trailer

Wer hätte es gedacht, das Switch-exklusive Fummelspiel Senran Kagura Reflexions erscheint auch in Europa!

„Na endlich ein bisschen Erotik!“, denke ich noch beim Anblick Asukas in ihrem lasziv roten Lederoutfit. Doch statt heißem SM-Sex gibt es wieder nur eine züchtige Massage ohne Happy End. Über den Joy-Con beschreibe ich mit dem Massageroller Bewegungen in der Luft, die für einen Außenstehenden so aussehen müssen, als sei ich ein Tapezierer, der seinen Pinsel zu Hause vergessen hat und nun lediglich so tut, als würde er die Wand streichen, damit dem Chef sein Fauxpas nicht auffällt.

So geht es weiter und weiter. In der nächsten Fantasie träumt sich Asuka als junges Mädchen im Pyjama mit einem Teddybären im Arm, das ihren Bruder um eine Massage bittet. Ich finde das reichlich merkwürdig, aber so richtig erstaunt mich mittlerweile nichts mehr. Als Erstes grapsche ich ihr direkt mal eben an die Brüste, einfach nur weil ich wissen will, wie sie darauf reagiert. Sie hält das zwar für kein gebührliches Verhalten unter Geschwistern, ist aber auch nicht sonderlich schockiert. Oder abgeneigt. Ich massiere wieder. Sie wird dadurch auf eine Weise erregt, die definitiv ungebührlich unter Geschwistern ist, aber rechtzeitig bevor die Situation eskaliert, befinden wir uns wieder im Klassenzimmer.

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