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Test - Sea of Thieves : Langzeittest mit Licht und Schatten

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Greift zu, wenn...

… ihr eine echte Sandbox erleben wollt, deren Spielsinn im eigenen Gutdünken liegt, ein wenig Vertrauen in Rares Zukunftspläne und Updates vorausgesetzt.

Spart es euch, wenn...

… ihr zwingend einen roten Faden benötigt oder notorische Einzelgänger seid.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
So gut und so schlecht zugleich

Sea of Thieves ist für mich unglaublich schwer zu bewerten, weil ich beide Seiten der Medaille kenne und verstehe. Die absolute Handlungsfreiheit, der hohe Rollenspielanteil und die reine Faszination des Seefahrens, die fantastisch eingefangen wurde, begeistern ungemein. Mal abgesehen von GTA und dem absolut narrenfreien Saints Row gibt es kein Spiel, das so sehr dazu motiviert, mit Haut und Haar in die vorgegebene Rolle zu schlüpfen und eine eigene Handlung zu spinnen. Wer mit ein paar Freunden in See sticht, kann einige unglaublich spaßige Abenteuer erleben. Allerdings kann ich genauso gut nachvollziehen, dass viele Leute sich nach wenigen Stunden langweilen, weil es keine zentrale Handlung gibt, deren Brotkrumen sie auflesen können.

Die Handlungsfreiheit in Sea of Thieves ist Fluch und Segen zugleich, zumal es noch an wichtigen Aspekten fehlt, die der Umwelt eine Eigendynamik verleihen. Sich mit anderen Piraten um Loot zu kloppen, ist ja ganz spaßig, aber es fehlt die sekundäre Ebene, die aus Einzelkämpfern Parteien und Fraktionen macht. Rare muss in kommenden Updates sowohl im Feinen wie auch im Groben mehr Inhalt in das Spiel schaufeln, um es am Leben zu halten. Es müssen priorisierte Gebiete und Nöte geschaffen werden, die Crews dazu zwingen, Partei zu ergreifen, eine Richtung einzuschlagen und noch tiefer in die die geschaffene Welt einzutauchen.

Ebenfalls demotivierend ist die Tatsache, dass ein Ableben oder der Verlust des eigenen Schiffes kaum Konsequenzen nach sich zieht. Ein paar Sekunden auf einem Geisterschiff sowie das Zurückbringen auf einen eigenen Kahn durch eine Meerjungfrau gehen zwar als faszinierende Stimmungsmacher durch, motivieren aber keinesfalls, die eigenen Schätze bis aufs Blut zu verteidigen. Rare hat noch viel Arbeit vor sich. Potential ist aber genügend vorhanden. Vielleicht testen wir Sea of Thieves zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal und sehen, was daraus geworden ist.

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Überblick

Pro

  • echte Freiheit
  • viel Rollenspiel-Charme
  • gut gelöste Sprach- und Item-Verwaltung
  • tolle Teamdynamik
  • spannende Seegefechte
  • irre Grafik auf hoher See
  • natives 4K auf Xbox One X (und PC)
  • fantastische HDR-Kontraste (nur Konsole)
  • viel Ausbaupotential
  • Mikrotransaktionen nur für Kosmetik

Contra

  • grobe Trefferboxen bei Feinden
  • wenig Eigenleben
  • generische Quests
  • kein roter Faden
  • momentan noch sehr einseitig
  • viele ungenutzte Ansätze (z. B. das Musizieren)
  • Im Solospiel totlangweilig

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