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Test - Risen 3: Titan Lords : Mehr Gothic denn je

  • PC
  • PS3
  • X360
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Schnapsbrennen und Affendressur

Neben Kampf und Magie gibt es natürlich auch wieder einiges an handwerklichen Aktivitäten. So könnt ihr zum Schmied, Schnapsbrenner, Alchemisten, Voodoo-Priester, Goldschmied und vieles mehr werden und eure eigene Ausrüstung herstellen. Zutaten findet ihr überall in der Spielwelt verteilt und bei Händlern. Vorsicht beim Diebstahl: die NPCs reagieren darauf extrem unfreundlich. Erfreulich, dass euer Inventar unbegrenzte Kapazität bietet und es keine Gewichtsbeschränkung gibt. Findet ihr die richtigen Komponenten, könnt ihr zudem legendäre Gegenstände herstellen oder durch das Finden selbiger eure Werte zusätzlich verbessern. So gerüstet kann sich euch in der belebten Spielwelt nichts mehr in den Weg stellen. Oder doch?

Die Spielwelt selbst ist umfangreich und besteht aus mehreren Inseln und Küstenregionen mit ordentlich Abwechslung. Zum Transport zwischen den Örtlichkeiten nutzt ihr Boot und Schiff, wobei es ab und zu zu Seegefechten mit dämonischen Meeresbewohnern kommt. Schiff steuern, Kanonen abfeuern – simpel gelöst, aber eine nette Abwechslung zum Landrattendasein. Euer Schiff ist zudem Sammelpunkt für eure Crew, mit der ihr munter plaudern und jeweils ein Mitglied für einen Landgang auswählen könnt. Mitunter entscheidet eure Wahl sogar darüber, ob bestimmte Quests verfügbar sind oder nicht. Und wenn euch gar nichts anderes mehr reizt, sucht ihr euch NPCs für nette Minispiele wie Wettsaufen oder Messerwerfen.

Holprig, aber weitgehend fehlerfrei

Die Umgebungen sind Piranha-Bytes-typisch sehr natürlich gestaltet und vom Design her überzeugend. Schade, dass die Technik mal wieder etwas altbacken wirkt mit der Tendenz zu Clipping-Fehlern und immer noch ungelenken Animationen der Bewohner. Immerhin, viele Kritikpunkte am Vorgänger wurden auch hier ausgemerzt. Die Texturen sehen besser aus und poppen nur selten so extrem auf. Die Lichteffekte sind zuweilen richtig hübsch und stimmungsvoll. Ihr solltet allerdings ein wenig an den Grafikeinstellungen herumschrauben, in der Standardeinstellung sehen Farbgebung und Kontraste nicht so toll aus. Unser Tipp: Helligkeit und Kontrast etwas runter, dafür Gamma etwas hochdrehen.

Die sporadischen Performance-Probleme gehören der Vergangenheit an. Risen 3 ist keine Schönheit, aber immerhin um einiges fehlerfreier als seine Vorgänger. Gravierende Bugs waren in unserer Testversion sogar überhaupt nicht zu entdecken. Richtig hässlich wird es im Grunde nur in den Zwischen- und Dialogsequenzen. Hier tauchen mitunter sehr merkwürdige Kamerapositionen auf und nicht selten erscheinen Matschobjekte oder -Figuren im Vordergrund.

Und auf Konsole?

Mittlerweile sind die Konsolenversionen eingetrudelt und unsere Hoffnung auf eine ordentliche Umsetzung sind dahin. Spielerisch ist zwar soweit alles okay, aber technisch entpuppen sich die Konsolenfassungen als ziemliche Katastrophe. Matschige Texturen, Detailarmut, Tearing, häufige Ruckler, oder besser gesagt eine nervtötende Ruckelorgie, unsaubere Übergänge zwischen Gameplay und Zwischensequenzen und eine Framerate an der Schmerzgrenze verleiden einem das an sich gute Spiel schon nach wenigen Minuten. Das ist extrem schade, das hat Risen 3 nun wirklich nicht verdient. Risen 3 mag auf dem PC der beste Teil der Reihe sein, auf den Konsolen ist es zumindest technisch der schwächste. Leider in einem Ausmaß, dass es einem das Spiel vermiest.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Der beste Teil der Reihe

Piranha Bytes hat nicht zu viel versprochen. Risen 3: Titan Lords hat mehr von Gothic als seine beiden Vorgänger, sieht man mal davon ab, dass erneut die Piratenflagge über eurem Haupt weht. Der Titel profitiert vor allem davon, dass ihr mehr Möglichkeiten und mehr Freiheit habt. Alles wirkt gereifter und weniger oberflächlich. Hinzu kommen verschiedene Handlungsstränge, die sich nach und nach verbinden, garniert mit unzähligen Nebenaufgaben. Die Spielwelt lockt zur Erkundung und lebt von ihrer typischen, natürlich wirkenden Gestaltung. Wenn man sich dabei erwischt, jeden Zentimeter einer Welt zu erkunden, jede Quest zu erledigen, so absurd sie auch sein mag, und förmlich in einem Spiel versinkt, dann haben die Entwickler definitiv einiges richtig gemacht.

Klar, auch diesmal haut einen die Technik nicht vom Hocker. Aber das Spiel ist vor allem von der Gestaltung her ansehnlich und die Entwickler haben die gröbsten Probleme der Vorgänger vermieden. Auf jeden Fall hat Risen 3: Titan Lords eines: den typischen Charme eines Piranha-Bytes-Titels, dem ich mich irgendwie kaum entziehen kann. Dieser dritte Teil ist für mein Empfinden der bisher beste der Reihe, auch oder eben weil es eigentlich gar nicht viel Neues gibt, sondern die Entwickler genau das machen, was sie am besten können: ein solides, eigenständiges und überaus unterhaltsames Spiel.

Was die Konsolenversionen angeht, so können wir nur hoffen, dass die Risen-Fans einen PC daheim haben. Denn die Konsolenumsetzung leidet leider unter extremen technischen Mankos. Das an sich wirklich gelungene Spiel wird dadurch extrem abgewertet, von Rucklern über Texturmatsch und Tearing bis hin zu einer miserablen Framerate ist so ziemlich alles vorhanden, was man sich nicht wünschen möchte. So gut mir die PC-Version gefällt, je tiefer ich in das Spiel vordringe, desto erschreckender ist die Umsetzung für PS3 und Xbox 360, die mich binnen kürzester Zeit entnervt hat. Somit bleibt zu sagen: PC-Spieler greifen zu, Konsoleros müssen einiges an Leidensfähigkeit mitbringen.

Überblick

Pro

  • viel spielerische Freiheit
  • unzählige Quests und Aufgaben
  • umfangreiches Charakter- und Skill-System
  • insgesamt gut gestaltete Spielwelt
  • ordentliche Geschichte
  • viele alte Bekannte
  • mehr Gothic-like als die Vorgänger
  • abwechslungsreiche Umgebungen
  • viel zu erkunden
  • gewohnt raue Dialoge
  • gut bedienbares und übersichtliches Interface
  • gute Unterstützung des Xbox-360-Gamepads
  • nützliche Astralsicht

Contra

  • technisch altbacken
  • wechselhafte Qualität der Sprachausgabe
  • Kamera- und Texturprobleme in Zwischensequenzen
  • teils hässliche Texturen
  • schwankende Qualität der Quests
  • teilweise etwas holprig umgesetzt
  • gelegentlich Clipping-Fehler
  • durchwachsene Begleiter-KI
  • Tearing (Konsole)
  • häufige Ruckler (Konsole)
  • schlechte Framerate (Konsole)
  • matschige Texturen (Konsole)
  • unsaubere Übergänge zwischen Zwischensequenzen und Gameplay (Konsole)

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