Test - Risen 2: Dark Waters : Satz mit X? War wohl nix.
- PS3
- X360
Mit ungewöhnlichem Piratenszenario und typischem Piranha-Bytes-Charme konnte Risen 2 über weite Strecken beim Publikum punkten, auch wenn wieder einmal viele kleine Macken die Veröffentlichung trübten. Umso mehr Zeit ließen sich die Entwickler mit den Konsolenversionen des Spiels - nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der Vorgänger auf der Konsole ein technisch sehr schwaches Bild hinterließ. Haben sich die drei Monate zusätzliche Zeit wirklich gelohnt?
Wir wollen gar nicht noch einmal alle Inhalte und Features des Spiels aufrollen, das haben wir in unserem Test der PC-Version bereits ausgiebig getan und wer will, kann dort ja schnell mal nachschlagen, worum es in dem Spiel eigentlich geht. Nur ganz kurz: Der ziemlich heruntergekommene namenlose Held aus Risen kloppt sich im Piraten-Outfit durch eine Inselwelt auf der Suche nach einer Waffe, um Titanenlord Mara zu besiegen. In Summe eine rund 20 bis 25 Stunden lange Aufgabe, die mit einigen Nebenmissionen garniert wird, wobei es dem Spiel über weite Strecken an inhaltlicher Tiefe und starken Persönlichkeiten fehlt.
Gute Bedienung
Für Konsolenversionen sind üblicherweise einige Anpassungen erforderlich, und hier hat Piranha Bytes in einigen Bereichen wirklich gute Arbeit geleistet. Was auch nicht so schwer war, denn immerhin war schon die PC-Version mit einem Gamepad ziemlich gut spielbar. Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Bedienung von Inventar, Charakterbildschirm und Questlog nebst Karte. Das ist simpel, geht wirklich prima von der Hand und wirkt vernünftig strukturiert und organisiert. Da kann sich die Konkurrenz tatsächlich einige Scheiben abschneiden, insbesondere wenn man an die furchtbaren Textwüsten von Skyrim denkt.
Die Steuerung des Namenlosen selbst funktioniert ebenfalls recht gut. Die Funktionen wie Parade oder Angriff sind sinnvoll belegt, zudem wird der Spieler durch einen Softlock auf etwaige Gegner gut unterstützt. Zwar zieht dabei die Kamera nicht immer akkurat mit, das Nachjustieren hält sich aber noch in verträglichem Rahmen. Auffällig ist allerdings, dass die Steuerung des Helden mitunter träge und verzögert wirkt. Das dürfte allerdings weniger ein Problem der Steuerung selbst als vielmehr der mageren Performance des Spiels auf den Konsolen sein. Auffällig ist zudem, dass offenbar einige Updates der PC-Version nicht oder nur teilweise ins Spiel eingeflossen sind. So wirkt beispielsweise das Parieren der Angriffe von Tieren immer noch verbesserungswürdig.
Technische Schwächen
Eigentlich wollte Piranha Bytes gerade auf der technischen Seite alles besser machen. Gelungen ist das aber nur zum Teil. Risen 2 sieht insgesamt etwas detailreicher und farbenfroher aus als sein Vorgänger, doch gibt es viele auffällige Elemente, die den Eindruck schnell wieder trüben. Zum einen ist spürbar, dass Risen 2 fast permanent an der Grenze des Erträglichen herumeiert, was die Framerate angeht. Immer wieder wirkt das Geschehen träge und verzögert, als müsse man sich durch eine unsichtbare Geleewand arbeiten und immer wieder gibt es kleinere und größere Ruckler und Verzögerungen.
Nicht nur die Performance wirkt schwach, auch die visuelle Umsetzung an sich überzeugt nicht. Sehr auffällig sind die grauenvollen Schattenwürfe, die sich während des Zeitverlaufs sogar ruckartig durchs Bild bewegen. Die Farbgebung ist zu kontrastreich, offenbar hat man sich überdies zugunsten der Performance dazu entschieden, unsaubere und unschöne Farbverläufe einzubauen. Damit kommt der gesamte Look des Spiels wenig authentisch rüber, zumal die Lichtauswirkungen teilweise überzogen und unnatürlich ausfallen. Generell wurde kräftig bei den Texturen gespart, in einigen Arealen ist nahezu undefinierbarer Matsch auf dem Bildschirm zu sehen. Standardpatzer wie aufpoppende Objekte, Kantenflimmern und Treppchenbildung ergänzen den mageren visuellen Eindruck.
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