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Test - Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad : Es bleibt schwierig

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Eine Kugel genügt
Es kommt vor, dass ihr nichts ahnend über das Schlachtfeld lauft und urplötzlich schmerzverzerrt zusammensackt. Was in den meisten anderen Titeln einen unachtsamen Schritt auf eine Mine vermuten ließe, ist hier bereits einzelnen Schüssen zu verdanken. Im Spiel gibt es nur zwei Trefferarten: tödliche und schwere Verletzungen. Es gibt keine Fleischwunden, keine leichten Wunden. Habt ihr Glück, nur schwer verletzt zu sein, könnt ihr euch, wenn ihr schnell seid, rasch selbst heilen. In neun von zehn Fällen aber werdet ihr direkt tödlich verwundet und sterbt. Selbst im niedrigsten Schwierigkeitsgrad reicht in der Regel ein einziger Treffer.

Das macht das Spiel ungemein schwierig, denn anstatt wie in einem Bulletstorm selbstbewusst Türen eintreten zu können, bewegt ihr euch primär versteckt, geduckt oder kriechend vorwärts. Seht ihr einen Gegner, muss jeder einzelne Schuss gut überlegt sein, denn Schüsse verraten eure Position und führen dazu, dass sich entdeckte Feinde verschanzen. Erschwert wird das Ganze durch schlechte Sicht. Die riesigen Karten sind fast ausschließlich in matten Braun- und Grautönen gehalten. Eure Uniformen und die der Gegner verschmelzen damit, sodass ihr oftmals versehentlich auf eigene Leute schießt – oder von Team-Kollegen erschossen werdet.

Alte Karabiner

Als ob das noch nicht anspruchsvoll genug wäre, hat sich Tripwire Interactive zudem darum bemüht, dass die Waffen der Zeit entsprechen. Statt modernster Präzisionstechnik und Lasersight müsst ihr euch also mit altbackenen Karabinern herumschlagen, die euch selten punktgenau treffen lassen. Maschinengewehre haben schrecklichen Rückstoß und schießt ihr über eine größere Distanz, müsst ihr die Schwerkraft mit einberechnen. Ihr habt kein Fadenkreuz und keine Munitionsanzeige. Wie im Gruselspiel Amnesia: The Dark Descent gibt es zudem Angsteffekte: Stürmt eine Übermacht auf euch zu oder gibt es Artilleriefeuer, zittert euer Soldat und sieht kurze Zeit nur noch verschwommen. Es ist also ungemein knackig, Gegner ausfindig zu machen, sie zu treffen und überhaupt länger als fünf Minuten zu überleben.

Was dem einen ein großer Frustfaktor sein mag, spricht jedoch all diejenigen an, die Taktik und Spannung kurzweiligem Vergnügen und schnellen Reflexen vorziehen. Bringt ihr die Geduld auf, euch an das harte Spielprinzip zu gewöhnen, belohnt euch Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad mit dichter Atmosphäre. Spätestens wenn ihr euch mit einem Squad aus Freunden langsam durch einen Straßenzug kämpft und von irgendwoher auf einmal ein Scharfschütze auf euch schießt, wird man unweigerlich gefesselt und an Werke wie "Der Soldat James Ryan", "Band of Brothers" oder "Full Metal Jackett" erinnert. Es wird eine Atmosphäre geschaffen, die nur die wenigsten Mehrspielertitel erreichen.

Einzelspieler und Mehrspieler

Das Spiel ist in zwei große Modi unterteilt: Zum einen den Einzelspielermodus, der jedoch keinesfalls als typische Kampagne gesehen werden sollte. Es gibt keine wirkliche Handlung, stattdessen werden nacheinander zweimal zwölf Karten geladen, auf denen ihr mit Bots gegen andere Bots kämpft. Da die künstliche Intelligenz katastrophal ist, macht das auf Dauer keinen Spaß, allerdings sind die ersten zwei, drei Karten solide Vorbereitung, um sich mit dem Spiel vertraut zu machen. Ihr lernt, wie ihr euch anschleichen müsst, wie man mit den Waffen umgeht und wie man Team-Kollegen Anweisungen erteilt.

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