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Test - Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney : Mit erhobenem Zeigefinger

  • 3DS
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Unsere Eltern haben uns einmal gelehrt: „Man zeigt nicht mit dem Finger auf andere!“ Doch. Professor Layton und Rechtsanwalt Phoenix Wright sind die Rebellen unsere Zeit. Unentwegt zeigen sie mit erhobenem Finger auf ihre Mitmenschen. Sie sind aufmüpfige, aber stets gut gekleidete Männer mit dem nötigen Sinn für Gerechtigkeit, die sich manch gesellschaftlicher Konvention widersetzen. Sprich, die beiden geben ein perfektes Paar ab. Das Crossover zwischen dem adrett gekleideten Gentleman und dem eloquenten Juristen ist ein stichfester Beweis für diese Behauptung.

Neben Filmen und Spielen eignen sich auch Bücher perfekt dazu, um in andere Welten zu flüchten. Das geschriebene Wort beflügelt unsere Fantasie und entführt uns oft in ferne Länder. Diese Erfahrung müssen auch Professor Layton und sein Assistent Luke sowie Phoenix Wright samt Gehilfin Maya machen. Beide Parteien gelangen durch eine Reihe von Zufällen an ein magisches Buch, das es vermag, seine Leser in das ferne Reich Labyrinthia zu entführen.

Hex hex!

Schnell müssen sie feststellen, dass Labyrinthia einer Stadt aus dem Mittelalter gleicht. Das Stadtbild ist gespickt mit Marktplätzen, Schmiedeöfen und würdevollen Rittern. Hinzu kommt, dass Magie an der Tagesordnung ist. Doch nur wenige Menschen sind in der Lage, Gebrauch von ihr zu machen – so zum Beispiel die Hexen, die die Bevölkerung damit in Angst und Schrecken versetzen. Jedem, der in der Öffentlichkeit Zauberei nutzt, wird unverzüglich der Prozess gemacht und mit etwas Pech wird er bei lebendigem Leib verbrannt.

Kein Wunder also, dass unsere Protagonisten so schnell wie möglich aus dieser Parallelwelt verschwinden wollen. Doch die Rückkehr in unsere Welt scheint unmöglich. Es ist also eure Aufgabe, eine Möglichkeit zu finden, zurückzukehren und die Geheimnisse um die mysteriösen Hexen zu lösen. Professor Layton vs. Phoenix Wright unterteilt sich in zwei voneinander getrennte Spielabschnitte. Im ersten erkundet ihr die Stadt, redet mit Passanten und löst wie gehabt Rätsel. Wie man es vom Professor kennt. Die Rätselaufgaben sind durchweg logisch und ein wenig einfacher als bei der Hauptserie.

Solltet ihr dennoch mal nicht auf die Lösung kommen, helfen euch die überall verstreuten Hinweismünzen weiter. Diese lassen sich ohne große Probleme auffinden. Eure Lupe funkelt, sobald eine Hinweismünze versteckt ist. Das macht die Suche nun noch einfacher und weniger zeitintensiv. Eine Übersichtskarte zeigt euch zudem an, wo noch versteckte Münzen und Rätsel zu finden sind. Eine kleine Notiz am Rande: Während der Erkundung und spezieller Rätsel ist es euch erlaubt, das Circle Pad zu verwenden. Ihr müsst also nicht ständig den Stylus zur Hand nehmen.

Professor Layton vs. Ace Attorney - Teaser Trailer (dt.)
Langsam aber sicher rückt die Veröffentlichung von Professor Layton vs. Ace Attorney auch in Deutschland näher.

Recht sprechen

Der zweite Spielabschnitt versetzt euch in den Gerichtssaal. Hier gilt es, verschiedene Fälle zu lösen und oftmals das Gericht von der Unschuld des Angeklagten zu überzeugen. Hierzu nehmt ihr Zeugen ins Kreuzverhör und präsentiert bestimmte Beweismittel, um Widersprüche offenzulegen. Es tritt sogar der Fall ein, dass mehrere Zeugen gleichzeitig vor Gericht stehen. In diesem Fall müsst ihr auf die Reaktionen aller anwesenden Zeugen achten, um eventuell bei bestimmten Aussagen nachzuhaken.

Die einzelnen Verfahren benötigen oftmals ein wenig Zeit, bis sie richtig in Fahrt kommen. Doch Stück für Stück erkennt ihr die Zusammenhänge und löst anhand der verschiedenen Beweismittel und Aussagen die einzelnen Fälle. Durch logisches Denken dem Richter und allen Anwesenden die Unschuld des Klienten zu beweisen, sorgt für ein äußerst erhabenes Gefühl. Die ganze Zeit über gilt: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Den größten Part während den Gerichtsverhandlungen macht das Lesen der vielen Textzeilen aus.

Während Phoenix-Wright-Spiele seit jeher äußerst textlastig sind, halten sich bei Professor-Layton-Spielen Text- und Rätselpassagen die Waage. Bei Professor Layton vs. Phoenix Wright werdet ihr merken, dass die Layton-Parts jedoch größeren Fokus auf die Geschichte setzen und die Rätsel ein wenig in den Hintergrund rücken. Dafür sorgt die Interaktion zwischen Layton und Phoenix Wright für reichlich Unterhaltung und der mittelalterliche Schauplatz sowie die mysteriöse Geschichte sorgen für genügend Anreize, am Ball zu bleiben. Viele Konversationen hätten jedoch kürzer ausfallen können. Selbst unwichtige Gespräche ziehen sich länger hin als nötig.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler

Die Mixtur aus Professor Layton und Phoenix Wright mag anfangs ein wenig befremdlich wirken. Je mehr Zeit ihr mit dem Titel verbringt, desto klarer wird euch jedoch, dass sich die beiden Universen nicht nur prima ergänzen, sondern stellenweise auch sehr ähnlich sind. Als Layton-Fans werdet ihr schnell merken, dass die Geschichte einen noch größeren Stellenwert als in den Hauptablegern besitzt. Die Fülle an Textpassagen sorgt dafür, dass der Rätselaspekt zusehends in den Hintergrund rückt. Es wäre ein angenehmer Kontrast gewesen, wenn nach den ausufernden Gerichtsverhandlungen weniger schleppende Dialoge, sondern mehr Rätsel an der Tagesordnung stünden. So spielt sich Professor Layton vs. Phoenix Wright streckenweise etwas zäh. In Kombination mit dem etwas schwerfälligen Beginn bleibt ein gutes, aber kein herausragendes Crossover zweier toller Spieleserien.

Überblick

Pro

  • vereint auf gute Art und Weise zwei Spiele
  • spannende Gerichtsverhandlungen
  • viele logische Rätsel
  • gute deutsche Sprachausgabe
  • großer Umfang
  • keine ausufernde Suche nach Hinweismünzen mehr

Contra

  • viele Melodien bereits aus den Hauptspielen bekannt
  • teil sehr zähe Dialoge
  • keine grafischen Übergänge beim Wechseln der Schauplätze
  • schleppender Auftakt
  • teils große Qualitätsunterschiede bei den Charaktermodellen

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