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Test - PoPoLoCrois : PoPoLoCrois

  • PSP
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Mit ’PoPoLoCrois’ kommen PSP-Besitzer in den Genuss einer beliebten japanischen Rollenspielserie, die ihre Wurzeln auf der PSone hat. Ob sich Genre-Fans auf ein Highlight freuen können oder ob die Handheld-Umsetzung eher für den PoPo ist, erfahrt ihr im Review.

Vergangenheitsbewältigung

Dramatische Szenen im Königshaus: Kaum ist der Erstgeborene und damit der neue Thronfolger auf der Welt, verabschiedet sich die Mutter und fliegt in ihrer eigentlichen Drachengestalt davon. Zehn Jahre später ist Klein Pietro voller Abenteuerdrang und macht sich auf die Suche nach der Frau Mama.

´PoPoLoCrois´ für die PSP fasst die Geschehnisse der alten PSone-Episoden zusammen. Für Spiele-Historiker ist dies umso interessanter, weil die Serie zum ersten Mal die japanische Sprachbarriere durchbricht. Allerdings handelt es sich nicht um eine akkurate Umsetzung, aus Platzmangel wurde der Plot ein wenig zusammengestaucht. Selbst Nichtkenner des Originales merken schnell, dass manche Ereignisse etwas überhastet eintreten.

Altbekannt

Rein vom Konzept her werden sich Veteranen freuen, denn das Spiel lebt vom klassischen RPG-Charme. Städte, Oberwelt und Dungeons sind nicht besonders aufregend, aber grundsolide designt. Die Atmosphäre ist weniger dramatisch als vielmehr putzig und niedlich.

Auf der anderen Seite sind viele Elemente aus ´PoPoLoCrois´ schon vor zehn Jahren alles andere als innovativ gewesen. Wie gewohnt redet ihr mit Einwohnern, geht Waffen kaufen oder legt euch im Wirtshaus eine Runde aufs Ohr. So nett das Fantasy-Ambiente mit seinem Hauch von Science-Fiction ist, so langweilig präsentieren sich viele der NPCs. Neben den Protagonisten gibt es jedenfalls kaum Charaktere, welche einen besonderen Eindruck hinterlassen.

Komplexe Kämpfe

Das Kampfsystem gefällt dank seiner strategischen Note, d. h. es wird direkt auf dem Feld gefightet, wo ihr jeden einzelnen Mann und jede einzelne Frau eurer Truppe frei bewegt. Normalerweise laufen spielerische Freiheiten dieser Art Gefahr, dass sie bei einer Aneinanderreihung von simplen 08/15-Kämpfen anfangen zu Nerven. Deshalb gibt es als Alternative eine Automatikfunktion, um weniger spannende Auseinandersetzungen zu beschleunigen. Leider ist die KI alles andere als gelungen, zum Beispiel zieht der Computer eure Figuren scheinbar taktisch von A nach B, obwohl ein einfacher Schlag auf den Gegner ausreichen würde.

Des Weiteren nerven die Zufallsbegegnungen sowieso, weil die Ladezeiten zu lang sind. Dieses Manko potenziert sich, sobald ihr verstärkt zur Magie greift: Wenn eine gesonderte Zauberanimation auf dem Bildschirm erscheinen soll, rattert das Laufwerk gerne mal fünf Sekunden lang vor sich hin.

Schräge Sichtweise

Ein anderes Problem betrifft die isometrische Perspektive: Eigentlich ist solch ein Aspekt für ein RPG als zweitrangig einzustufen, doch hier spielt die PSP-Steuerung eine nicht unbedeutende Rolle. Sowohl das digitale Steuerkreuz als auch der Analog-Stick bereiten bekanntlich Schwierigkeiten bei diagonalen Laufrichtungen, was sich im Falle von ´PoPoLoCrois´ besonders rächt. Zudem fehlt es in engen Räumen oder Gängen an Übersicht, speziell bei dicht nebeneinander stehenden Figuren ist nicht sofort ersichtlich, wer genau wo steht.

Die Präsentation leidet unter dem Alter der Original-PSone-Spiele, ´PoPoLoCrois´ dürfte schon vor zehn Jahren nicht zu den hübschesten Vertretern seiner Zunft gehört haben und ist heute sicherlich nicht schöner anzusehen. Die Musik hingegen wechselt von sehr hübschen Melodien bis hin zu nervigem Gepiepse, wobei glücklicherweise Ersteres überwiegt.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Kein Kandidat für das Spiel des Jahres, aber ein charmanter Rollenspieltitel für zwischendurch: ´PoPoLoCrois´ dürfte am ehesten Veteranen ansprechen, dank solidem Spieldesign und guter Story. Trotz einiger Fehler für Genre-Fans empfehlenswert.

Überblick

Pro

  • klassisch-motivierendes Rollenspiel
  • charmante Charaktere und Story
  • Mix zweier PSone-Vorgänger
  • komplexes Kampfsystem ...

Contra

  • ... welches trotz Automatikfunktion bei vielen Zufallskämpfen nervt
  • isometrische Perspektive ungeeignet für PSP-Steuerung
  • biedere Präsentation abseits der Anime-Zwischenszenen
  • nervige Ladezeiten

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