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Test - Pokémon Silberne Edition - SoulSilver : Träger des Pokéwalkers

  • DS(i)
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Bis sich die Fans der Pokémon(ster) in den Editionen Schwarz und Weiß mit der neuen Generation der Spielserie vergnügen dürfen, wird noch eine Weile vergehen. Nintendo verkürzt die Wartezeit jetzt mit Neuauflagen der beliebten Editionen Gold und Silber.

Viele von uns sind mehr oder weniger mit den Pokémon-Spielen groß geworden, ausschweifende Erklärungen zum Spielprinzip braucht es also nicht. Abgesehen davon, dass sich nichts Grundlegendes an der Monsterjagd mithilfe der "Pokébälle" geändert hat. Als Trainer zieht ihr aus, um möglichst viele der kleinen Viecher zu fangen und bei Arenawettbewerben die Trainerrangliste hinaufzuklettern. Wie bei fast allen Pokémon-Titeln gibt es kein wirklich festgestecktes Spielziel beziehungsweise Ende. Denn selbst wenn ihr alle 251 Pokémon von SoulSilver und HeartGold gefangen habt und die Trainer Nummer 1 bis 4 besiegt, gibt es sicher noch einige unentdeckte Aufgaben und/oder Gebiete.

In den DS-Neuauflagen der Spiele, die ursprünglich für Game Boy und Game Boy Color erschienen, wurde an der Geschichte nicht viel geändert. Genau wie in Silber und Gold seid ihr in den Regionen Johto und Kanto unterwegs. Technisch basieren SoulSilver und HeartGold auf dem DS-Titel Pokémon Platin. Bis auf einige Effekte und echte Höhenunterschiede in Form von verschiedenen Ebenen wird also hier nicht viel Neues geboten. Fans werden sich die Spiele sowieso kaufen. Alle anderen müssen sich die Frage stellen, ob sie sich überhaupt eines der beiden Remakes zulegen sollten.

"Alles glänzt, so schön neu"

Die Verkaufszahlen sprechen für sich, ob man nun Nintendos Strategie, die Pokémon-Spiele gelegentlich neu aufzulegen, verurteilt oder nicht. Bereits die Editionen Feuerrot und Blattgrün waren erfolgreich, und auch sie hatten ein technisches Gadget beiliegen, das es in den ursprünglichen Versionen nicht gab. Es ist also nicht verwunderlich, dass dieses gut funktionierende Konzept eins zu eins auf die aktuellen Remakes der Editionen Gold und Silber übertragen wurde. Und was bei Blattgrün und Feuerrot Module zum drahtlosen Verbinden von GBA-Geräten waren, ist bei SoulSilver und HeartGold der jedem Spiel beiliegende "Pokéwalker". Allerdings ist auch diese Idee nicht vollkommen neu.

Denn im Prinzip handelt es sich bei dem kleinen Gerät in Pokéball-Form und -Farben um die verbesserte Version eines Schrittzählers mit LCD. Eingefleischten Fans wird dabei sofort das "Pokémon Pikachu" einfallen, bei dem es sich ebenfalls um einen Schrittzähler handelte. Allerdings hat der Pokéwalker einiges mehr auf dem Kasten. Ihr könnt nämlich bis zu drei Pokémon vom DS auf den Pokéwalker übertragen und dort auf verschiedenen Routen wandern. Währenddessen sammelt ihr "Watt", die ihr wiederum verwenden könnt, um Gegenstände zu suchen und andere Pokémon zu fangen. Holt ihr das Pokémon dann wieder zurück auf euren DS, ist es meist eine Stufe aufgestiegen und die Gegenstände und Pokémons werden automatisch in euer DS-Inventar überspielt.

Pokémon Heart Gold / Soul Silver - Nintendo Media Summit Pokewalker Trailer
Nehmt eure Pokémon-Kämpfe dank des Pokewalkers einfach mit wohin ihr wollt.

Pokémon-Hündchen

Eine weitere Neuerung fällt sofort auf, denn das erste Pokémon eures Sechserteams trippelt nun hinter eurem Trainer her, während ihr die Spielwelt durchwandert. Wer sich die Zeit nimmt, sich umzudrehen, kann sogar mit seinem Lieblingsmonster sprechen. Auf euer Abenteuer hat diese Funktion keinen Einfluss, eine nette Spielerei ist sie aber allemal. Bei den neuen Minispielen, die im sogenannten Pokéathlon geboten werden, handelt es sich um eine willkommene Abwechslung. Eine kleine regionale Besonderheit wird hier ebenfalls geboten, denn der Einarmige Bandit aus dem Minispiel der japanischen Version wurde in der internationalen Fassung durch "Voltrop Flip" ersetzt, da die Glücksspielmaschine in den westlichen Regionen zu negativ behaftet ist.

Auch wenn das grafische Erscheinungsbild fast gleich geblieben ist, fallen euch subtile Verbesserungen an vielen Stellen auf. Das Gesamtbild kommt moderner daher und ist dem DS somit durchaus angemessen. Allerdings störte uns, dass die Pokémon-Kämpfe immer noch in der gleichen Ansicht und mit fast identischen Animationen ablaufen. Das wirkt altbacken und nicht mehr zeitgemäß, auch wenn einige der eingesetzten Effekte überarbeitet wurden. Man darf sich wirklich freuen, wenn die Editionen Weiß und Schwarz hier endlich wieder frischen Wind in die Serie bringen.

Rückfällig!

Wir geben es offen zu, SoulSilver und HeartGold haben uns rückfällig werden lassen. Obwohl uns von Anfang an das Gefühl begleitete, alles schon einmal gesehen zu haben und wir auch später im Spiel keine großartigen Überraschungen erlebten, hat uns das alte Muster schnell in seinen Bann gezogen. Der Sammeltrieb und der Ehrgeiz schlugen voll ein und wir konnten nicht mehr aufhören zu spielen, bis wir alle Trainer besiegt hatten. Und alle Pokémon gefangen, was ein noch schwierigeres Unterfangen ist. Wer sich der Sammelwut also immer wieder gerne hingibt, darf bedenkenlos zugreifen. Wenn ihr allerdings über die Jahre etwas müde geworden seid, solltet ihr die fünfte Generation der Pokémon-Serie abwarten und erst wieder bei den Editionen Weiß und Schwarz einsteigen.

Fazit

von Juergen Siegordner
Nintendo zeigt mit Dreingaben wie dem Pokéwalker, überarbeiteter Grafik, stylusgesteuerten Minispielen und einer Unmenge von einzufangenden Pokémon, wie man eine Neuauflage richtig an den Mann bringt. Trotzdem ist es diesmal mit dem Award eine knappe Sache. Denn uns dürstet es nach Veränderungen, die nur eine neue Generation mit sich bringen kann. Wer gerne in Erinnerungen schwelgt, darf sich noch einmal in die neu aufbereiteten Abenteuer aus den Editionen Gold und Silber stürzen. Auch wer zu jung ist, um die Originale gespielt zu haben, sollte einen Kauf in Betracht ziehen. Alle anderen warten lieber auf die fünfte Generation der Pokémon-Spiele.

Überblick

Pro

  • Neuauflage der großartigen Editionen Gold und Silber
  • alle Funktionen sind einfach im zusammengefassten Menü auf dem Touchscreen zu bedienen
  • immer noch süchtig machende "Pokékämpfe"
  • Pokéwalker inklusive
  • noch mehr Pokémon zu fangen, darunter auch legendäre Pokémon
  • Pokémon können aus älteren Spielen importiert werden

Contra

  • Recycling pur: zehn Jahre alte Geschichte, vier Jahre alte Spiel-Engine
  • Pokémon-Kämpfe immer noch nicht grafisch überarbeitet
  • gleicher 8-Bit-Sound wie aus Game-Boy-Tagen

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