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Test - Pitfall: Das große Abenteuer : Spiel's noch mal, Harry

  • Wii
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Pitfall Harry bekommt auf Wii eine Verjüngungskur spendiert: In Pitfall: Das große Abenteuer springt, klettert und kämpft sich die Jump'n'Run-Legende Harry einmal mehr durch den Dschungel. Ob er dabei eine gute Figur macht, lest ihr im Review.

Flirtender Held

Ein Charmeur in allen Lebenslagen: Harry ist auf dem Weg in ein wildes Land und stürzt mit einem Forschungstrupp doch glatt im Urwald ab - nicht ohne zuvor heftig mit einer blonden Forscherin zu flirten und ihr den letzten Fallschirm zu überlassen. Aber Harry wäre nicht „Pitfall Harry", wenn er den Absturz nicht locker überleben würde. Auf dem Boden der Tatsachen angekommen, macht sich der forsche Jüngling auf, die im Urwald verstreuten Expeditionsteilnehmer zusammenzusuchen und natürlich das Herz der kühlen Blondine doch noch zu erobern.

Ganz so einfach wird die Sache aber nicht, was schon die ersten Minuten von Pitfall: Das große Abenteuer zeigen: Ihr kämpft in einem Feuerinferno gegen einen flammenden Pantherdämon und geratet unter dessen heiße Pranken. Wie ihr euch aus diesen befreit, wird erst später im Spiel verraten, denn die Ereignisse bis dahin erlebt ihr in einer Rückblende nach. Insgesamt machen die Story-Zwischensequenzen nicht zuletzt wegen einer Prise Slapstick-Humor und sympathisch-verrückter Charaktere durchaus Laune.

Kein Kinderspiel für und mit Harry

Spielerisch tischt euch Edge of Reality eine Kombination aus 3D-Jump'n'Run und Action-Adventure auf. Ihr durchstöbert zusammenhängende Levelabschnitte, die zwar nur bedingt geradlinig sind, aber euch auch nicht viele Freiheiten lassen. Wie es sich für ein Pitfall-Abenteuer gehört, springt ihr über Krokodilrücken, kämpft gegen Skorpione, aggressive Urwaldeinwohner und andere Feinde, achtet auf Schlangen sowie Treibsand oder Piranhas und schwingt euch natürlich im Tarzan-Stil von Liane zu Liane. Dabei solltet ihr möglichst die Augen nach versteckten Statuen offen halten. Mit diesen Gegenständen dürft ihr nämlich Extras kaufen. Vor allem neue Moves sind dabei gern gesehen.

Überhaupt wandelt ihr zunächst ziemlich planlos durch das unübersichtliche Gebiet. Häufig trefft ihr auf eine vermeintliche Sackgasse und müsst erst mal einen anderen Weg einschlagen. So braucht ihr zum Beispiel erst eine Fackel, um ein den Weg versperrendes Spinnennetz zu beseitigen, oder einen Spezialangriff, um eine Bodenplatte zu zerbröckeln und einen Weg freizulegen. Insgesamt gelingt es dem Spiel ganz gut, den Charme früherer Episoden der Kultserie einzufangen. Als besonderes Schmankerl lassen sich Pitfall sowie Pitfall II aus den 80er-Jahren freischalten.

Schon beim Anblick der missglückten Packungsvorderseite wird einem klar, dass Activision den Titel nicht an Zocker-Opas, sondern an junge Spieler verkaufen will. Diese dürften allerdings mit dem Abenteuer ziemlich überfordert sein. Zwar ist der Schwierigkeitsgrad insgesamt nicht allzu hoch, die komplex-verwirrende Levelarchitektur und so manche haarige Sprungpassage dürften jedoch bei ungeduldigen sowie unerfahrenen Spielernaturen bald für Frust sorgen.

Falls euch das bekannt vorkommt: Tatsächlich ist die Wii-Episode eine direkte Portierung von Pitfall: Die verlorene Expedition (PC, PS2, Xbox, GameCube) aus dem Jahre 2004. Neu ist bloß die Steuerung per Wii-Gefuchtel. Die bewegungsintensive Steuerung funktioniert allerdings weitgehend tadellos. An der unspektakulären Grafik ist das wahre Alter des Spiels leider sichtbar. Der Sound ist hingegen besser gealtert.

Fazit

von David Stöckli
Edge of Reality beweist, dass man eine Wii-spezifische Steuerung durchaus in eine Portierung implementieren kann, die prima funktioniert. Auch sonst hat Pitfall: Das große Abenteuer Aufmerksamkeit von der Spielergemeinde verdient. Die Kombination aus Jump’n’Run und Action-Adventure mit einer Prise Indiana Jones und einer Hand voll Humor besitzt reichlich Charme. Das Leveldesign schwankt jedoch stark zwischen “motivierend“ und “verwirrend“, außerdem dürfte die anvisierte junge Zielgruppe öfters überfordert und genervt sein. Somit richtet sich der Wii-Titel in Wahrheit eher an Kenner der Pitfall-Klassiker und Genre-Liebhaber, die mal wieder passables Spielefutter zum günstigen Preis suchen.

Überblick

Pro

  • unkomplizierte Steuerung
  • gelungenes Leveldesign
  • hübsche Grafik
  • witzige Animationen

Contra

  • undurchsichtige Levelstruktur
  • abwechslungsarme Musik
  • ungenaue Kollisionsabfrage

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