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Test - Piraten: Herrscher der Karibik : Piraten: Herrscher der Karibik

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Und wieder heißt es: 'Die Leinen los!'. Mit 'Piraten: Herrscher der Karibik' will Ascaron an die Erfolge von 'Die Patrizier' und 'Port Royale' anknüpfen - statt auf komplexe Wirtschaft setzen die Entwickler jetzt jedoch auf einen flotten Einstieg und simple Action. Ob dennoch genügend Wind in die Segel pustet, erfahrt ihr in unserem Review.

Händler, Freibeuter oder Piratenjäger - 'Piraten: Herrscher der Karibik' lässt euch die Wahl der Mittel frei. Nur das Spielziel ist klar: der mächtigste Kapitän der Welt zu werden. Wie so oft beginnt ihr mit nur einem einzigen Schiff, und das ist nicht einmal ein besonders großes. Damit es dabei nicht bleibt, solltet ihr Missionen annehmen und Geld verdienen. Eure ersten Aufgaben holt ihr euch bei einem Gouverneur eurer Nation ab. Mal gilt es, eine Lieferung pünktlich ans andere Ende der Karibik zu bringen, dann müsst ihr eine Kolonie vor Piraten beschützen und ein anderes Mal haben es eure Staatsmänner auf die Städte eines europäischen Nachbarn abgesehen.

Anfangs seid ihr unter der spanischen Flagge unterwegs, später dürft ihr euch auch auf die Seiten der Franzosen, Engländer und Holländer schwingen, womit der Schwierigkeitsgrad des Spiels zunimmt. Jedes Szenario dauert mehrere Jahre; die Zeit vergeht nur, während ihr euch auf hoher See befindet.

Der Landgang
Habt ihr einen Auftrag erhalten, kümmert ihr euch zunächst um eure Schiffe und deren Zustand: In jeder Stadt existiert eine Werft, in der ihre eure Kähne reparieren könnt. Besatzung lässt sich auf dem Markt anheuern, wo auch neue Kanonen und Muniton verkauft werden. Natürlich dürft ihr euren Frachtraum mit allerlei Gütern füllen und in einer anderen Stadt mit Gewinn wieder an den Mann bringen. Schließlich lädt die örtliche Hafenkneipe zum Glücksspiel ein und auch die ein oder andere Mission könnt ihr dort ergattern. Mehr dürft ihr nicht erwarten - jede Stadt ist praktisch gleich aufgebaut.

Damit eure Mannschaft nicht verhungert und verdurstet, sollte vor eurem 'Feldzug' des Weiteren stets für ausreichend Nahrung und Rum gesorgt sein, da sonst die Moral rapide nachlässt. Lediglich durch Schlachten oder die Aufteilung der Beute könnt ihr für neue Motivationsschübe sorgen.

Auf hoher See
Sind die Vorarbeiten bewältigt, stecht ihr in See. Mit anderen Kapitänen tauscht ihr euch dort über die aktuellen Nachrichten aus: Wo beispielsweise lässt sich mit Lebensmitteln Geld machen, weil gerade eine Hungersnot die Bevölkerung plagt? Auf Dauer werdet ihr die zahllosen Begegnungen jedoch einfach nur genervt wegklicken - oder gleich ganz deaktivieren. Die Steuerung auf der großen Landkarte ist ebenfalls nicht ganz einwandfrei: Wie in 'Diablo' lenkt ihr euer Schiff in eine bestimmte Richtung, Wegfindungsroutinen existieren nicht. Auch eine Anzeige des nächsten Ziel-Ortes wird vermisst und hätte lästige Suchen auf der Mini-Karte vermeiden können.

Das Highlight von 'Piraten: Herrscher der Karibik' sind trotz der verschiedenen Spielweisen ganz eindeutig die Schlachten. Dafür schaltet das Spiel auf einen kleinen Ausschnitt des Meeres um. Dort findet dann das Duell statt - oder auch nicht, denn die Gegner greifen schon früh mit mehreren Schiffen an, während ihr immer auf euch allein gestellt seid. Unfair und gerade zu Beginn des Spiels auch äußerst frustrierend. Eroberte Schiffe dürft ihr nach der Schlacht entweder plündern oder in euren Konvoi aufnehmen und in der nächsten Stadt wahlweise auf den Markt werfen.

Kurz und knapp
Zu schnell ist die Luft aus dem Spiel raus: Die Missionen beschränken sich im Wesentlichen auf Zerstör- und Liefer-Aufträge, der Handel ist zu oberflächlich, um begeistern zu können, die vier Nationen bieten kaum Unterschiede. Natürlich ist die Freude immer wieder groß, wenn ein neues Schiff in euren Besitz übergeht oder ihr um einen Rang aufsteigt - doch auf Dauer ist das einfach nicht genug.

Technische Mängel lassen sich 'Piraten: Herrscher der Karibik' allerdings nicht ankreiden: Die Grafik ist zweckmäßig, wenn auch wenig abwechslungsreich, der Sound unauffällig, aber nicht schlecht. Bugs haben wir in unserer Review-Version keine gefunden; Ascaron scheint sich in dieser Hinsicht gebessert zu haben.

Fazit

von Fabian Walden
Fans des Klassikers 'Pirates!' sind mit 'Piraten: Herrscher der Karibik' gut bedient, auch Neulinge können trotz kleiner Macken für ein paar Stunden Spaß finden: Ein nettes Spiel für zwischendurch also, auf lange Sicht jedoch nicht vollständig überzeugend.

Überblick

Pro

  • simples Spielprinzip
  • nette, übersichtliche Grafik
  • verschiedene Wege zum Erfolg

Contra

  • wenig Abwechslung
  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • kaum Langzeit-Motivation

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