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Test - Pillars of Eternity II: Deadfire : Ein RPG-Epos in Überlänge

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Noch größer, noch ausladender und vor allem für Einsteiger noch verwirrender. Pillars of Eternity 2 setzt dort an, wo der erste Teil endete, und stellt somit erneut ein Fest für RPG-Spieler der alten Schule dar. Einsteigern steht allerdings viel Arbeit bevor – sogar weit vor der ersten Schlacht.

Der riesenhafte Gott Eothas ist ein echtes Problem. Er verbreitet überall dort Angst und Schrecken, wo er seine Fußstapfen hinterlässt. Welch ein Glück, dass ihr ihm buchstäblich auf den Fersen seid. Nun ja, so halb zumindest, denn Mobilität ist etwas anderes. Keine fünf Minuten dauert es, bis ihr in eurem neuen Leben euer erstes Schiff demoliert habt und bei den Einwohnern einer Insel kleine Dienste verrichten müsst, die die Reparatur eures Seefahrzeugs finanzieren. Mit Letzterem dürft ihr eine offene Welt voller karibisch anmutender Länder erforschen. Nehmt euch Urlaub, denn so schnell werdet ihr dieses gigantische Abenteuer nicht beenden.

Neues Leben? Ja, so ist es. Mehr als die Seele ist vom einstigen Wächter nicht übrig geblieben, was aber nicht das Ende seiner Reise bedeutet, sondern vielmehr eine Zwischenstation mit der Chance zur Neuausrichtung. Wer möchte, kann zwar den moralischen Ausgang des Erstlings samt Charakterfortschritt über einen alten Spielstand übernehmen, fängt jedoch inhaltlich genauso bei null an. Für Neueinsteiger gibt es hingegen eine ganze Menge zu lesen.

Überwältigende Vielfalt

Gleich eines vorweg: Pillars of Eternity 2 ist ein großartiges Rollenspiel der alten Schule. Freunde von Neverwinter Nights oder Baldur's Gate kommen voll auf ihre Kosten, was wahrscheinlich schon durch die typische Iso-Perspektive deutlich wird. Allerdings ist der Einstieg ganz schön zäh! Noch bevor ihr auch nur einen Schlag anbringt, müsst ihr eine ganze Reihe Entscheidungen treffen, die für Anfänger genauso aufschlussreich sind wie das Querlesen einer Physikabhandlung von Stephen Hawking.

Welches Geschlecht, welche Rasse, welcher Herkunftsort, welche Klasse und welche Unterklasse darf's denn sein? Normalerweise eine Frage des Geschmacks, nur müsste man erst mal wissen, welche Geschmacksrichtung der eigenen entspricht. Selbst nach der Lektüre der ausführlichen Beschreibung zu jedweder Kategorie versteht man als Einsteiger nur Bahnhof. Es gibt von allem zu viel, darum ist die erste Wahl eine zufällige.

Ganz schön gewagt, denn ob ihr nun einen Sänger spielt, der Kreaturen an seiner statt in die Schlacht ruft, oder lieber in Form eines Nahkämpfers das Abenteuer bestreitet, hat erheblichen Einfluss auf den Spielverlauf. Zwei Geschlechter, sechs Rassen und elf Klassen mit jeweils mindestens drei Unterklassen stehen zur Wahl. Ergibt summa summarum mindestens 396 Kombinationsmöglichkeiten, noch bevor das Spiel richtig losgeht. Wer soll da durchblicken? Zumal die Charaktererstellung an dieser Stelle noch lange nicht endet. Zusätzliche 15 Attributspunkte dürfen nach eigenem Gutdünken zugeteilt werden. Nur: Wozu sind die einzelnen Fertigkeiten zu gebrauchen?

Zugegeben, es dauert nur wenige Spielstunden, bis ihr eine Vorstellung davon habt, wozu euer Stärke- oder Intelligenzwert auf praktischer Ebene dient. Spätestens wenn ihr eine der zahllosen Nebenaufgaben angehen wollt, aber feststellt, dass keines der von euch gesteuerten Partymitglieder die gestellte Aufgabe bewältigen kann, weil ihm die nötigen Attributspunkte fehlen, geht euch nach und nach ein Lichtlein auf.

Verhandlungen führen, im Schlamm steckende Kutschen anheben, angedeutete Hinweise durchschauen, Fallen entschärfen – all das und mehr gelingt oder misslingt nach den klassischen Pen-and-Paper-Regeln altmodischer Rollenspiele. Inklusive einer Prise virtuellen Würfelglücks, sofern die Werte mal nicht von vornherein den Anforderungen entsprechen.

Pillars of Eternity II: Deadfire - Launch Trailer
Das RPG-Sequel Pillars of Eternity II: Deadfire ist ab sofort auf dem PC erhältlich.

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Pillars of Eternity II: Deadfire
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