Preview - Persona 5 : Eines der besten Spiele des Genres!
- PS4
Die Persona-Serie gehört seit Persona 3 für die PlayStation 2 auch auf dem westlichen Markt zu einer der wichtigsten Marken im JRPG-Genre. Durch den Mix aus realistischen und fantastischen Elementen sowie die sehr taktischen und anspruchsvollen Kampfszenen hat sich das ehemalige kleine Spin-off-Experiment zu einer eigenständigen und umfangreichen Spielreihe gemausert. Persona 5, der neueste Teil der Serie, wird nach einer kleinen Verschiebung am 4. April in den Regalen der europäischen Händler stehen. Wir konnten bereits vorab einen kleinen Blick auf den Anfang der lokalisierten Version werfen.
Was als Erstes ins Auge fallen dürfte, ist der sehr außergewöhnliche Grafikstil. Das gesamte Spiel wirkt wie ein animiertes Comic- oder Manga-Buch. Soundwords visualisieren Teile der Audiokulisse und Charaktere sprechen und denken in comicartigen Sprechblasen. Dieses Thema zieht sich auch durch die komplette Benutzeroberfläche. Animierte Zweitonzeichnungen, starke Kontraste und ein äußerst stilisiertes Menü-Design sorgen für eines der schönsten und aufwändigsten Interfaces, die es je gegeben hat.
Das mag alles auf den ersten Blick etwas übertrieben klingen, man sollte allerdings nicht vergessen, dass man in einem JRPG üblicherweise einen beachtlichen Teil seiner Spielzeit in Menüs verbringt. Eine typisch sterile Benutzeroberfläche würde in kürzester Zeit für Langeweile und in diesem Fall für einen massiven Stilbruch sorgen. An dieser Stelle also ein großes Lob an die Entwickler und Menü-Designer von Atlus.
Im Spiel seid ihr vor allen Dingen in der japanischen Hauptstadt Tokio unterwegs. Auch hier zeigt Atlus wieder viel Liebe zum Detail und zur Authentizität. Die Areale der Stadt können im Gegensatz zu den Vorgängern frei erkundet werden, wodurch man zum ersten Mal das Gefühl bekommt, wirklich Teil der Welt zu sein. Vorbei sind die Zeiten, in denen ihr nur ein abstraktes Markierungssymbol auf einer Weltkarte wart – zum Glück!
Die Hauptstadt wirkt durch die Masse an Charakteren, die ihrem regulären Tagesgeschäft nachgehen und deren Konversationen ihr teilweise belauschen könnt, wesentlich belebter als der Großteil anderer Japano-Rollenspiele. Dies erinnert, aus gutem Grund, an das Wii-U-Exklusivspiel Tokyo Mirage Sessions #FE vom gleichen Entwickler. Im Gegensatz zum Wii-U-Titel werden andere Charaktere in Persona 5 allerdings nicht als einfarbige Silhouetten dargestellt.
Neues altes Kampfsystem
Der Kern des Spiels bilden aber natürlich neben der Story, über die wir aktuell nicht zu viel verraten werden, das serientypische Dungeon-Crawling und das Kampfsystem. Der Demo-Dungeon, den wir anspielen durften, wirkte stilistisch schon wesentlich anspruchsvoller als die etwas generischen Dungeons der Vorgänger, obwohl er effektiv ein erweitertes Tutorialgebiet war.
Statt einfach nur von A nach B zu laufen und dabei alle Gegner umzukloppen, die euch im Weg stehen, könnt ihr nun in bester Solid-Snake-Manier an euren Gegnern vorbeischleichen und Kämpfen aus dem Weg gehen. Wenn ihr dann doch mal die Konfrontation sucht, könnt ihr euch an Gegner heranschleichen und einen Überraschungsangriff ausführen, der euch im nachfolgenden rundenbasierten Kampf einen kleinen Vorteil verschafft.
Das Kampfsystem funktioniert grundsätzlich so, wie es aus den Vorgängern bekannt ist: Ihr könnt eure Gegner entweder mit physischen Angriffen in die Knie zwingen oder eure sogenannte Persona um Hilfe bitten, die mit ihren magischen Fähigkeiten die Schwächen der Gegner offenlegt. Dieses System zum eigenen Vorteil zu nutzen, ist ungeheuer wichtig für euren Erfolg in den oftmals sehr anspruchsvollen Kämpfen. Mit unbedachtem Tastenhämmern seht ihr sehr schnell kein Land mehr.
Allerdings gibt es diesmal auch einige Neuerungen, die denjenigen bekannt vorkommen dürften, die die ersten beiden Persona-Teile oder auch die Spiele der Hauptserie, Shin Megami Tensei, gespielt haben. Statt ausschließlich mit Nahkampfwaffen anzugreifen, führt jeder Charakter auch eine Schusswaffe mit sich. Diese hat zwar eine begrenzte Munitionskapazität, kann aber in einer Runde mehrfach abgefeuert werden. Einige Gegner zeigen Stärken und Schwächen gegenüber den verschiedenen Waffentypen, sodass die richtige Wahl der Waffe ebenfalls wichtig für den Erfolg im Kampf ist.
Zurück ist auch das Konversationssystem, das das Belohnungsroulette am Ende der Kämpfe ersetzt. Liegen alle Gegner am Boden, werden sie von euren Gruppenmitgliedern in die Ecke gedrängt. Ihr entscheidet dann, ob ihr der gesamten Gegnergruppe hohen Schaden mit einem All-out-Angriff zufügt, ob ihr euch mit ihr unterhaltet, um Geld oder Gegenstände zu erhalten, oder ob ihr den Gegner für eure Gruppe rekrutiert. Die Verhaltensweisen der Feinde und die möglichen Fragen und Antworten zu lernen, ist außerordentlich wichtig, um eine möglichst umfangreiche Palette an zu beschwörenden Monstern anzusammeln.
Ohne zu viel verraten zu wollen, können wir zur Story immerhin sagen, dass die Themen, die dieses Mal behandelt werden, wesentlich düsterer und derber als in den Vorgängern sind. Die Charaktere und ihre Motivationen sind ernster als in Persona 3 oder Persona 4, schaffen es aber, trotzdem nicht unsympathisch zu werden. Die interessanten Dialoge werden glücklicherweise von einer sehr ordentlichen englischen Sprachausgabe unterstützt. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, wie die „Phantom Thieves“ sich schlagen werden, wenn Persona 5 im April endlich die westlichen Lande erreicht.
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