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Test - Penumbra: Im Halbschatten : Adventure mal ganz anders

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'Penumbra: Im Halbschatten' macht eigentlich so ziemlich alles anders als „normale“ Adventures. Ob das Spiel allerdings in den klassischen Adventure-Disziplinen, wie spannender Geschichte und gutem Gameplay, mithalten kann, durften wir jetzt testen.

Alles anders ...

Wie oft habt ihr schon folgenden Satz gelesen: „Das Spiel ist ein klassisches Point&Click-Adventure.“ Es ist schön, dass es auch in diesem Genre ab und an Innovationen gibt. So ist denn 'Penumbra: Im Halbschatten' kein einfaches Point&Click-Adventure und so gar nicht „klassisch“. Dieses Spiel macht eigentlich fast alles anders. Ob nun Grafik, Steuerung, Kämpfe, das Episoden-Format oder so völlig Adventure-untypische Features wie eine Physik-Engine, die Entwickler von Fricitional Games haben sich so einiges einfallen lassen. Ob das Spiel allerdings in den klassischen Adventure-Disziplinen, wie einer spannenden Geschichte und einem guten Gameplay, mithalten kann, durften wir jetzt testen.

Aber erst einmal zu den Besonderheiten des Spiels. Statt, wie in vielen Adventures noch üblich, auf gerenderte Hintergründe zu setzen, bewegt ihr euch hier in einer komplett drehbaren 3D-Welt. Von eurem Charakter selbst bekommt ihr nichts zu sehen, denn ihr spielt aus der Ego-Perspektive. Gesteuert wird dann auch mit Maus und WASD-Tasten. Neben Tasten für das Inventar und Shortcuts für Gegenstände – die übrigens frei belegbar sind – ist vor allem die R-Taste wichtig, mit der ihr in den Interaktionsmodus wechselt. In diesem Modus könnt ihr – wie der Name schon sagt – mit eurer Umwelt interagieren. Und dazu gibt es reichlich Gelegenheit.

Mit dem Hammer in der Hand

Besonders ausgefallen ist in diesem Genre fraglos die eigens entwickelte Physik-Engine, die es euch ermöglicht, Steine zu werfen, Schubladen aufzuziehen oder Türen mit einem Hammer zu zertrümmern. Das Spiel macht auch reichlich Gebrauch von diesen Möglichkeiten. So müsst ihr zum Überqueren eines Hindernisses zum Beispiel Kisten stapeln oder einen Gegenstand mit einem Besen vom Regal „fegen“. Auch im Kampf kommt die Physik zum Einsatz, entweder um die Aufmerksamkeit eines Gegners mit einem gezielten Steinwurf von euch abzulenken oder um ihm eins mit dem Hammer überzuziehen.

Hier ist die Steuerung allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Denn ihr müsst per Mausbewegung mit dem Hammer in die eine Richtung ausholen und in die andere zuschlagen. Das erfordert schon Übung. Allerdings ist das Spiel natürlich auch kein Ego-Shooter. In der deutschen Version wird allerdings eine optionale Funktion implementiert, die das Kämpfen auf reine Mausklicks reduziert und damit deutlich vereinfacht. Zudem solltet ihr Kämpfen grundsätzlich eher aus dem Weg gehen. Hierfür haben die Entwickler eine Art Stealth-Modus eingebaut. Wenn ihr euch hinter ein paar Fässer hockt, kann euch der Gegner nicht bemerken. Zumindest solange ihr euch nicht bewegt und ihn nicht seht. Denn in dem Fall geratet ihr in Panik und der Gegner wird auf euch aufmerksam.

Gepflegtes Gruseln

Und das ist auch eine der ganz großen Stärken des Spiels. Denn es lässt euch das Blut in den Adern gefrieren, wenn ihr hört, dass ein Monster auf euch zukommt, ihr dann wegschaut, das Geräusch immer näher kommt und ihr nur hoffen könnt, dass es sich wieder entfernt. Solche Szenen erinnern sehr an die 'Silent Hill'-Reihe. 'Penumbra: Im Halbschatten' ist demnach ein Adventure, dessen subtiler Horror nichts für schwache Nerven ist. Hinter jeder Ecke könnte das Grauen lauern und die Soundkulisse kann euch schon mal die Haare zu Berge stehen lassen. Blur-Effekte und eine zuschaltbare Bewegungsunschärfe tun ein Übriges dazu. Auch die finsteren Minenschächte und verlassenen Korridore unterstreichen die gruselige Atmosphäre des Spiels.

Leider sehen die meisten Örtlichkeiten, vor allem in der Mine, recht gleichförmig aus und wenn ihr euch auf der Suche nach Gegenständen durch die Gänge bewegt und gerade mal kein Monster in der Nähe ist, kann das etwas öde sein. Zur Not könnt ihr aber zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen, die die Häufigkeit und Aggressivität der Gegner anpassen. An der Komplexität der Rätsel dürft ihr allerdings nichts ändern. Diese sind gleich bleibend einfach und bestehen vor allem aus klassischen Kombinationsrätseln oder recht simplen Schieberätseln. Die Story ist allerdings spannend, wird aber fast ausschließlich durch Texte, wie Tagebucheinträge oder Notizen, erzählt.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
'Penumbra: Im Halbschatten' ist ein erfrischend anderes Horror-Adventure. Der Einsatz der Physik-Engine sowie Kampf- und Stealth-Szenen sind für dieses Genre sehr ungewöhnlich und funktionieren gut. Besonders überzeugend sind aber die permanent beklemmende Atmosphäre und die gut dosierten Horror-Elemente. Die Rätsel hingegen sind ganz klar zu einfach für erfahrene Spieler. Wer allerdings Spiele wie 'Silent Hill' mag und mal wieder vor Angst in die Tastatur beißen möchte, der ist auch bei 'Penumbra: Im Halbschatten' gut aufgehoben.

Überblick

Pro

  • sehr gruselige Atmosphäre
  • spannende Story
  • realistischer Physik-Einsatz

Contra

  • teilweise etwas öde Umgebung
  • hakelige Kampfsteuerung
  • etwas zu einfache Rätsel

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