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Test - Odin Sphere: Leifthrasir : Ein Klassiker so schön wie nie!

  • PS4
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2008 beglückte uns Spielentwickler Vanillaware mit dem Action-Rollenspiel Odin Sphere auf der PlayStation 2. Da ich mit dem Namen des Entwicklers damals nicht viel anfangen konnte, ging ich nicht mit großen Erwartungen an den Titel heran. Innerhalb kürzester Zeit wurden aber Spiel und Entwickler, der auch für Dragon's Crown und Muramasa verantwortlich zeichnet, zu meinen absoluten Lieblingen. Vor Kurzem erschien mit Odin Sphere: Leifthrasir ein umfangreiches Remake dieses wunderschönen Titels.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass Odin Sphere: Leifthrasir nur ein einfaches Grafik-Update des Originals darstellt, wurde dann aber mehr als positiv überrascht. Zusätzlich zu den für HD angepassten, komplett handgezeichneten Grafiken hat Vanillaware nämlich auch an der Framerate und am Gameplay geschraubt. Das Spiel läuft nun konstant mit 60 Bildern pro Sekunde in Full-HD. Das Original hatte gerade in diesem Punkt Probleme mit einer einbrechenden Bildrate, vor allem in den Bosskämpfen. Jetzt sieht Odin Sphere so gut aus wie noch nie.

Mehr als nur ein Remaster

Neben den technischen Aspekten wurde aber auch die Spielbarkeit maßgeblich verbessert und erinnert nun mehr an Muramasa oder Dragon's Crown. Während die fünf spielbaren Charaktere vorher alle ein mehr oder weniger einheitliches Set an Fähigkeiten besaßen, hat nun jeder Protagonist einen eigenen Skilltree, der ihn von den anderen Charakteren abhebt. Die alten Fähigkeiten gibt es natürlich weiterhin, jetzt allerdings in Form von Tränken, die man mit dem umfangreicheren Alchemiesystem selbst herstellen kann.

Auch das Kombo- und Rangsystem wurden auf das Niveau eines Muramasa angehoben. Im Original hatte ich öfter Probleme damit, meine Gegner mit langen und eindrucksvollen Kombos auseinanderzunehmen. Angriffe und Fähigkeiten bieten neue Möglichkeiten, um aneinandergekettet zu werden. Mit der neuen Ausweichrolle fliegt man fast schon kreuz und quer über den Bildschirm. Dadurch wirkt das ganze Kampfsystem wesentlich runder und es spielt sich flüssiger als im Original. Das Rangsystem wurde ebenfalls verbessert, sodass man mehr Möglichkeiten hat, den begehrten S-Rang zu erreichen.

Neue Level erreicht ihr über Gerichte, die ihr entweder während der Action-Sequenzen von dem neu hinzugefügten Pooka-Koch für einen großen Erfahrungsbonus zubereiten lasst oder mit selbst angepflanzten Früchten und Obst herstellt. Das Anpflanzen der Samen wirkt zwar etwas holprig und nimmt das Tempo aus dem Spiel, stört aber den Spielfluss recht wenig, wenn man das System sinnvoll nutzt.

Neue Inhalte, mehr Herausforderung

Nicht nur an der Grafik und am Gameplay hat man gefeilt, sondern auch an den Inhalten des Spiels. Die Gebiete und die Story sollten Kennern des Originals noch bekannt vorkommen. Allerdings wurden neue und vor allem interessantere Minibosse hinzugefügt und die KI der alten Gegner und Bosse wurde verbessert. Das sorgt für spannendere Kämpfe, auch wenn man das Original bereits kennt.

Ebenfalls neu ist „Xtra New Game“, ein typischer New-Game-Plus-Modus mit härteren Gegnern und der Möglichkeit, seine vorhandene Ausrüstung zu behalten, und der Schwierigkeitsgrad „Hell“. Hier könnt ihr euren HP-Wert nicht über den Basiswert von 200 anheben, was im Umkehrschluss natürlich bedeutet, dass der Großteil der Bossgegner euch mit einem Treffer erledigen wird. Außerdem kann man sich nach Abschluss des Spiels einem Boss-Rush stellen, bei dem man alle Bosse und Minibosse nacheinander besiegen muss.

Odin Sphere: Leifthrasir - EU Launch Trailer
Odin Sphere: Leifthrasir ist ab sofort auch in hiesigen Gefilden erhältlich.

Für Puristen hat Vanillaware freundlicherweise den Klassikmodus beigelegt. Hier kann man Odin Sphere mit kleineren neuen Features in seiner Originalform erleben. Das heißt also: einheitliche Fähigkeiten, altes Kombosystem und man kann das Spiel sogar auf die alte 4:3-Auflösung einstellen. Die einzigen Änderungen sind die höher aufgelösten Grafiken und die Möglichkeit, in den Optionen einige Gameplay-Elemente an die Remake-Version anzupassen.

Fazit

Dennis Kröner - Portraitvon Dennis Kröner
So sollen Remakes sein

Vanillaware hätte einfach den Weg eines typischen Remasters mit hochskalierten Grafiken gehen können und das Spiel wäre dennoch gut geworden. Glücklicherweise gingen die Entwickler noch zwei Schritte weiter und sorgen mit vielen Neuerungen für ein fantastisches Spielerlebnis. Odin Sphere sah noch nie so gut aus und die Spielbarkeit wurde in allen Punkten verbessert – auch dank der 60 Bilder pro Sekunde.

Das ausgeklügelte Kombosystem sowie die neuen Möglichkeiten, seinen Charakter zu verbessern und zu personalisieren, tragen zu einem Spielerlebnis bei, das besonders Fans von Dragon's Crown oder Muramasa gefallen dürfte. Alles in allem hat Vanillaware absolut großartige Arbeit geleistet. Das Original hätte von mir eine freundliche Kaufempfehlung bekommen, doch Odin Sphere: Leifthrasir ist ein Muss für alle Action-RPG-Fans, die im Besitz einer PS4, PS3 oder PS Vita sind.

Überblick

Pro

  • wunderschönes Grafik-Design
  • viele Verbesserungen
  • sehr schnelles und flüssiges Kampf- und Kombosystem
  • durchgehend passender, schöner Soundtrack
  • viele neue Spielmodi im Post-Game
  • Klassikmodus für Puristen

Contra

  • etwas holpriges Essenssystem
  • besonders anfangs sehr eingeschränktes Inventar

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