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Test - Oddworld: New 'n' Tasty : Lust auf Fleischtörtchen?

  • PS4
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17 Jahre ist es her. Damals hatte Abe, der Mudokon, es nicht gerade leicht. Der Chef der Fleischfabrik, in der Abe arbeitete, kam auf die glorreiche Idee, einen neuen Snack anzubieten. Als Abe allerdings herausfand, dass Mudokons wie er als Zutat in diesen Snack wanderten, war er von den neuen Fleischtörtchen gar nicht mehr so begeistert.

Wie damals auf der PlayStation schlüpft ihr auch diesmal wieder in die Rolle von Abe und müsst den Mudokons zur Flucht aus der Fleischfabrik verhelfen. Solltet ihr beim Spielen von Oddworld: New 'n' Tasty das Gefühl bekommen, dass ihr das doch schon kennt: Richtig, es handelt sich um ein Remake des Titels Oddworld: Abe's Oddysee. Am eigentlichen Spiel wurde dabei nur wenig geändert. Natürlich wurde die Grafik aufgebohrt, aber die übrigen Spielmechaniken bleiben bis auf minimale Änderungen gleich, dazu aber später mehr. Oddworld: New 'n' Tasty ist ein klassisches Jump 'n' Run, wie es sie zur damaligen Zeit oft gab.

RuptureFarms, das Mudokon-Grab

Als Abe springt und rennt ihr durch die Level, die sich nicht nur in der Fleischfabrik befinden, und müsst die anderen Mudokons retten. Damals waren es 99, in Oddworld: New 'n' Tasty sind es 299, die nicht ins Törtchen geworfen werden wollen. Daran hindern euch nicht nur jede Menge Fallen, sondern auch einige fiese Typen, die für den Chef der Fleischfabrik arbeiten. Die Sligs und andere garstige Viecher wollen euch mit allen Mitteln daran hindern, aus RuptureFarm, so der Name der Fabrik, zu entkommen. An fast jeder Ecke sind Rätsel zu lösen. Mal einfache, wie zum Beispiel an einer Wache vorbeizuschleichen, mal komplexe, in denen ihr weit entfernte Schalter betätigt, um an anderer Stelle weiterzukommen.

Mit den Gegnern ist dabei nicht zu spaßen, denn die sind in der Regel mit Schusswaffen ausgerüstet und pusten euch schneller von der Bildfläche, als ihr „Fleischtörtchen“ sagen könnt. Steht ihr jedoch auf einer Plattform, die nicht auf gleicher Höhe ist wie euer Gegner, könnt ihr versuchen, ihn zu „chanten“, was so viel bedeutet, dass ihr ihn übernehmt und steuern dürft. So erledigt ihr dann dessen Kameraden oder ihr schickt ihn einfach in den Tod, damit ihr danach unbehelligt weiterziehen könnt. Das Übernehmen funktioniert jedoch nur dann, wenn keine Schutzvorrichtung vorhanden ist. Abe ist übrigens nicht bewaffnet, besitzt aber diverse Fähigkeiten, die ihr geschickt einsetzen müsst. Zudem findet ihr manchmal Steine oder Granaten, die ihr euch zunutze macht, um Rätselpassagen zu lösen.

Oddworld: New 'n' Tasty - gamescom 2014 Trailer
Die HD-Neuauflage Oddworld: New 'n' Tasty wird ebenfalls in dieser Woche in Köln präsentiert.

Das Spiel verfügt über unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und bietet somit für Einsteiger wie für Profis die richtige Herausforderung. Ziel des Spiels ist es, alle 299 Mudokons zu befreien, was nicht gerade einfach ist. Viele von ihnen befinden sich in versteckten Räumen, die ihr erst einmal finden müsst. Die Menge der geretteten Mudokons legt übrigens fest, welchen Abspann ihr genießen dürft. Rettet ihr nur wenige, müsst ihr euch mit dem eher traurigen Ende begnügen. Befreit ihr über die Hälfte der Mudokons, werdet ihr als Held gefeiert. Schafft ihr es, alle zu befreien, erwartet euch eine ganz besondere Überraschung. Ein Koop-Modus ist übrigens auch vorhanden, jedoch in anderer Form als üblich. Ein Spieler spielt und sobald dieser stirbt, übernimmt der andere die Rolle von Abe. So geht es munter im Wechsel weiter, bei jedem Tod ist der andere Spieler wieder an der Reihe.

Ein Furz in Ehren

Optisch hat sich in Oddworld: New 'n' Tasty im Vergleich zum 17 Jahre alten Original einiges getan. Die Grafik wurde nicht einfach hochskaliert, sondern komplett neu entworfen. Trotzdem hat man das Level-Design von damals weitgehend übernommen, was sehr gut ist. Die Level scrollen nun, statt bildweise zu wechseln, und die Animationen der Charaktere sind butterweich. Und auch heute noch kann Abe allerlei anstellen, was andere Videospielcharaktere nicht dürfen. Oder kennt ihr viele andere Charaktere, die auf Knopfdruck furzen? Nein? Seht ihr, Abe kann das – und manchmal muss er sogar seine Darmwinde entfleuchen lassen, um ein Passwort korrekt zu übermitteln.

Die Sprachausgabe ist leider nur Englisch. Dafür gibt es deutsche Untertitel, die aber vollkommen ausreichen. Die Zwischensequenzen sehen klasse aus und der Soundtrack geht ins Ohr. Die Steuerung ist denkbar einfach, da die Tasten übersichtlich belegt sind. Zu Beginn werden euch die Grundfunktionen übrigens in einem kleinen Tutorial erläutert, daher sollte es diesbezüglich keine Probleme geben. Neu ist übrigens, dass ihr nun eine Schnellspeicherfunktion nutzen könnt, die es im Original nicht gab. Ob ihr euch damit das Spiel erleichtert, bleibt euch überlassen. Weltweite Ranglisten, die angeben, wer die Mudokons in der kürzesten Zeit befreit hat, runden den Titel dann willkommen ab.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Auch heute kein Weichspülheld

Abe ist auch heute kein Weichspülheld, sondern rennt munter furzend durch die Gegend. Dabei rettet er im Idealfall 299 Mudokons, was 200 mehr sind als im Original. Ihr springt, lauft und klettert durch sehr schön entworfene Level und löst dabei teils knackige Rätsel. Ein Wiederspielwert ist durch die Ranglistenfunktion ebenfalls gegeben, zumindest dann, wenn ihr alle Mudokons in der kürzesten Zeit retten möchtet. Wie damals bekommt ihr in Oddworld: New 'n' Tasty eine ernste, aber mehr als witzig erzählte Geschichte geboten. Zu welchem Ende sie kommt, liegt an euch und der Leistung, die ihr im Spiel erzielt. Das Spiel ist auch in der heutigen Zeit als sehr gelungen anzusehen. Alle, die Abe zur damaligen Zeit verpasst haben, sollten jetzt unbedingt zugreifen. Und diejenigen, die Abe schon auf der PlayStation durch RuptureFarms geleitet haben, sollten sich die Neuauflage ebenfalls nicht entgehen lassen. Nur die Schnellspeicherfunktion, die man aber nicht nutzen muss, stößt ein wenig übel auf, da sie das Spiel doch erheblich erleichtert.

Überblick

Pro

  • klasse Level-Design
  • gute Animationen
  • gelungener Soundtrack
  • knackige Rätsel
  • viele Schwierigkeitsgrade
  • witzige Story mit unterschiedlichen Enden

Contra

  • Schnellspeicherfunktion erleichtert das Spiel, was zumindest für die Kenner des Originals ein Contrapunkt ist
  • keine deutsche Sprachausgabe

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