Test - Obliteracers : Fun-Racer der anderen Art
- PS4
Fun-Racer sind spätestens seit Mario Kart nicht mehr aus der Spieleszene wegzudenken. Bei Obliteracers handelt es sich um einen solchen Fun-Racer, der jedoch alles ganz anders macht als die Genre-Konkurrenten. Statt off- oder online um die besten Rundenzeiten zu kämpfen, zählen in diesem Spiel ganz andere Dinge. Drängt eure Gegner ab, werft sie von der Strecke oder schaltet sie mit den vielfältigen Power-ups aus. Bei Obliteracers erwartet euch wilde Bildschirm-Action für bis zu 16 Spieler.
Vor gut fünf Monaten durften PC-Spieler bereits in den actionlastigen Fun-Racer eintauchen. Jetzt ist der Titel auch für PS4 und Xbox One erschienen. Wir haben die Version für Sonys Konsole unter die Lupe genommen. Wie erwähnt geht ihr in Obliteracers nicht auf die Jagd nach der besten Rundenzeit, sondern sollt eure bis zu 15 Gegner auf ganz andere Art und Weise besiegen. Auf welche, entscheidet der aktuelle Spielmodus. Während der Singleplayer-Kampagne oder in Multiplayer-Rennen erwarten euch unterschiedliche Varianten.
Vielfältige Match-Varianten
In der Einzelspielerkampagne wird euch zu Beginn ein Fahrer per Zufall zugelost. Diesen begleitet ihr über mehrere Rennen. Ziel ist es, alle Missionen als Sieger zu beenden. Im ersten Rennen geht es direkt zur Sache, denn hier sollt ihr mithilfe von Power-ups eure Gegner ausschalten. Die haben natürlich das gleiche Ziel und machen euch das Leben schwer. Neben der Nutzung von Power-ups, die an unterschiedlichen Positionen auf der Strecke zu finden sind, könnt ihr auch versuchen, eure Gegner von der Strecke zu drängen. Alle Fahrer bewegen sich grundsätzlich auf demselben Bildschirm ähnlich wie in Micro Machines.
Fällt ein Fahrer zu weit zurück, scheidet er aus. Damit ihr nicht gleich im ersten Rennen scheitert, müssen mehrere Siege eingefahren werden, um die aktuelle Runde als Sieger zu verlassen. Oft dauern solche Rennen nur wenige Sekunden, da euch und den anderen Zielsuchraketen, Flammenwerfer und andere Nettigkeiten das Leben schwer machen. In einem weiteren Modus gilt es, sich an der Spitze des Feldes zu behaupten. Für jeden Spieler, der ausscheidet, erhält nur der die Punkte, der ganz vorne fährt. Das ist nicht sehr einfach, denn an vorderster Position seid ihr natürlich das Ziel aller anderen.
Im nächsten Spielmodus tretet ihr gegen einen einzelnen Kontrahenten an. Den müsst ihr besiegen, und zwar mehrfach. Auch hier gilt, dass derjenige am Ende die Nase vorn hat, der als Erstes die geforderte Anzahl an Siegen einheimst. Es gibt jedoch auch Rennen, in denen ihr ganz ohne Waffeneinsatz gewinnen sollt. Driftet ihr gekonnt um die Kurven, drängt ihr eure Gegner aus dem Bildschirm oder am besten gleich von der Strecke. Von denen warten übrigens 13 verschiedene auf euch, die allesamt recht unterhaltsam sind.
Mehrspielerbildschirmchaosvergnügen
Die Singleplayer-Kampagne ist nicht schlecht, kann aber auf Dauer nicht an den Bildschirm fesseln. Die Bots haben zwar einiges auf dem Kasten, sind jedoch kein Ersatz für menschliche Gegner. Da ihr während der Kampagne einfach Rennen um Rennen abspult und auf Zwischensequenzen verzichtet wurde, werdet ihr wohl nur mal zwischendurch eines der Rennen absolvieren. Ganz anders sieht es da mit bis zu 16 Spielern aus. Entweder ihr spielt an einer Konsole, wobei ihr auf der PS4 an deren Controller gebunden seid, oder ihr sucht online nach Mitspielern.
Auf dem PC könnt ihr alternative Eingabegeräte wie etwa Smartphones oder zusätzliche Notebooks als Controller anmelden, das geht auf der Konsole nicht. Fahrt ihr online, erwarten euch actionreiche Massenschlachten, bei denen oft kein Auge trocken bleibt. Da ihr die Fahrzeuge nicht aufwerten oder tunen könnt, treten alle Fahrer quasi mit den gleichen Grundbedingungen an. Dann entscheiden die Streckenkenntnis, das Glück bei der Aufnahme von Power-ups und oftmals auch die Startposition, die immer per Zufall ausgelost wird.
Die Bildrate bleibt auch bei 16 Spielern flüssig. Ruckler oder Ähnliches waren in unserer Testphase nicht zu entdecken. Zwar treten die Fahrer durch die fehlenden Tuning-Möglichkeiten mit gleichen Bedingungen an, trotzdem fehlt dieser Part dem Spiel ein wenig. Dadurch habt ihr nämlich keine Möglichkeit, eure Fahrzeuge individuell zu gestalten, sondern seid auf die Modelle beschränkt, die euch das Spiel vorsetzt. Zumindest optische Anpassungen wären sicher nicht verkehrt gewesen.
Comic-Look und Fahrverhalten
Optisch präsentiert sich Obliteracers komplett in einer comicartigen Grafik. Die Strecken werden durch viele Details aufgewertet, wobei die nicht nur der reinen Optik dienen. Oft stehen zum Beispiel Kisten auf der Strecke, denen ihr besser ausweichen solltet, um nicht euren Platz oder sogar das virtuelle Leben zu verlieren. Die Effekte können sich sehen lassen. Überall raucht, blitzt und explodiert etwas. Selbst Wettereffekte, die sich auch aufs Fahrverhalten auswirken, sind in Obliteracers vorhanden. Regnet es, schlittert ihr um Kurven, da der Grip der Fahrzeuge stark nachlässt.
Die Steuerung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Fahrzeuge reagieren stark arcadelastig und fühlen sich während der ersten Rennen eher schwammig an. Sobald ihr aber gelernt habt, um Kurven zu driften sowie Gegner als Prellbock zu nutzen, und die Strecken kennt, präsentiert sich die Steuerung als sehr passend und für die actionlastigen Rennen geradezu ideal.
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