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Test - Nvidia Shield : Zockerflunder im Praxistest

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Tablet-Gaming wird angeblich immer beliebter. Kein Wunder, mal eben unterwegs eine Runde Xcom daddeln oder sich mit kleineren Spielereien die Langeweile auf einer Bahnfahrt vertreiben – warum nicht? Nvidia bringt nun das Shield-Tablet auf den Markt und will damit noch einiges mehr bieten als nur mobiles Zockvergnügen. Wir haben die Zockerflunder im Praxistest genau unter die Lupe genommen und das gute Stück auf Daddelfreundlichkeit überprüft.

Beginnen wir zunächst mit dem äußeren Erscheinungsbild. Das Shield kommt in seidig mattem Schwarz daher und strahlt uns mit einem 8-Zoll-Display an. Die Mattscheibe bietet eine Auflösung von 1920 x 1200 und zeigt ein kontrastreiches und äußerst farbkräftiges Bild. Die Brillanz beispielsweise eines Retina-Displays wird allerdings nicht erreicht und generell wirkt das Bild ein wenig dunkel.

Das Display wird von zwei Frontlautsprechern umrahmt. Die bergen keine außergewöhnlichen Qualitäten, haben aber dank Bassreflexkanal hinreichend Bums. Das Tablet gehört mit 9,1 Millimetern Dicke und 390 Gramm nicht gerade zu den zierlichen Vertretern, liegt aber dank der leichten Rundungen der Rückseite auch über längere Zeit gut in der Hand. Die linke Seite des Tablets verwöhnt uns mit einem Mini-USB-Anschluss, einer Mini-HDMI-Buchse und einer 3,5-mm-Klinkenbuchse für ein Headset oder einen Ohrstöpsel – gut positioniert, sodass sie unseren Fingern nicht ins Gehege kommen.

Am oberen Rand befinden sich links An-/Aus-Schalter und Lautstärkewippe, beide benötigen für unseren Geschmack etwas zu viel Druck und könnten etwas sensibler sein. Ein MicroSD-Slot sorgt dafür, dass ihr den Speicher von 16 beziehungsweise 32 GB des Gerätes um bis zu 128 GB erweitern könnt. Beim 32-GB-Modell findet sich noch ein Slot für eine SimCard, das Modell unterstützt im Gegensatz zur 16-GB-Variante auch LTE. Rechts verbirgt sich ein Stylus, der mit etwas Kraft herausgezogen werden kann. Jeweils eine 5-Megapixel-Kamera an Front- und Rückseite sollen euch mit selbst gemachten Bildern versorgen, die aber durch die eher magere Auflösung qualitativ nur bedingt überzeugen.

Leistungsstarke Innereien

Das Innenleben des Shield lässt auf Leistung hoffen. Die Quad-Core-CPU ARM-15 mit 2.2 GHz sowie 2 GB RAM, unterstützt von der Tegra-K1-GPU mit 192 Kernen, bringen ordentlich Power mit. Da die GPU auf der gleichen Architektur beruht wie die Nvidia-Grafikkarten, wird das Portieren von PC-Titeln für das Tablet ungemein vereinfacht. Besagtes Innenleben zeigt im Benchmark erfreuliche Werte. Rund 30.500 Punkte im 3DMark sowie starke GPU-Werte bei Geekbench bestätigen den Eindruck, dass es sich beim Shield um ein äußerst leistungsfähiges Tablet handelt. Da verblüfft der moderate Preis von rund 300 Euro für die 16-GB-Variante mit Wi-Fi beziehungsweise 380 Euro für das 32-GB-Modell mit Wi-Fi und LTE schon ein wenig.

Von Kopf bis Fuß auf Gaming ausgelegt

Der Preis relativiert sich allerdings ein wenig durch das Zubehör, wenn man das Tablet als Spieleplattform nutzen will. Was natürlich der eigentliche Lebenssinn des Shield ist, denn als reines Tablet hat es im Grunde keine Besonderheiten oder Vorteile gegenüber anderen Tablets zu bieten. Die sehr ordentliche Abdeckung mit Magneten direkt von Nvidia kostet zwar satte 30 Euro, ist aber sehr stabil und gut positionierbar. Wichtiger aber noch ist der Shield-Controller, der mit 60 Euro zu Buche schlägt, das Tablet als Spieleplattform aber erst richtig interessant macht. Dazu gleich mehr.

Besagter Controller ist sehr ordentlich verarbeitet und ähnelt vom Layout her ein wenig dem Xbox-Controller mit Mini-USB-Slot und Headphone-Buchse, ist allerdings etwas klobiger. Was nichts daran ändert, dass das gute Stück sehr ordentlich in der Hand liegt. Die extra Shield-Tasten dienen als Steuerelement für das Shield-Hub, auch dazu gleich mehr. Einziges Manko ist, dass man mit den Shield-Tasten das Tablet nicht aus dem Ruhezustand locken kann.

Das Hirn des Tablets besteht (derzeit) aus Android 5.0 Lollipop, quasi einer von Nvidia modifizierten und erweiterten Standardvariante des Betriebssystems. Hauptteil dieser Erweiterung ist das Shield-Hub, quasi die Steuerzentrale für alle Gaming-Belange. Dort findet ihr unter anderem eine Reihe von Spielen, die speziell für den Tegra-Chip optimiert wurden, darunter Klassiker wie Portal und Half-Life 2 oder Trine, die auf dem Tablet erfreulich reibungslos ihren Dienst tun. Klaro, an Power mangelt es der Flunder ja ohnehin nicht.Ebenso vorhanden: Simpler Zugang zum Shop und eine Übersicht eurer PC-Spiele, so ihr den Gamestream nutzt. Auch dazu später mehr. Wer möchte, kann sein Shield per Mini-HDMI-Kabel an den HDMI-Eingang eines Fernsehers ketten und genießt das 1080p-Bild des Tablets auf dem großen Schirm.

In Zusammenarbeit mit dem Controller lässt das Shield so richtig seine Gaming-Muskeln spielen. Zunächst fällt dabei auf, dass der kabellose Controller tatsächlich so gut wie lagfrei arbeitet – laut Herstellerangaben im Bereich von 10 ms. In Kombination mit einem HDTV könnt ihr das Bild des Tablets entweder im Spiegelmodus auf der Glotze darstellen, während ihr die Tablet-Oberfläche zur Steuerung nutzt. Oder aber ihr aktiviert den Controller und schaltet das Bild in den Konsolenmodus, wobei das Bild dann nur noch auf dem Fernseher dargestellt wird und ihr das Spiel mit dem Controller steuert. Das ist praktisch, weil ohne nennenswerte Verzögerung umgeschaltet werden kann.

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