Test - Nitro Stunt Racing : Nettes Gameplay, mauer Umfang

Nach Betrachtung von Produkttext, Screenshots und Verpackung von 'Nitro Stunt Racing' könnte man versucht sein, das Spiel mit Klassikern wie 'Stunt Car Racer' oder 'Trackmania' zu vergleichen. Ob dem so ist, klären wir ausführlich in unserem Review.

Nach Betrachtung von Produkttext, Screenshots und Verpackung von 'Nitro Stunt Racing' könnte man versucht sein, das Spiel mit Klassikern wie 'Stunt Car Racer' oder 'Trackmania' zu vergleichen. Allerdings hat 'NSR' nur eine einzige Gemeinsamkeit mit den vorgenannten Titeln: Loopings in einem von drei Kursen. Wie jetzt, nur drei Kurse? Ihr habt richtig gelesen, das Spiel, das sofort zum Budgetpreis von unter 20 Euro auf den Markt kommt, bietet genau drei unterschiedliche Kurse, die man auch invertiert fahren kann, nachdem die erste Meisterschaft gewonnen wurde. Der erste Track bietet Loopings in Kombination mit Asphaltbelag, der zweite Kurs lässt euch weite und hohe Sprünge auf Asphalt machen und der dritte im Bunde führt euch auf eine staubige Pister mit Steilkurven im Motocross-Stil. Mit vier unterschiedlichen, F-Jets benannten Flitzern kann man nun auf die Jagd nach Bestzeiten gehen. Der Umfang ist damit leider mickrig ausgefallen.

Frogster wird schon ganz genau gewusst haben, warum 'Nitro Stunt Racing' kein Vollpreisprodukt ist, und für den angebotenen Preis wollen wir nicht zu lange auf der kleinen Spielgröße rumhacken, sondern widmen uns lieber der Präsentation und dem Gameplay. Grafisch macht 'NSR' seine Sache nämlich gar nicht so schlecht. Wir würden die Qualität in etwa mit 'Trackmania United' gleichsetzen. Auch wenn an Effekten gespart wird, so sind die wenigen Fahrzeugmodelle gut umgesetzt und die Umgebung verursacht beim ersten Blickkontakt keinen Augenkrebs. Sichtweite und Detailgrad gehen in Ordnung. Doch wie sieht es mit dem Fahrmodell aus? Überraschend gut! Mit einem Lenkrad lassen sich die Nitro-Renner sauber durch die Kurven lenken und sogar zu dem einen oder anderen Drift nötigen. Mit dem für ordentlich Vortrieb sorgenden Nitro kann man getrost verschwenderisch umgehen, denn die Tanks scheinen ewig etwas von dem explosiven Gemisch bereitzuhalten. Allein die Temperaturanzeige mahnt zur Vorsicht. So düsen wir über die drei unterschiedlichen Kurse und erfreuen uns an jeder Bestzeit.

Was 'Nitro Stunt Racing' beim Gameplay gut macht, wird sogleich wieder ein gutes Stück beim Sound eingebüßt. Dudelmusik aus dem Synthesizer wirkt einfach nur lächerlich billig. Wenn dann wenigstens die Motorengeräusche ansprechend wären. Von einem Turbinentriebwerk im Heck erwarten wir ein Fauchen und Brüllen und kein zahmes Rauschen, das nur erahnen lässt, dass da hinten etwas mehr als ein Verbrennungsmotor Kraft entwickelt. Beim Mehrspielermodus wurde ebenfalls gespart, es gibt schlichtweg keinen. Demnach wäre es also wichtig, dass die Computergegner fordernd und halbwegs intelligent agieren. Drei Schwierigkeitsgrade fordern Anfänger bis Profis angemessen. Mit der Intelligenz ist es nicht unbedingt weit her, ab und zu machen die Burschen schon Fehler. Die meiste Zeit wird man jedoch den berühmten Perlenschnur-Effekt beobachten. Fassen wir also zusammen: Pluspunkte für Grafik und Gameplay, Minuspunkte für Umfang und Sound. Mehr als 20 Euro dafür zu verlangen, wäre auch ziemlich frech gewesen.