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Test - NBA Street Homecourt : Fun-Basketball im Retro-Look

  • PS3
  • X360
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Obwohl Electronic Arts eine komplett neue Spiel-Engine versprochen hat, spielt sich ’NBA Street Homecourt’ sehr vertraut. Kenner der Serie können also sofort loslegen. Wie gehabt tretet ihr in 3-vs-3-Matches an, dasjenige Team gewinnt, das als Erstes 21 Punkte erspielt hat. Ihr wechselt dabei auf Knopfdruck zwischen den drei Spielern, nutzt in der Offensive eine Turbo-Funktion, setzt zu spektakulären Dunks an, passt den Ball zu einem Mitspieler oder versucht euch an einem Distanzwurf. Ein wichtiges Element sind nach wie vor die Tribbling-Tricks, die nun noch vielseitiger ausgefallen sind: Durch den neuen Trick-Mixer könnt ihr mittels zweier Trick-Buttons, den Schultertasten und dem richtigen Timing eine Vielzahl an spektakulären Ballzaubereien vollführen und solche Trickserien flüssig zu Kombos zu verbinden. Das sieht nicht nur gut aus, sondern füllt auch die Gamebreaker-Anzeige auf. Allerdings seid ihr verwundbarer für die Defensive des Kontrahenten, der euch rasch den Ball abluchsen kann. Tatsächlich wurde die Defensive im Vergleich zu den früheren Episoden von ’NBA Street’ etwas gestärkt, was dem Balancing gut tut. Überdies ist sie spannender gehalten, da ihr euch in einer Art Minispiel, das ohne Unterbrechung in das Geschehen integriert ist, mit dem Gegner ein Tasten-Duell liefern könnt: Wer geschickt die eingeblendeten Buttons erwischt, gewinnt die Oberhand. Natürlich gibt es auch bei den spektakulären Dunks einige neue Bewegungen. Besonders fies ist der Doppel-Dunk: Mit etwas Übung könnt ihr den Ball in einem Sprung gleich zweimal in den Korb pfeffern und damit auch gleich doppelt punkten. Ein alter Bekannter ist dagegen der Gamebreaker-Modus: Ist die Anzeige voll, schaltet ihr in diese Sieger-Vision, um den Ball besonders cool in den Korb zu pfeffern.

Hübsches Gesicht

Bezüglich der Spielmodi gibt sich ’NBA Street Homecourt’ ziemlich bescheiden. Gerade Solospieler bekommen nicht allzu viel geboten, was sie wochenlang an die Konsole fesseln würde. Anders natürlich der Mehrspieler-Modus, der wie schon in den Vorgängern eine echte Spielspaß-Quelle ist und so manche Multiplayer-Party in Schwung bringt. Bis zu vier Spieler können offline gegeneinander bzw. in Teams antreten. Online sind es immerhin noch zwei User, die sich gegenüberstehen. Sowohl auf der Xbox 360 als auch auf der PS3 macht der Online-Modus Spaß und lief trotz einiger Ruckler insgesamt überzeugend. Einzig die geringe Auswahl an Einstellungsoptionen sorgt für Abzüge im Online-Part.

Das Herz des Singleplayer-Teils ist die Homecourt Challenge. Hierbei bastelt ihr euch einen Rookie, der von seinem kleinen Heimatort aus auf den Homecourts berühmter NBA-Spieler gegen diese antritt und so nach und nach zum Star aufsteigt. Ihr verbessert in diversen Herausforderungen nicht nur eure Statuswerte, sondern schaltet auch allerlei Extras wie weitere Teams und Outfit-Utensilien frei. Dieses simple Karrieresystem ist weder originell noch sonderlich spannend, hier sollten sich die Entwickler für den nächsten Teil etwas mehr ins Zeug legen. Ein guter Ansatz ist dabei der Create-a-Baller-Modus: Ihr erstellt einen Neuling, indem ihr unter anderem die Gesichter von vorhandenen NBA-Stars auf einer freien Skala mischen könnt. Ob das Ergebnis dann hübsch ist oder nicht, kommt also auf euer Mischtalent an. Abseits der Homecourt Challenge sieht es mau aus: In der Gamebreaker Battle werden nur Punkte aus dem Gamebreaker-Modus akzeptiert, in der Trick Battle geht es darum, die Trick-Anzeige als Erster zu füllen, und in Back to Basics werden Gamebreaker und Trick-Punkte gestrichen.

Technisch fällt ’NBA Street Homecourt’ positiv auf: Vor allem die hervorragenden Animationen sind eine echte Augenweide und auch die Spielcharaktere sehen toll aus. Der serientypische comiclastige Touch und der neue Nostalgie-Filter mögen nicht jedermanns Sache sein, sie passen aber gut zum Fun-Basketball. Ebenfalls ein Plus: Meist läuft die Action angenehm flüssig über den Bildschirm. Unterschiede zwischen der PS3- und X360-Version lassen sich im Übrigen nicht ausmachen. Perfekt ist die Grafik aber nicht: Die Texturen der Charaktere und der verschiedenen Basketball-Plätze dürften ruhig noch etwas detailreicher und schärfer sein. Außerdem nerven die mitunter langen Ladezeiten. Nichts zu bemängeln gibt’s hingegen beim Sound: Der tolle Soundtrack mit lizenzierten Songs und der passenden Retro-Anleihe sorgt für Laune. Ebenfalls ein Volltreffer sind die vielen englisch gehaltenen Slang-Sprüche und Kommentare, die sich die Basketball-Cracks auf dem Platz gegenseitig zurufen. Anders als man das vielleicht befürchten würde, wirkt dies keineswegs aufgesetzt und geht einem auch nicht so schnell auf die Nerven.

Fazit

von David Stöckli
Sicher, trotz der neuen Konsolengeneration erfindet sich ’NBA Street’ nicht neu. Aber das muss die Serie auch gar nicht, denn auch in ’NBA Street Homecourt’ stehen der unkomplizierte Spielspaß, die überzogene Action und die stylische Inszenierung im Mittelpunkt. Gerade das überarbeitete Trick-System und die neuen Dunks sind eine willkommene Verbesserung. Dagegen schwankt der Nostalgie-Bildfilter zwischen "Geschmackssache" und "unnötig nervig". Abzüge gibt es für den schwachbrüstigen Singleplayer-Modus. Wer hingegen öfters ein paar Kumpels zu Besuch hat oder auch mal online jemandem einen Korb geben will, ist bei ’Homecourt’ genau richtig. Da der Titel auch technisch überzeugt und einfach Spaß macht, kann ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

Überblick

Pro

  • verbessertes Gameplay
  • toll animierte Charaktermodelle
  • neues Trick-Mixer-System

Contra

  • nerviger Bildfilter
  • Texturen könnten besser sein
  • mäßiger Umfang

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