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Test - Mike Tyson Heavyweight Boxing : Mike Tyson Heavyweight Boxing

  • PS2
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Mike Tyson Heavyweight Boxing
Button-Smashing, damit der Kämpfer wieder hoch kommt.
Arcade oder Simulation?
Gerade dieser Punkt ist äußerst umfangreich ausgefallen: 21 verschieden Bewegung, durch den Ring laufen und Kombinationen nicht mit eingerechnet, wollen von euch beherrscht werden, damit ihr die zahlreichen Kämpfe möglichst heil übersteht. Die Tücke liegt nun in der Geschwindigkeit des Spiels, da mit dem linken Analog-Stick der Boxer durch den Ring bewegt wird, während mit dem rechten Schläge abgewehrt und mit den Buttons zusätzlich Treffer gelandet werden wollen. Dies führt früher oder später zu puren Button-Smash-Orgien, die den gut gemeinten Simulationsteil zwangsläufig wieder zunichte machen.

Dass man es doch wohl eher auf die Arcade-Fans abgesehen hat, zeigt sich auch in der grafischen Umsetzung der speziellen Kombinationen oder wenn ein Schlag durch Gedrückthalten der entsprechenden Taste besonders stark ausfällt: dann glüht oder brennt der Handschuh des jeweiligen Boxers und die Fitness- und Powerleiste des Gegenübers sinkt schneller gegen null, als diesem lieb sein kann. Der Verlust an Kraft wirkt sich allerdings keineswegs negativ auf den Getroffenen aus, denn abgesehen davon, dass dessen Schläge nicht mehr derart effektiv sind, bewegt sich dieser immer noch wieselflink durch den Ring und teilt aus, was das Zeug hält.

Mike Tyson Heavyweight Boxing
Rahman gegen Williams.

Grafik und Sound
Obwohl die Boxer an sich visuell überzeugen und auch die verschiedenen Schauplätze – inklusive animierten Zuschauern - gefallen können, sieht das im Ring selbst doch etwas anders aus: Abgesehen von Kopfschlägen sind Treffer optisch kaum auszumachen, zudem scheinen die Akteure, auf die gerade eingedroschen wird, einfach rückwärts über den Boden zu rutschen, wie wenn sie einer durch den Ring schieben würde.
Besonders beworben im Vorfeld wurde der Titel mit dem so genannten 'P.A.I.N.'-System (Polymorphic And Interpolative Nodemapping), das Verletzungen besonders eindrücklich darstellen soll, was aber im Spiel nicht besonders gut rüber kommt. Außer einem roten Gesicht ist während den Kämpfen meist nichts auszumachen und selbst in den Rundenpausen wird praktisch immer ins Publikum geschwenkt oder der Boxer von oben gezeigt, so dass sich Verletzungen eigentlich nur während des Kampfes begutachten lassen. Der einzige Grund, um sich vor Gesichtsverletzungen zu schützen, liegt hiermit im Umstand, dass der Kampf abgebrochen wird, wenn ihr zu viele Treffer kassiert und ihr bald einen Schönheitschirurgen nötig habt.

Mike Tyson Heavyweight Boxing
Auch nette Nummern-Girls dürfen natürlich nicht fehlen.

Der Sound ist relativ unspektakulär. Zwar tragen die Zuschauer doch etwas zur Atmosphäre bei, wohingegen die Ringkommentatoren doch eher ein Witz sind. Nach jeder Runde geben die beiden ein kurzes Statement ab, während den Kämpfen hört ihr von ihnen allerdings nichts. Erst in der direkt nach einer Begegnung ablaufenden Replay-Sequenz wird kurz kommentiert, wobei sich die Sprecher vornehm zurückhalten und sich trotzdem wiederholen. Hier werden dann auch erst die Schwächen der Kollisionsabfrage so richtig sichtbar, wenn die Fäuste schon mal durch den getroffenen Boxer hindurchgehen oder die Ringseile halb in den Akteuren verschwinden.

 

Fazit

von Ronny Mathieu
'Mike Tyson Heavyweight Boxing' ist eine mittelmäßige Mischung aus Simulations- und Arcade-Spiel, das irgendwo zwischen 'Ready 2 Rumble Boxing: Round 2' und 'Knockout Kings' anzusiedeln ist. Zwar bietet der Titel ein gehöriges Maß an Tiefgang, wobei aber die lange Lernkurve zusammen mit der gewöhnungsbedürftigen Steuerung, die den Wechsel zwischen Block und Angriff nicht gerade leicht ausfallen lässt, doch die meisten Spieler abschrecken dürfte. Zumal ihr mit gehörigem Button-Smashing meistens ebenfalls ans Ziel kommt. Wer etwas mehr Taktik und ein etwas realistischeres Gameplay sucht, sollte daher eher zum Konkurrenzprodukt aus dem Hause Electronic Arts greifen, während Arcade-Fans mit 'Ready 2 Rumble Boxing: Round 2' sicher besser bedient sind.  

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