Test - Metal Gear Solid 2 : Metal Gear Solid 2
- PS2
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Wurde erst einmal Alarm ausgelöst, gibt es eigentlich nur einen sinnvollen Ausweg: Wegrennen und verstecken. Sobald eure Gegner nämlich erst einmal die Verfolgung aufgenommen haben, werdet ihr ernsthaft aufs Korn genommen. Ein probates Mittel, um eure Widersacher zu täuschen, sind dabei die oben erwähnten Kartons, die alte 'Metal Gear Solid'-Hasen bereits aus dem ersten Teil kennen sollten. Ihr stülpt euch nämlich bei Gefahr oder im Falle einer Flucht kurzerhand einen der verschiedenen Kartons über den Kopf und hofft, dass ihr unentdeckt bleibt. Dieses Versteck ist allerdings nicht immer sicher, denn zum einen scheuen sich die Wachen nicht, auch mal einen Blick unter einen solchen Karton zu werfen, zum anderen muss auch der Schachtel-Typ zum Interieur eines Raums passen - ein Spielwaren-Karton mitten im Weg oder in einer Versorgungskammer fällt trotzdem auf.
Obwohl euch eure Gegner gehörig auf die Pelle rücken, ist doch ein Schwachpunkt auszumachen: Verlasst ihr nämlich einen Gebäudekomplex, was mit einem äusserst kurzen Ladevorgang verbunden ist, dann werdet ihr im neuen Gebiet von den vorigen Verfolgern nicht mehr weiter belästigt - der Alarm bleibt dabei aber natürlich weiterhin bestehen und die Einheiten im neuen Gebiet sind ebenfalls auf der Suche nach euch. Auch aus grösserer Distanz scheint ihr für die Kerle unsichtbar zu sein, selbst wenn ihr am Ende eines langen Ganges in direkter Linie vor ihnen steht.
Im Gegenzug werdet ihr von den Wachen aber auch entdeckt, wenn sie zum Beispiel euren Schatten sehen, wenn ihr Fußspuren hinterlasst oder Lärm verursacht - vorsichtiges Vorgehen ist also angesagt.
Dass dabei nicht immer alles bierernst daherkommt, macht besonderen Spass: So rutscht euer Held schon mal auf Vogelscheisse aus und liegt flach am Boden oder gelangweilte Marines schlafen bei der Ansprache ihres Vorgesetzten ein ... der daraufhin die ganze Truppe 'Dehnungsübungen' machen lässt.
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Altes und Neues
Mit dabei sind in diesem Teil auch wieder ein paar alte Bekannte: Revolver-Ocelot ist wieder mit von der Partie, Hal Emmerich alias Otacon kämpft an der Seite von Solid Snake und auch Solids vermeintlich böse Verwandtschaft hat ihre Finger im Spiel und möchte mittels dem neuen Metal Gear-Prototypen die Macht an sich reissen. Des Weiteren könnt ihr immer noch den Wänden entlang schleichen und mittels Schulterblick sehen, was hinter der nächsten Ecke abläuft.
Daneben hat sich aber einiges geändert, denn abgesehen von der gehörig aufpolierten Grafik und der komplexen Story hat euer Held auch einige neue Bewegungen gelernt: Gesteuert wird zwar immer noch vornehmlich aus der Third-Person-Perspektive, allerdings lässt sich aus der Ego-Perspektive nun viel genauer zielen und die Gegend durchsuchen. Weiter kann unser Agent nun Geländer überspringen und sich unter sie hängen, Schränke öffnen und sich darin verstecken und eine Rolle vorwärts machen. Ausserdem könnt ihr euch jetzt von hinten an Gegner heranschleichen und sie so überrumpeln.
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Technisches
Während bereits der erste Teil rund um Solid Snake gut gemacht war, kann auch dieser Titel in allen Bereichen überzeugen: Grafisch ist die Agentenhatz ein Leckerbissen, wobei vor allem die vorgerenderten Sequenzen ein Hingucker sind. Daneben sind aber auch die Locations gelungen, da diese stellenweise interaktiv auf euer Handeln reagieren: Möwen fliegen weg, wenn ihr ihnen zu Nahe kommt, Gläser, Scheiben und Zeitschriften können zerschossen werden und ein nettes Pin-Up-Girl im Spind oder herumliegende Erwachsenen-Literatur kann eure Verfolger schon mal von der Suche nach eurem Versteck ablenken.
Daneben ist auch die musikalische Untermalung gelungen, die sich den jeweiligen Gegebenheiten anpasst und so für die nötige Spannung sorgt, zumal auch Dolby Digital 5.1 unterstützt wird. Glücklicherweise wurde auch mit der PAL-Umsetzung nicht geschlampt, so dass ihr euch nicht über dicke Balken oder einen Geschwindigkeitsverlust ärgern müsst, was leider immer noch nicht selbstverständlich ist. Europäische Spieler kommen sogar in der Genuss einer Bonus-DVD, die neben Making-Of und Interviews auch weitere Hintergrundinfos liefert.
Auch Nichtkenner des Vorgängerspiels müssen übrigens nicht befürchten, der Story nicht folgen zu können, bzw. mit einem erschwerten Einstieg rechnen zu müssen. Jeder interessierte Spieler kann sich nämlich vor dem ersten Einsatz über die Hintergründe und die Geschichte von 'Metal Gear Solid' sowie Geschehnisse des ersten Teils informieren. Dafür stehen in digitaler Form neben Zeitungsartikeln und einem Aufsatz auch ein Buch mit über 350 Seiten zur Verfügung, das alle Details sowie Vermutungen und Schlussfolgerungen rund um Shadow Moses enthält.
Blutige Anfänger, die sich nicht so viel zutrauen, können sich im einfachsten der sechs Schwierigkeitsgrade ins Abenteuer stürzen und sollten so eigentlich auch keine Probleme haben, ins Spielgeschehen zu finden. Ein eigentliches Tutorial gibt es zwar nicht, dafür werden euch über Codec immer wieder Tipps zur Handhabung der Waffen, zur Steuerung und zu den gestellten Aufgaben gegeben.
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