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Preview - LucidSound LS-30 : Starker Auftritt des Neulings

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Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an den Headset-Hersteller Tritton, der seit 2001 quasi in direkter Konkurrenz zu Turtle Beach stand, im Jahre 2010 aber an Mad Catz verkauft wurde. Tritton-Gründer Christ von Huben hat sich nun mit einem neuen Unternehmen wieder selbstständig gemacht. LucidSound heißt es und will kräftig im Headset-Sektor mitmischen. Die Jungs waren bei uns vor Ort und stellten mit dem LS-30 ihr erstes Produkt vor, das auf der CES 2016 in Las Vegas seine Premiere feierte.

Beim LS-30 handelt es sich um ein Wireless-Headset, das kabellosen Stereoklang liefern soll, und zwar zu unserer großen Freude plattformübergreifend. Nominell ist es für PS3, PS4, Xbox One, Xbox 360 und mobile Geräte nutzbar, soll aber auch am PC eingesetzt werden können. Verbindliche Aussagen hierzu sollen noch folgen, da sich das Headset derzeit in der Testphase befindet, bis es etwa gegen Ostern 2016 erscheinen soll. Kleiner Haken, den aber LucidSound nicht zu verantworten hat: Um an Xbox One oder Xbox 360 den Chat zu nutzen, muss das LS-30 trotz Wireless-Betriebs noch mit einem Klinkenkabel an den jeweiligen Controller geklemmt werden.

Unverspieltes Spiele-Headset

Das Erscheinungsbild fällt überraschend seriös aus, das Headset verzichtet auf Gaming-Kinkerlitzchen wie Beleuchtung oder Ähnliches. Von der Verarbeitung her wirkt es aber absolut hochwertig und robust mit viel Metall und wenig Plastik. Das LS-30 ist sicherlich nicht das leichteste Headset auf dem Planeten, es ist aber dank weicher Polsterung ungemein bequem. Auf jeden Fall ist es mal ein Gaming-Headset, mit dem man sich Musik hörend unter Menschen begeben kann, ohne mitleidig belächelt zu werden.

Das LS-30 ist allerdings nicht gerade ein Schnäppchen, der Preis zum Release wird sich wohl zwischen 169 und 179 Euro bewegen, dafür bekommt man allerdings angemessene Qualität. Das Headset wird in Schwarz und Weiß erhältlich sein, wobei die weiße Variante etwas extravaganter daherkommt mit leicht goldenem Metallband und beigen Polstern an Kopfband und Ohrmuscheln. Das schwarze Modell ist da um einiges schlichter.

Alles dran, alles drin

Die Anordnung der Bedienelemente ist ebenso ungewöhnlich wie der seriöse Look. Statt uns mit winzigen Knöpfen und Reglern zu quälen, wird die Lautstärke von Game-Sound und Chat mit großen Drehreglern an den Ohrmuscheln eingestellt, während ein leichter Druck entweder das eine oder andere stummschaltet. Ihr nutzt also quasi die Abdeckung der Ohrmuscheln als Bedienteile. Intuitiver geht kaum. Der Vorteil ist, dass man nicht irgendwo winzige Schalter ertasten muss. Der Nachteil ist freilich, dass beim Aufsetzen oder Abnehmen des Headsets schnell mal etwas verstellt, aber ebenso flink wieder nachjustiert werden kann.

Ansonsten entdecken wir lediglich einen kleinen EQ-Schalter an der Rückseite der rechten Muscheln, mit dem drei Presets gewählt werden können: Normal, Bass-Boost oder Höhen-Boost. Welche Einstellung ihr gewählt habt, wird durch einen Signalton verdeutlicht. An der linken Muschel befindet sich des Weiteren ein Mini-USB-Eingang zum Laden des Headsets, das (je nach Lautstärke) bis zu 15 Stunden Laufzeit liefern soll. Überdies dabei: ein An-/Aus-Schalter sowie ein Klinkeneingang für den Passivmodus.

Wuchtiger, transparenter Sound

Das Anschließen des Headsets ist simpel, hat aber gleich eine Überraschung in petto. Denn nach dem Einstöpseln des USB-Senders (in unserem Falle bei einer PS4) wird selbiger noch via Kabel mit dem digitalen Audioausgang der PS4 verbunden. Das lässt auf Qualität beim Klang hoffen. Und in der Tat, was das LS-30 da raushaut, ist beeindruckend. Selten durfte ich bei einem Stereo-Headset einen derart wuchtigen, aber dennoch klaren und transparenten Sound erleben. Der Druck der Bässe ist immens, ohne aber Mitten und Höhen zu überlagern. Auch Verzerrungen bei hoher Lautstärke waren nicht wahrzunehmen.

Das Mikrofon verspricht ebenfalls Qualität – oder besser die Mikrofone. Denn das Headset verfügt über einen abnehmbaren, flexibel justierbaren Mikrofonarm für den Aktivmodus, während im Passivmodus (also abgeschaltet), beispielsweise bei Verwendung mit einem Tablet oder Smartphone, ein internes Mikrofon den Dienst übernimmt. Im Passivmodus sind dann natürlich die Bedienelemente deaktiviert. Via Klinkenkabel am iPod konnte das LS-30 beim Musikhören ebenfalls mit einem wuchtigen, aber klaren Sound überzeugen. In beiden Modi verzückte uns auch das breite, räumliche Stereoklangbild.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Beeindruckende Premiere

Neue Hersteller haben es schwer im hart umkämpften Headset-Segment, aber LucidSound hat trotz des nicht gerade günstigen Einstiegspreises von um die 170 Euro gute Chancen, sich einen Platz zu erkämpfen. Das seriöse, aber edle Design ohne Kinkerlitzchen beeindruckt ebenso wie die Multiplattformtauglichkeit, auch wenn man bei Xbox-Konsolen für den Chat wieder zu einem Extrakabel greifen muss. Die Bedienung wirkt durchdacht und ist ungemein intuitiv.

Vor allem aber überzeugt das LS-30 mit einem gnadenlos wuchtigen, aber klaren und transparenten Stereo-Sound mit saftigen Bässen und sehr gutem Raumklang, ohne daraus einen Tieftonbrei zu machen. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das finale Testmuster auf allen Plattformen schlägt, und hoffe sehr, dass es auch am PC vollumfänglich nutzbar sein wird. Es sieht so aus, als könnte LucidSounds Einstieg in die Headset-Welt tatsächlich ein voller Erfolg werden.

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