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Test - Logitech G29 Driving Force : Eine Frage des Preises

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Kommen wir zum Fahrgefühl. Auf der PS4 dienten uns DriveClub und Project CARS als Versuchskaninchen. Schnell wird klar, dass das G29 dafür wie gemacht ist. Beide Spiele sind schon in den Grundeinstellungen hervorragend spielbar. DriveClub zeigt sich etwas zahmer, was die Force-Feedback-Leistung angeht, aber das Fahren geht flott von der Hand und die Lenkung ist präzise. Project CARS fordert die Armmuskeln schon deutlich mehr. Mit einem kleinen Schalter könnt ihr zwischen PS3- und PS4-Betrieb wechseln, was ebenfalls problemlos verläuft. Gran Turismo 6 brachte das G29 jedenfalls nicht zum Schwitzen, auch hier zeigte sich gutes Fahrverhalten.

Logitech setzt erneut auf den bewährten Antrieb mit zwei Motoren, unterstützt durch leise Kugellager und einen sehr ordentlichen Hallsensor zur Ermittlung der Lenkradposition. Diese Anordnung leistet wie schon beim G27 gute Dienste und vermittelt ein sauberes Fahrgefühl, abgesehen von der antriebstypischen Schwäche in der Deadzone. Riemengetriebene Lenkräder sind da spürbar durchgängiger. Das Force-Feedback ist jedoch enorm kräftig und überaus akkurat, sodass sich schnell ein authentisches und nachvollziehbares Fahrgefühl einstellt.

Auch am PC bringt das G29 eine gute Leistung. Nach Installation der Gaming Software können reichlich Einstellungen am Lenkrad vorgenommen werden. Es wird von neueren Spielen wie Project CARS oder DiRT Rally problemlos erkannt, während ältere Spiele es zuweilen als G27 erkennen, was aber auch kein Problem darstellt. Allerdings muss auf dem PC noch ein wenig mehr an den Feineinstellungen geschraubt werden. Lediglich Project CARS lieferte von Anfang an ein sehr gutes Ergebnis. Probleme gab es vor allem bei der Tastenbelegung, wo ohne vorhandene Profile noch kräftig konfiguriert werden muss. Aber das ist ein einmaliger Aufwand, denn natürlich könnt ihr Profile abspeichern.

Doch nur ein teures Update?

Im Prinzip klingt das alles nach einem richtig guten Lenkrad, aber natürlich hat die Sache wieder einmal einen Haken, und zwar den Preis. Klar, es gibt einige Überarbeitungen und Aufwertungen gegenüber dem Vorgänger G27, der im Grunde aber mehr oder minder die gleiche technische Basis hat. Dennoch müssen gewillte Spieler mit 379 Euro tief in die Tasche greifen. Noch einmal 60 Euro kommen dazu, wenn ihr mit Shifter spielen wollt. Sofern ihr nicht noch einen Shifter vom älteren Driving Force in der Ecke liegen habt, der ist nämlich kompatibel.

Das klingt zunächst noch gar nicht so schlimm, bewegen sich doch einige Lenkräder in dieser Preisklasse. Wäre da nicht die Tatsache, dass der Vorgänger bereits für weit unter 300 Euro zu haben ist – inklusive Shifter. Der Preisunterschied der beiden Logitech-Lenkräder ist allein durch die Änderungen und die „neue“ PS4-Kompatibilität nicht erklärbar. Offenbar wollte sich Logitech mit dieser Preisgestaltung eher an der von anderen konsolentauglichen Lenkrädern orientieren und hatte dabei die PS4 stark im Fokus.

Zum Vergleich: Das T300 RS von Thrustmaster mit nur zwei Pedalen, aber dafür Riemenantrieb liegt preislich noch unter dem G29, das T500 RS liegt preislich etwa auf dem Niveau des G29 zuzüglich Shifter. Preisangleichung an die Konkurrenz auf der einen, zu großer Abstand zu den eigenen Produkten auf der anderen Seite - eine unschöne Diskrepanz, die bei vielen Racing-Fans bereits im Vorfeld für reichlich Unmut gesorgt hat. Aber auch nüchtern betrachtet erscheint uns der Preis zu hoch. Rund 50 bis 60 Euro weniger oder von vornherein zu dem Preis den Shifter mit dazulegen und die Welt wäre zumindest halbwegs in Ordnung gewesen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Hohe Qualität, aber zu teuer

Das G29 ist unterm Strich ein rundum gelungenes Lenkrad, das vor allem auf der PS4 seine Muskeln spielen lässt, aber auch auf PC und PS3 kaum bis keine Probleme verursacht. Die Verarbeitung ist durchweg hochwertig, das Lenkverhalten im Wesentlichen ebenso einwandfrei wie das kräftige Force-Feedback-Verhalten. In allen getesteten Spielen lieferte das G29 eine überzeugende Vorstellung und leistete sich keine spürbaren Schwächen, abgesehen vom antriebsbedingten Deadzone-Verhalten.

Doch einen Haken hat dieses ansonsten richtig gute Lenkrad, nämlich den Preis. Logitech orientiert sich hier ein bisschen zu sehr an der Konkurrenz und zu wenig an den eigenen Produkten, da das G29 im Grunde nur ein in einigen Bereichen überarbeitetes G27 darstellt. Gerade PC- und PS3-Spieler sind deutlich besser bedient, sich das immer noch sehr gute G27 zuzulegen, das für deutlich weniger Geld zu haben ist.

Bei aller Qualität des Lenkrads kommen wir daher nicht umhin, die Preisgestaltung speziell bei der Bewertung zu berücksichtigen, was dem G29 (leider) zumindest bei der PC- und PS3-Wertung einen Abzug einbringt. Der Xbox-One-Variante G920, die im Oktober erscheinen soll, wird es da wohl nicht anders ergehen.

Überblick

Pro

  • gute, stabile Verarbeitung
  • erfreulich kompakt
  • gutes Force-Feedback-Verhalten
  • gute Tastenanordnung
  • relativ leise
  • Driving-Force-Shifter kompatibel
  • problemloser Anschluss
  • insgesamt präzise Lenkung und gutes Fahrgefühl

Contra

  • im Grunde nur ein Update des G27
  • magere Dokumentation
  • hoher Preis
  • Shifter nicht inklusive

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