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Test - LocoRoco : LocoRoco

  • PSP
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Kein Shooter, kein Action-Adventure und auch kein Rennspiel: Mit ’LocoRoco’ versucht sich Sony an einem höchst ungewöhnlichen Geschicklichkeitsspiel, das nicht zuletzt durch seine skurril-niedliche Präsentation für Aufsehen sorgt. Doch kann der kindlich-schräge Titel auch spielerisch überzeugen?

Blob’n’Roll

Bislang bestach die PSP vor allem durch Spiele, die ein jugendliches oder gar erwachsenes Publikum ansprechen – entsprechend der PS2-Kundschaft und der Gewichtung auf PS2/Psone-Franchises. Dass es auch anders geht, zeigt ’LocoRoco’. Das ungewöhnliche Geschicklichkeitsspiel ist zwar von der Grundidee her ziemlich simpel, trotzdem fällt es alles andere als leicht, den Titel und vor allem die skurrile Präsentation zu beschreiben. Am besten linst ihr mal kurz auf die Screenshots, um in etwa eine Vorstellung von dem speziellen Grafikstil zu erhalten. Dabei ist im Grunde alles so einfach: Ihr steuert einen Blob, der irgendwie als eine Mischung aus schlabbrigem Wasserballon, Pudding und Lachsack durchgehen kann, durch verschiedene 2D-Levels, die in alle Richtungen scrollen können. Anstatt die pummelige Kugel direkt zu steuern, kippt ihr mittels Schultertasten die Levelarchitektur nach links oder rechts – schon rollt der ungewöhnliche Spielheld los. Drückt ihr beide Schultertasten zusammen, hüpft der Blob. Viel mehr gibt die Steuerung nicht her.

Eine runde Sache

Dass dieses minimalistische Gameplay Spaß macht, liegt vor allem am ausgeklügelten Leveldesign. Ihr müsst stets bloß das Ende des Levels erreichen, doch bis dahin gibt es reichlich Herausforderungen zu bestehen. Ihr trefft zwar eher selten auf Gegner, die ihr mit einem beherzten Sprung ausschaltet, dafür gibt es diverse Konstruktionen, die euer Fingerspitzengefühl erfordern. So müsst ihr den Blob durch wilde Rutschfahrten bugsieren, von Plattform zu Plattform springen, ihn durch Luftschleusen, Tunnels und Zahnrad-Bauten kommandieren und über Wippen, Schalter-Bodenplatten oder Ähnliches rollen lassen. Für euer Punktekonto sammelt ihr dabei Früchte ein, besonders begehrt sind allerdings spezielle Pflanzen. Mit ihnen kommt jeweils ein weiterer Blob hinzu, der mit eurer Spielfigur verschmilzt und sie so größer macht. Dadurch schwabbelt ihr nach und nach mit einer mächtigen Kugel durch das Szenario. Ist euer Held zu dick, könnt ihr ihn auf Knopfdruck in die vielen kleinen Blobs zurückverwandeln und diese durch enge Gänge bugsieren. Außerdem braucht ihr eine spezielle Anzahl von Blobs, um beispielsweise einen schlafenden Mond oder eine traurige Blume mit einem kurzen Gesangsständchen aufzumuntern und so begehrte Extras abzustauben. Was so simpel klingt und sich auch simpel spielt, bekommt insofern durch das Leveldesign einen zusätzlichen Reiz, als die Levels alle über viele versteckte Räume, Wege und Extras verfügen, die es zu finden gilt. So werdet ihr die Levels immer mal wieder besuchen, um einen besseren Highscore zu erreichen. Abseits des Hauptspielmodus gibt es einige nette kleinere Zeitvertreibe. Ihr könnt mit erspielten Versatzstücken ein Haus einrichten und darin eure Blobs beobachten oder aber ihr vergnügt euch in einigen launigen Minispielen.

Bitte lächeln

’LocoRoco’ ist ein richtiger Charmebolzen, was nicht nur an dem angenehm Handheld-tauglichen Gameplay liegt. Ein Riesenlob muss man den Grafikern und Soundgurus im Entwicklerteam aussprechen. Die Optik von ’LocoRoco’ ist absolut einzigartig, wunderbar niedlich und trotz ihrer Schlichtheit technisch ziemlich beeindruckend. Der Grafikstil lässt sich am ehesten noch als eine Mischung aus Teletubbies, Barbapapa und Lavalampen-Look beschreiben. Ein echter technischer Hingucker ist aber das akkurate Physikmodell und der coole Morph-Effekt: Euer Held kugelt physikalisch korrekt durch die Levels, Wasser schwappt entsprechend dem Geländewinkel nach links oder rechts und nicht nur der Blob, sondern zuweilen auch die Umgebung verformt sich, als ob sie aus Ballonhaut, weichem Stoff oder Watte bestehen würde. Ebenfalls großartig ist der Sound: Die Musikuntermalung passt mit ihren fröhlichen Melodien perfekt zum Geschehen. Niedliche Gesangseinlagen der singenden Blobs in einer skurrilen Fantasiesprache sind eh schon Kult. Der ohrwurmartige Mix aus Japan-Pop, Chansons und Kinderliedern erwärmt selbst das Herz eines Mr. Obercool und zaubert ihm sicher ein Lächeln ins Gesicht – genau wie auch die Blobs, die Blumen, die Sterne, die Sonne und andere Wesen in ’LocoRoco’ munter vor sich hin lächeln.

Fazit

von David Stöckli
’LocoRoco’ muss man einfach gespielt, gesehen, gehört und in sein Herz geschlossen haben! Das witzig-skurrile Geschicklichkeitsspiel ist mit seinem perfekt für einen Handheld passenden Spielkonzept, dem tollen Leveldesign und der liebenswerten Präsentation ein echter PSP-Hit.

Überblick

Pro

  • großartig-süße Optik
  • sehr gutes Leveldesign
  • kultiger Soundtrack
  • unkompliziertes Gameplay

Contra

  • wenig Spieltiefe
  • etwas träge Steuerung

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