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Test - Life is Strange: Before the Storm : Stranger Things

  • PC
  • PS4
  • One
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Greift zu, wenn...

… ihr den Soundtrack vom ersten Teil noch immer mitsingen könnt und euch authentische Figuren wichtiger sind als phantastisches Spektakel.

Spart es euch, wenn...

… ihr mit Emo-Krams, Telltale-artigen Spielen und persönlichen Geschichten ohne Monster und Aliens nichts anfangen könnt.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Ein außergewöhnliches Spiel, dem am Ende der Mut fehlt

Life is Strange: Before the Storm ist der außergewöhnliche Entwurf eines authentischen Teenager-Dramas in Videospiele-Form mit realistischen Problemen statt tödlichen Gegnern. Durch den Verzicht auf den Zeitreise-Hokuspokus des Vorgängers wird es zu einer zurückhaltend unspektakulären Reise in die verwirrte Gefühlswelt von Jugendlichen, denen Life nunmal strange vorkommt in einer Welt, in denen Erwachsene die Regeln aufstellen, alles nervt, Gefühle regelmäßig mit der Wucht von Güterzügen eintreffen und Trauer und Verlust vorgeben, ewiger Zustand zu sein.

Wie schon im Vorgänger schöpft Life is Strange: Before the Storm einen Großteil seiner Kraft aus seiner subtilen Erzählweise durch kleine Gesten und scheinbare Nebensächlichkeiten. Umso mehr schmerzt es, dass dieses Niveau nicht über die volle Strecke und erst recht nicht in der abschließenden dritten Episode gehalten werden kann.

Wo es dem Vorgänger noch beeindruckend gelang, Gefühle quasi auf Knopfdruck zu transportieren, werden sie hier zunehmend in melodramatischen Debatten ausdiskutiert, die sich wie in einer Seifenoper endlos im Kreis drehen und in eine überkandidelte Räuberpistole münden. Letztlich kratzen die insgesamt etwa zehn Stunden Spielzeit lediglich an einer Oberfläche, die der vielschichtigen Beziehung dieser zwei Menschen nicht gerecht werden kann. Vieles bleibt in der Behauptung und der zugehörigen Symbolik stecken: verträumte Musik, pochende Herzen und Sonnenuntergänge. Zumal die Entscheidungen des Spielers noch weniger Auswirkungen auf den Handlungsverlauf nehmen, als man es von dieser Sorte Spiel ohnehin gewöhnt ist.

Auf diese Weise wird Before the Storm zu einem Spiel, das man als Fan des Vorgängers zwar ohne Reue spielen kann, weil es dessen Qualitäten immer noch tapfer vor sich her trägt, das letztlich aber auch irgendwo überflüssig ist, weil es keine Fragen beantwortet, die irgendjemand gestellt hätte.

Anderer Meinung? Stimme für Life is Strange (oder ein anderes Spiel deiner Wahl) im Gameswelt Leser-Award 2017: Bestes Adventure

Alle Entscheidungen, alle Enden und Graffiti-Sammelobjekte in unserer Life is Strange: Before the Storm Komplettlösung

Überblick

Pro

  • authentisches Teenager-Drama
  • Geschichte mit Gespür für Emotionen
  • Soundtrack zwischen Punk und Emo

Contra

  • vor allem gegen Ende Kitschdramaturgie wie in einer Seifenoper
  • Konsequenzen der Entscheidungen weitgehend irrelevant

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