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Special - Kingdom Come: Deliverance : Das etwas andere Spiel-Design

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Die böhmische Geschichte vor den Hussitenkriegen rund um die Zeit der Gefangennahme von König Wenzel durch seinen Bruder Sigismund, dem König von Ungarn, schafft hier die Bühne für eine sehr authentisch wirkende Videospielgeschichte. Schließlich greifen die Entwickler schon bei der Spielwelt auf reale Ereignisse zurück. Das verleiht dem Spiel natürlich eine ganz eigene, lokale Atmosphäre, da es mit der tschechischen Geschichte verwoben ist.

4A Games wiederum setzte auf Romane als Vorlage. Ein Bestseller von Dmitry Glukhovsky führte zu den Spielen Metro 2033 und Metro: Last Light. Das Ergebnis war ein sehr erwachsener First-Person-Shooter fernab von allem Hollywood-Peng-Peng eines Call of Duty oder Battlefield mit einer ungemein beklemmenden Atmosphäre und viel russischem Flair, zu dem es kaum ein vergleichbares westliches Spiel gibt. Dieses ernsthafte Anderssein, gepaart mit einer zumindest beim zweiten Teil beeindruckenden technischen Umsetzung, machte das Spiel auch in westlichen Ländern ungemein populär.

Bei der S.T.A.L.K.E.R.-Reihe von GSC Game World war das recht ähnlich. Das Spiel griff die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl auf, also ein bitteres Stück sehr greifbarer Realität, und entwickelte sie, inspiriert von einem Roman von Arkadi und Boris Strugazki, weiter zu einem sehr ungewöhnlichen postnuklearen First-Person-Shooter, ebenfalls wieder mit ganz eigener Stimmung, erwachsen und ungemein düster.

Nicht zu vergessen die Witcher-Reihe von CD Projekt RED, basierend auf den Sapkowski-Romanen. Auch hier haben wir eine klare stilistische Abgrenzung von den oft so klischeebehafteten westlichen Rollenspielen. Zwerge und Elfen als politische Minderheiten, ein fast schon depressiv wirkender Held, trockener Humor und ausgefeilte Charaktere – alles deutlich erwachsener, als wir es von den meisten anderen Rollenspielen kennen. Der außergewöhnliche Antikriegstitel This War of Mine von 11 Bit Studios ist ebenfalls ein gutes Beispiel dafür, wie ernsthaft und „anders“ Spiele aus Osteuropa mitunter sein können.

Natürlich darf und kann man das nicht verallgemeinern, schließlich bescherten uns unsere östlichen Nachbarn auch Zombies (Dead Island, Dying Light), knüppelharte Simulationen (Operation Flashpoint, IL-2 Sturmovik) oder überraschenderweise Titel mit durch und durch amerikanischen Themen (Mafia, Vietcong, Call of Juarez). Etwas haben aber nahezu alle gemein: eine immense Liebe zum Detail, eine Frische bei Ideen oder Szenarien und eine Ernsthaftigkeit, die recht selten in der Spielwelt sind und diese ungemein bereichern. So wie auch Kingdom Come: Deliverance es hoffentlich tun wird.

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Kingdom Come: Deliverance
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