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Test - Kinect Sports Rivals : Schwitzen statt sitzen!

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Viel Schuss, wenig Genuss

Die Fußballadaption und das Zielschießen hingegen sind definitiv die schwächsten Disziplinen. Das Ballern auf bewegliche Zielscheiben und Tornetze wissen nur für einen kurzen Zeitraum zu unterhalten. Bevor es beim Fußball zum Torschuss kommt, muss im richtigen Moment zu den virtuellen Mitspielern gepasst werden, was eine Art unspektakuläres Quick-Time-Event ist. Dass obendrein auch noch die Flugkurve des runden Leders oft sehr fragwürdig ist, raubt dieser Disziplin den Reiz. Beim Zielschießen zeigt ihr wie Kinder beim Cowboy-Spielen auf die Scheiben, um diese abzuschießen. Nach zwei Runden ist allerdings klar, dass dies die wohl ödeste Sportart aus dem Paket darstellt.

Da sich alle Disziplinen im geteilten Bildschirm spielen lassen, steht dem Mehrspielerspaß nichts im Wege. Besonders das Klettern ist hier ein Garant für spöttische Kommentare und ein hohes Maß an Schadenfreude, denn Gegenspieler lassen sich beim Erklimmen des Konstruktes in den Abgrund ziehen. Um in dieser Disziplin als Sieger hervorzugehen, nutzt ihr diese drastische Maßnahme und ahmt die üblichen Bewegungen beim Kraxeln nach. Die Spezialfähigkeit lässt euch dabei die Kletterstrecke durch einen flinken Sprung abkürzen.

Mit verschiedenen Varianten der Sportarten wie Zielschießen gegen die Zeit oder mit Online-Turnieren gegen Spieler auf der ganzen Welt wird versucht die dürftige Anzahl an Disziplinen zu überdecken. Auch dass sich mit erfolgreichen Herausforderungen und Events sowohl Geld als auch Fans sammeln lassen, mit denen ihr euch Charakterverbesserungen und Kostüme kaufen könnt, ist prinzipiell eine nette Dreingabe. Doch Kinect Sports Rivals hätten zwei, drei zusätzliche Disziplinen wirklich gutgetan, denn für eine Minispielsammlung ist der Vollpreis doch etwas hoch. Das könnte potenzielle Käufer abschrecken.

Die unnötige Handlung hätte Rare sich hingegen sparen können. Die drei Teams, die um den Spieler buhlen, sind sich für keine Peinlichkeit zu schade. Wenn das Wolf-Team mit kernigen Sprüchen protzt oder die Viper-Mitglieder in Kostümen, die selbst Lady Gaga vor Fremdscham im Erdboden versinken lassen würden, zu den Events antreten, werdet ihr euch einen „Überspringen“-Button wünschen.

Auf technischer Seite macht Kinect Sports Rivals prinzipiell einen guten Eindruck, lediglich die Ladezeiten könnten etwas kürzer sein und vereinzelte, leichte Ruckler werden hoffentlich noch per Patch ausgemerzt. Die liebevolle Gestaltung der Umgebungen - die Bowlingbahnen befinden sich beispielsweise direkt auf dem Sonnendeck einer Luxusyacht - in Kombination mit der Full-HD-Auflösung macht Kinect Sports Rivals zum aktuell wohl hübschesten Party-Spiel.

Fazit

Tim Hielscher - Portraitvon Tim Hielscher

Es bleibt zu hoffen, dass der Entwickler zusätzliche Disziplinen per Download anbietet, denn lediglich vier der nur sechs Disziplinen sorgen für heitere Hampelsitzungen. Auch in Sachen Langzeitmotivation ist noch Luft nach oben, da die verschiedenen Varianten der Sportarten sich schnell abnutzen und das Freischalten von Kostümen und Utensilien nur bedingt zum Dauerspaß beiträgt. Doch Rares neuester Streich erfordert echten körperlichen Einsatz und ist ideal für kurzweilige Runden mit mehreren Mitspielern geeignet. Für Xbox-One-Besitzer, die gerne spaßige Spiele-Partys schmeißen, ist Kinect Sports Rivals daher die absolut richtige Wahl.

Überblick

Pro

  • sogar komplexere Bewegungen werden überwiegend gut erkannt
  • liebevolle Umgebungsdetails
  • Modus für geteilten Bildschirm in allen Disziplinen
  • spaßige Charaktererstellung mit verblüffendem Ergebnis

Contra

  • Langzeitmotivation lässt zu wünschen übrig
  • nur sechs Disziplinen …
  • … von denen zwei eher mau sind
  • für den Umfang recht hoher Preis

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