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Test - Joint Operations: Typhoon Rising : Spiel der Woche 28/04

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Die Strategie macht's
Überhaupt wird dem strategischem Handeln in 'Joint Operations: Typhoon Rising' ein deutlich größerer Spielraum zugestanden, als etwa in der 'Battlefield'-Serie. Wer selbst in hitzigen Materialschlachten kühlen Kopf bewahrt, wird belohnt. Den Gegner von sicherer Entfernung aus zu beobachten, seine Verhaltensmuster zu studieren und dann eiskalt zuschlagen, lautet die Maxime. Gewiefte Taktiker machen sich zudem den dynamischen Tag- und Nachtwechsel zu Nutzen. Im Schutze der Dunkelheit ist selbst die stärkste Festung leichte Beute für unsere bestens getarnten Sturmtruppen. Die taktische Komponente ist somit einerseits das größte Plus von 'Joint Operations: Typhoon Rising', zugleich allerdings auch dessen größtes Problem. Eine Strategie ist eben nur so gut, wie das Team, das sie ausführt.

Mangels VoiceCom-Unterstützung sind die Möglichkeiten zum Austüfteln einer erfolgsversprechenden Taktik jedoch recht begrenzt. Vielmehr agieren die Spieler – abseits von Clans - nicht als geschlossenes Team, sondern als verwegene Einzelkämpfer, die auf alles ballern, das sich bewegt. Hinzu kommt, dass das Programm stellenweise eine Spur zu stur auf einer realistischen Umsetzung der Thematik pocht. Der Schwierigkeitsgrad ist mörderisch, jeder Treffer kann tödlich sein. Insbesondere bei unerfahreneren Spielern wird dadurch der Spielfluß bisweilen empfindlich gestört. Bedenkt man, dass zum Kampfgebiet nicht selten ein minutenlanger Marsch unternommen werden muss, ist es einfach nervig, wenn man bereits nach kurzer Kampfhandlung den Weg erneut antreten muss.

Die Welt ist groß

Die Spielumgebung ist riesig. Ausmaße von 150 Quadratkilometern sind keine Seltenheit. Wer sich auf Schusters Rappen über die riesigen virtuellen Schlachtfelder kämpft, hat's schwer. Die Karten sind dabei taktisch ausgefeilt, erreichen indes nicht das hohe Niveau von 'Battlefield: Vietnam'. Das mag zum einem an ihrer stellenweise übertriebenen Größe, zum anderen vor allem aber an der vergleichsweise schlechten Einbindung der Fahrzeuge in das Geschehen liegen. Die Spielumgebung ist einfach zu dicht gepackt, um einen sinnvollen Einsatz von Panzern und den bewaffneten Jeeps zu ermöglichen. Statt dessen werden die Landfahrzeuge primär zu einfachen Transportern degradiert. Aktiv in das Kampfgeschehen greifen zumeist lediglich die zahlreichen Helikopter ein. Kein Wunder, schließlich wurde besonderes Augenmerk auf den äußerst beliebten Luftkampf gelegt. So befinden sich unter den 22 Einheiten gleich sechs Helikopter. Die Steuerung der Fahrzeuge und Helikopter folgt dem bewährten WASD-Prinzip und geht ungewohnt leicht von der Hand. Selbst ungeübte Dschungel-Kämpfer werden vor keine ernsthaften Probleme gestellt.

Im Westen nichts Neues

Grafisch vertraut Novalogic bei der Umsetzung auf die neueste Entwicklungsstufe der hauseigenen 'Delta Force'-Engine. Das grafische Grundgerüst verbindet die Darstellung weitläufiger Außenareale mit vergleichsweise moderaten Systemanforderungen.

Die riesigen Levels werden dabei selbst auf vergleichsweise schwachen Rechnern in erfreulich angenehmer Qualität dargestellt. Saubere Texturen, abwechslungsreich gestaltete Levels sowie durch die Bank glaubwürdig nachgebildete Fahrzeuge untermauern die Liebe zum Detail. Die Physik-Engine sorgt außerdem für hollywoodreife Explosionen. Es kracht unter scheppert an allen Enden. Gen Front rollende Panzer wirbeln meterhoch Staub auf, der Rotorlärm der Helikopter und die Schreie unserer Kameraden vermitteln zudem bedrückende Kriegsatmosphäre.

Vorbildlich präsentiert sich auch der Netzwerkcode des Spiels. Während der gesamten Testzeit hatten wir uns mit keinen nennenswerten Rucklern auseinanderzusetzen. Verbesserungswürdig erscheint lediglich noch der Novalogic-interne Online-Service Novaworld. Zu Stoßzeiten war dieser stellenweise vorübergehend nicht erreichbar.

Fazit

von Michael Beer
Alle Achtung. Mit 'Joint Operations: Typhoon Rising' hat Spieleentwickler Novalogic dem Genre der Mehrspieler-Shooter einen deutlichen Ruck in die richtige Richtung verpasst. Gute Teamkameraden vorausgesetzt, erwartet den Spieler ein hervorragender Shooter, der sich vor keiner Konkurrenz zu verstecken braucht. Dass es dennoch nicht reicht, um 'Battlefield: Vietnam' von der Genre-Spitze zu verdrängen, liegt vor allem an der verbesserungswürdigen Einbindung der Landfahrzeuge und dem für unseren Geschmack etwas zu happigen Schwierigkeitsgrad.

Überblick

Pro

  • riesige Karten
  • akkurate Umsetzung der Kriegs-Thematik
  • sauberer Netcode
  • Tag-/Nachtwechsel
  • ausgefeilte Spielumgebung
  • abwechslungsreiches Spielgeschehen

Contra

  • zu schwierig
  • stellenweise zu große Karten
  • Fahrzeuge werden schlecht eingebunden
  • kaum möglich, Taktik auszufeilen

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