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Test - Impact Winter : Survival-Adventure in postapokalyptischer Eiswelt

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Survival-Spiele haben Hochkonjunktur. Nicht erst seit Ark: Survival Evolved oder The Forest hat sich der virtuelle Kampf ums Überleben etabliert. Titel wie This War of Mine haben zudem gezeigt, dass nicht nur das First-Person-Genre geeignet ist und haben 2D-Survival-Adventuren Tür und Tor geöffnet. In diese Kerbe schlägt auch das von Mojo Bones entwickelte Impact Winter, in dem ihr in einer postapokalyptischen Winterwelt nach einem Meteoriteneinschlag überleben müsst.

Einst erging es den Dinosauriern so. In Impact Winter ereilt die Menschheit das Schicksal: ein Meteorit schlägt auf der Erde ein. Die Folge ist ein globaler Winter, der eine neue Eiszeit für den Planeten bedeutet und das Überleben in der verschneiten Landschaft schwierig macht. Dieses erfrischend andere Szenario nutzen Mojo Bones für ihr Survival-Spiel. Als Jacob müsst ihr versuchen, mit vier anderen Überlebenden dreißig Tage in einer Kirche auszuharren. Aus der Iso-Perspektive durchstreift ihr dafür die von Schnee und Eis dominierte, grafisch ordentliche Spielwelt und versucht lebensnotwendige Dinge wie Essen, Trinken und Brennstoff zu finden und in unsere Heimstatt zu bringen.

Ein Monat Überlebenskampf

Der Grund für die zeitliche Begrenzung liegt in einem Signal, das die fünf Überlebenden dank des kleinen Roboters Ako-Light empfangen konnten. Dieses deutet auf Rettung innerhalb von dreißig Tagen hin. So lange gilt es für Jacob und die vier anderen zu überleben. Durch das Absolvieren von Quests, Nebenaufgaben, Level-Aufstiege oder das Aufrüsten von Ako-Light, lässt sich die Zeit bis zur möglichen Rettung verkürzen. Das ist nicht immer logisch, passt aber gut ins Spiel und verleiht dem Überlebenskampf einige zusätzliche Aspekte. So erhaltet ihr neben der einfachen Suche nach Lebensmitteln und Brennstoff auch einen Sinn für das Absolvieren der Aufträge, die euch, eure Mitbewohner oder in der Spielwelt getroffene andere Überlebende erteilen.

Durch die Quest-Reihen lernt ihr eure Mitstreiter besser kennen. Allerdings gilt es abzuwägen, welche Aufträge sich lohnen, da es nicht möglich ist, alle Aufgaben in einem Durchgang zu absolvieren. Leider ist nicht ersichtlich, welche Quests sinnvoll sind und auch beim Beschaffen von Gegenständen ist es euch überlassen, was ihr in eurem gerade zu Beginn stark eingeschränkten Inventar mitnehmen wollt. Das führt zu häufigem Laufen von A nach B und zurück und viel Ausprobieren und Scheitern. Sei es durch die Erkenntnis, dass ihr einen liegengelassenen Gegenstand nun doch benötigt oder weil sich eine Quest-Reihe als unwichtiger als gedacht herausstellt. Da ihr nur einen Speicherstand habt, sind Entscheidungen endgültig.

Impact Winter - Launch Trailer
Zum morgigen Release des postapokalyptischen Impact Winter gibt es hier schonmal den Launch-Trailer für euch.

Schwieriges Zusammenleben

Das wirkt sich auch auf die regelmäßigen Streitigkeiten in eurer Gruppe aus und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Zahl eurer Mitstreiter schrumpft. Entweder, weil sie sterben oder die Gruppe verlassen. Es ist essenziell, die Werte der fünf Überlebenden im Blick zu behalten. Bei Jacob ist das noch einfach. Die anderen Vier hingegen stellen euch vor eine Herausforderung. Es gilt sie fit zu halten und auf ihre Gesundheit zu achten. Auch genügend Essen und Trinken sowie ein guter Moralwert sind entscheidend. Verliert ihr ein Gruppenmitglied, wird euer Überlebenskampf schwieriger, da jeder über eine wichtige Fähigkeit verfügt.

So baut Maggie als Handwerkerin Verbesserungen für die Kirche, Wendy kocht für die Gruppe, Blane unterstützt euch mit Überlebensutensilien wie Zelten oder Wegweisern und Christophe rüstet Ako-Light auf. So könnt ihr mit den richtigen Gegenständen, jeden von ihnen arbeiten lassen. Durch die Rollen, habt ihr zusätzlich die Möglichkeit ihr Verhalten zu steuern. Etwa ein möglichst erholsamer Schlaf, um die Moral zu steigern oder faulenzen, um Energie zu regenerier. Jede Rolle hat neben einer positiven auch immer eine negative Eigenschaft.

Kleiner Helfer

Ako-Light steht euch bei euren Erkundungen hilfreich zur Seite. Neben einem lichtspendenden Scheinwerfer verfügt der kleine Roboter über ein Sonar, um vergrabene Gegenstände oder Höhlenzugänge zu entdecken und einen Bohrer, um eben jene freizulegen. Die Akku-Kapazität ist allerdings begrenzt, weshalb ihr mit Bedacht vorgehen solltet. Zusätzlich steht Ako-Light für das erweiterbare Inventar, das trotzdem überschaubar bleibt. Es gilt gut abzuwägen, welche Gegenstände ihr mitnehmt. Benötigt ihr für eure nächste Erkundung wirklich ein Zelt? Ist der Verzicht auf eine Waffe, um sich gegen die tödlichen wilden Tiere und anderen Feinde verteidigen zu können, sinnvoll? Mikromanagment lässt grüßen.

Unterstützt wird das noch von scheinbar unwichtigen Dingen wie Schaltern oder Kabeln, die ihr später jedoch für das Absolvieren einer Quest oder das Herstellen eines Gegenstands benötigen könntet. Dadurch wird das Abwägen, was ihr mitnehmt noch schwieriger. Auf Dauer zehrt das an den Nerven. Hier hilft auch der hohe Grad an Realismus wenig. Allgemein erfordert Impact Winter viel Geduld und Bereitschaft, sich mit Fehlentscheidungen abfinden zu können. Auch ist es bedauerlich, dass der Überlebensaspekt erst im späteren Spielverlauf wirklich Druck macht. Zuvor ist es nicht notwendig, die äußeren Gebiete der Spielwelt zu erkunden.

Lasst ihr euch trotz des teilweise zähen und an den Nerven zehrenden Spielablaufs auf Impact Winter ein, kann das Survival-Spiel durchaus Spaß machen. Der Überlebenskampf motiviert, trotz mangelnder Bindung an die Charaktere, durch den bloßen Willen, möglichst alle fünf Bewohner der Kirche bis zum Ende durchzubringen. Um so bedauerlicher, dass kleinere Bugs, übermäßig lange Ladezeiten und gelegentliche Ruckler den Spielspaß trüben. Größtes Manko ist aber die Steuerung mit Tastatur und Maus. Diese ist bestenfalls als halbherziger Versuch einer Portierung der ordentlichen Controller-Steuerung und im aktuellen Zustand als unspielbar zu bezeichnen.

Greift zu, wenn...

… ihr realistischen Überlebenskampf in einem frischen Szenario wollt und euch am zähem Spielablauf nicht stört.

Spart es euch, wenn...

… euch technische Probleme und eine misslungene Steuerung stören und ihr mit dem zähen Spielablauf nichts anfangen könnt.

Fazit

Alexander Geisler - Portraitvon Alexander Geisler
Atmosphärischer Überlebenskampf in postapokalyptier Eiswelt mit Steuerungsproblemen.

Impact Winter ist schwierig. Einerseits motiviert das Survival-Spiel mit einem gelungenen Überlebenskampf, vielen Möglichkeiten, umfangreichen Quest-Reihen und einem atmosphärischen Szenario. Andererseits erfordert der Spielablauf einen hohen Geduldsfaktor und die Bereitschaft sich auf mögliche Versuche und daraus folgendes Scheitern aufgrund von Irrtümern einzulassen. Das hat mir zeitweise Spaß gemacht. Dauerhaft kann das Spielprinzip jedoch an den Nerven zehren, wenn ich zum gefühlt hundertsten Mal zwischen Kirche und einem Haus hin- und herlaufe, um wichtige Gegenstände in mein Lager zu bringen.

Da ich erfahren möchte, was mich am Ende der 30 Tage erwartet, verzeihe ich dem Spiel solche Geduldsproben. Wären da nicht die kleineren Bugs und technischen Probleme. Diese sind noch verschmerzbar und trüben den Spielspaß kaum. Wesentlich schwerwiegender ist die misslungene Steuerung. Mit Tastatur und Maus ist Impact Winter fast unspielbar. Immerhin funktioniert die Bedienung mit einem Controller ordentlich. Die übermäßig langen Ladezeiten fallen ebenfalls negativ auf. An beiden Problemen arbeiten die Entwickler bereits und durch einen Patch wären die größten Unzulänglichkeiten behoben. Survival-Fans sollten dem Spiel deshalb definitiv eine Chance geben.

Überblick

Pro

  • erfrischendes Szenario
  • atmosphärische Spielwelt
  • motivierender Überlebenskampf
  • umfangreiche Quest-Reihen
  • gelungener Soundtrack
  • ordentlicher Umfang

Contra

  • zäher Spielablauf
  • grauenhafte Maus-Tastatur-Steuerung
  • technisch nicht einwandfrei
  • Trial & Error möglich
  • erforderliche Geduld kann frustrieren

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