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Special - Die Geschichte des Survival-Horrors : Annalen der Angst

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    Eine neue Ära

    Mit Resident Evil 4 erlebte das Genre eine Zäsur. Vorbei waren die Zeiten des gemächlichen Spieltempos, der klaustrophobischen Szenarios und des ständigen Gefühls, den Feinden mehr oder weniger ausgeliefert zu sein. Leon S. Kennedy stand ein ganzes Arsenal zur Verfügung, um den vom Las-Plagas-Virus befallenen Gegnern den Garaus zu machen. Statt auf unterschwelliges Grauen setzte Resident Evil 4 auf temporeiche Shootouts gegen eine Übermacht von zombieähnlichen Kreaturen und riesige Bossgegner.

    Schon der heute legendäre Auftakt des Spiels, bei dem ihr in einem Dorf von einem Kettensägen schwingenden Freak gejagt werdet, setzte Maßstäbe. Resident Evil 4 beeinflusste nicht nur kommende Survival-Horror-Spiele, sondern legte auch den Grundstein für reinrassige Actiontitel wie Gears of War.

    “Wie Resi 4, nur mit X” wurde in der Folge zu einer beliebten Umschreibung für ähnlich gestrickte Spiele. Dead Space von 2008 wäre so gesehen “Resident Evil 4 im Weltraum”, brachte aber genügend eigene Ideen mit, um sich einen Platz in der Hall of Fame des Survival-Horrors zu sichern. Die Necromorphs, mit denen es Isaac Clarke an Bord der USG Ishimura zu tun bekommt, gehören zweifellos zu den widerwärtigsten Kreaturen der Videospielgeschichte. Um sie zu töten, reicht es nicht, sie mit Blei oder Plasma vollzupumpen, nein, ihr müsst ihnen fein säuberlich die Gliedmaßen abtrennen. An clever platzierten Schockmomenten mangelte es Dead Space ebenfalls nicht.

    In den Folgejahren wurde das Survival-Horror-Genre zunehmend von Indietiteln dominiert und geprägt. Spiele wie Amnesia: The Dark Descent, Outlast oder Penumbra brachten das klassische Gruselgefühl zurück, das einige Fans seit Anbruch des neuen Jahrtausends zunehmend vermisst hatten. In der Regel kontrollierte man hier unfreiwillige Helden, die sich nahezu hilflos in einer feindlichen Umgebung zurechtfinden mussten und deren vorrangiges Ziel es war, einfach nur zu überleben.

    Derweil erlebten die etablierten Reihen eine Schwächephase. Spiele wie Resident Evil 6, Dead Space 3 oder Silent Hill Downpour blieben hinter den Erwartungen zurück. Während die beiden letztgenannten bis heute auf eine Reinkarnation warten, gelang zumindest Resident Evil mit dem siebten Teil eine hochklassige Rückbesinnung auf die Wurzeln der Reihe.

    2014 lieferte Bethesda seine Interpretation des Survival-Horrors ab. The Evil Within verband die actionlastige Ausrichtung späterer Resident-Evil-Episoden mit klassischem Horror. Unsichtbare Gegner, mordlüsterne Metzger und abstrakte (Alb-)Traumsequenzen – das Spiel bot eine Boshaftigkeit nach der anderen auf.

    Im gleichen Jahr erschien mit Alien: Isolation eines der wohl adrenalinförderndsten Horrorspiele der letzten Jahre. In der Rolle von Ellen Ripleys Tocher Amanda durchstreift ihr die menschenleere Raumstation Sevastopol und versteckt euch vor dem todbringenden Xenomorph. Hat euch das Wesen einmal entdeckt, ist das „Game over“ nicht fern. Zudem lernt die Kreatur stetig dazu, sodass ihr euch immer neue Wege einfallen lassen müsst, um ihr zu entgehen.

    Die Zukunft für das Genre sieht vielversprechend aus. Egal ob abartiger Körperhorror wie in Agony oder Scorn, Weltraumisolation wie in Routine oder dem System-Shock-Remake, VR-Grauen wie in The Inpatient oder Transcendence oder actionlastigere Eskapaden wie The Evil Within 2 – Survival-Horror hat all die Jahre überlebt. Jetzt seid ihr an der Reihe.

    Das Grauen der Zukunft: Die 13 besten Horrorspiele für Freitag, den 13.

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