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Special - Die Geschichte des Survival-Horrors : Annalen der Angst

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    Hochzeit des Horrors

    1995 erschien Clock Tower, ein Point-&-Click-Adventure mit Survival-Elementen, in dem Protagonistin Jennifer vor einem wahnsinnigen Mörder mit Scherenhänden fliehen muss. Der Durchbruch für das Genre folgte aber ein Jahr später mit Resident Evil, in Japan als Biohazard veröffentlicht. Capcoms Klassiker bildete für viele Jahre die Blaupause für unzählige Nachahmer.

    Wahlweise als Jill Valentine oder Chris Redfield durchkämmt ihr ein altes Herrenhaus und kommt dem Umbrella-Konzern auf die Schliche, der unter dem Gemäuer an biologischen Waffen arbeitete. Dies führte dazu, dass sämtliche Bereiche nun von Zombies und mutierten Monstern heimgesucht werden. Munition und Speichermöglichkeiten sind rar. Die fixen Kameraperspektiven sorgen dafür, dass ihr die Untoten oftmals nur hören könnt, bevor ihr sie zu Gesicht bekommt.

    Ein weiterer Faktor, der Schule machen sollte, ist das begrenzte Inventar. Ihr müsst euch gut überlegen, ob ihr mit diversen Waffen um die Häuser zieht oder mehr Raum für Heilkräuter und Speicherbänder lasst. Zwei Nachfolger erschienen noch innerhalb der PlayStation-1-Ära. Bis die Serie – und damit das ganze Genre – einen großen Sprung machte, sollte es aber noch ein paar Jahre dauern.

    Die zweite Reihe, die heutzutage als Inbegriff für Survival-Horror steht, wurde 1999 aus der Taufe gehoben. Silent Hill von Konami ging deutlich subtiler vor als Resident Evil. Protagonist Henry Mason ist kein Mitglied einer Spezialeinheit, sondern ein einfacher Familienvater, der in der unheimlichen Kleinstadt nach seiner Tochter sucht. Der omnipräsente Nebel kaschierte einerseits technische Limitierungen, sorgte aber auch für eine einzigartige Atmosphäre.

    Zu dieser trug auch der Soundtrack von Akira Yamaoka bei, dessen ganz spezielle Kompositionen lange fester Bestandteil der Silent-Hill-Spiele waren. Weitere Markenzeichen der Reihe: abgefahrenes Gegnerdesign (Wer könnte je Pyramidhead vergessen?), multiple Enden und komplexe, teils verwirrende Storys irgendwo zwischen David Lynch und biblischen Mythen.

    Auf dem PC sorgte im gleichen Jahr, in dem das erste Silent Hill erschien, System Shock 2 für Begeisterung und Beklemmung zugleich. Der Überlebenskampf auf einem verlassenen Raumschiff wurde entgegen üblicher Tradition aus der Egosicht dargestellt. Auf dem Weg zur Konfrontation mit dem bösartigen Supercomputer SHODAN findet ihr Tonbänder, die nach und nach rekonstruieren, was auf dem Schiff vorgefallen ist. 2007 erschien mit BioShock ein geistiger Nachfolger, der viele Elemente von System Shock aufgriff, allerdings deutlich actionorientierter ausfiel.

    Wie vielfältig und innovativ man das Genre Survival-Horor interpretieren kann, zeigte die Project-Zero-Reihe, in Japan als Fatal Frame bekannt, dessen erster Teil 2001 veröffentlicht wurde. Die einzige Möglichkeit, sich diverser Geisterwesen zu erwehren, ist, sie mit einer Camera Obscura abzulichten und einzufangen. Je besser Fokus und Bildausschnitt ausfallen, desto mehr Schaden nimmt die Spukgestalt. Die Reihe wurde stark von fernöstlichen Horrorfilmen inspiriert und umfasst mittlerweile sieben Teile.

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