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Test - Hero Defense : Tower Defense gegen Zombies, Vampire und andere Monster

  • PC
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Bereits 2016 erschien Hero Defense von Entwickler Happy Tuesday auf dem PC. Nun versorgt das Berliner Studio auch die Konsolen PS4 und Xbox One. Mit einer Userwertung von 7/10 auf Steam scheint es bei den PC-Spielern gut angekommen zu sein – Grund genug für eine Konsolenumsetzung. Ist Hero Defense nur ein weiteres Tower-Defense-Spiel in einem anderen Look oder ist es ein wahrer Geheimtipp?

Hero Defense nimmt sich eurer vorbildlich an und präsentiert seine Spielmechaniken in einem wunderbar simplen Tutorial. Für alle, die mit Tower-Defense-Spielen nicht oder nur oberflächlich vertraut sind, ein gelungener Einstieg. Doch worum geht es? Der diabolische Vampir Graf Necrosis bedroht die Welt der insgesamt fünf sehr unterschiedlichen Helden. Diese wehren sich gegen eine Armee von Untoten, Zombies und Monstern, die droht ihre Heimat zu zerstören.

Wie aus dem Tower-Defense-Genre bekannt, verteidigt ihr einen Ort vor herannahenden Wellen von Feinden. Nur installiert ihr in diesem Spiel keine Geschütztürme gegen die Gegnerhorden, sondern stellt dafür eure bis zu fünf Helden taktisch klug auf dem Schlachtfeld auf. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn ihr sie zum Beispiel in Bereichen positioniert, in denen Boni auf euch warten, oder aber ihr die Aura eines Helden nutzt, um zusätzlichen Schaden zu verursachen. Schreine zum Beispiel können die Fähigkeiten der Helden intensivieren. Mit Spezialattacken macht ihr mehr Schaden, verlangsamt eure Feinde oder stoppt sie.

Tower Defense ohne Türme, aber mit Helden

Ihr könnt eure Recken allerdings nur in bestimmten Gebieten platzieren, wo sie von den Gegnern praktisch nicht angegriffen werden. Die bis zu fünf Charaktere, die ihr ins Feld führt, spielen sich sehr verschieden. Sie bewegen sich unterschiedlich schnell, haben jeweils eigene Attacken und diverse Spezialaktionen. In der Kampagne schaltet ihr nach und nach einen nach dem anderen frei. Da wären der Vampirjäger Jack, Totengräber Barrows, Satansbraten Samantha, Werwolf Wylde und Zombie Jane. Jeder Held verfügt über individuelle Stärken gegenüber bestimmten Feinden, die sich mit denen der Teammitglieder ergänzen.

Bei der Verteidigung verlasst ihr euch jedoch nicht nur auf eure Fähigkeiten, sondern greift auch auf Brand- und Eisbomben zurück sowie auf die Unterstützung durch einen Dorfmob. Dieser fegt mit verheerendem Schaden über die gesamte Karte, sobald ihr ihn zu Hilfe ruft. Insgesamt gibt es 14 Levels, die mit vier Schwierigkeitsgraden immer wieder herausfordern. Regelmäßig verlangt euch das Spiel fortgeschrittenes Multitasking ab. So greifen euch Gegner oftmals aus mehreren Richtungen gleichzeitig an, was zu einem spaßigen Durcheinander ausufert.

Genremix

Hero Defense versucht durch den Mix verschiedener Genres aus dem Überangebot vergleichbarer Spiele hervorzustechen. So baut ihr zwischen den Missionen eure Stadt auf. Mithilfe der Gebäude schaltet ihr neue Boni frei. Ihr habt sogar Zugriff auf eine Bibliothek, in der ihr Wissenswertes zu den Helden, den Feinden, der Stadt und so weiter nachlesen könnt. Die Verbindung der unterschiedlichen Genres setzt sich auch in der Charakterentwicklung fort.

Eure Helden entwickeln sich wie in einem Rollenspiel immer weiter, dürfen mit neuen Ausrüstungsgegenständen bestückt werden und verfügen über unterschiedliche Fähigkeitenbäume. Diese Form der Personalisierung ist allerdings sehr überschaubar und nicht besonders tiefgründig. Eure Waffen und eure Ausrüstung verbessert ihr durch einsetzbare Runen und Verzauberungen. So personalisiert ihr eure Charaktere nach und nach.

Einen weiteren Aspekt, den sich Hero Defense vom Rollenspielgenre abgeschaut hat, ist der Storymodus. Der beginnt schon im Tutorial. Die niedlich erzählte Geschichte wird aber in viel zu kurzen Zwischensequenzen vorangebracht und ist leider recht lieblos gestaltet.

Erfreulich ist es zu sehen, dass nicht alle Entwickler ihren Spielern lediglich möglichst viel Geld abzuluchsen versuchen. Zwar gibt es in Hero Defense zwei In-Game-Währungen (Gold und Edelsteine), doch könnt ihr euch beides nur durch Fleiß und harte Arbeit verdienen, um Boni zu erstehen, und müsst nicht zusätzlich in die Tasche greifen.

Mobile-Spiel oder Konsolentitel?

Trotz aller Bemühungen der Entwickler kann Hero Defense seine Herkunft als Mobile-Spiel nicht verbergen. Besonders der Gafik ist anzusehen, dass sie ursprünglich nicht für die Konsolen entwickelt wurde. Auch die Aufmachung ist mit ihrem Comic-Design auf sehr spezielle Geschmäcker zugeschnitten und erinnert ein wenig an Warcraft 3 oder League of Legends. Die Gestaltung der Charaktere und der Spielwelt wiederum erinnert an Kinderfilme wie etwa Hotel Transsilvanien. Zudem ist die Übersicht in den Levels nicht immer ausreichend gewährleistet und die Schrift teils nur schwer lesbar.

Hero Defense: Haunted Island - Steam Early Access Trailer
Der PC-Titel Hero Defense: Haunted Island lässt sich nun bei Steam im Early Access zocken.

Wo ist der Multiplayer hin?

Nicht besonders sorgfältig fällt die Lokalisierung aus. Manche Texte sind auf Deutsch, manche auf Englisch. Das größte Manko ist jedoch der nicht vorhandene Mehrspielermodus. Weder online noch offline könnt ihr euch mit anderen Spielern messen oder gemeinsam mit ihnen zu einer Partie antreten. Wieso gerade dieser wichtige Teil einfach weggelassen wurde, ist unverständlich, zumal der PvP-Modus in der PC-Version ziemlich beliebt ist. Vielleicht liefern ihn die Entwickler ja noch nach. Bis dahin wird er schmerzlich vermisst.

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