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Preview - Hellion : Survival im Weltraum

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Survival-Games sind aktuell ganz groß in Mode, insbesondere bei den Indie-Entwicklern. Kein Wunder, hofft doch jeder darauf, einen ähnlichen Erfolg mit seiner eigenen Genre-Interpretation landen zu können wie die Jungs von Wildcard mit ihrer Dino-Sandbox ARK: Survival Evolved.

Zudem spart man sich als Entwickler in diesem Genre eine Menge Arbeit. Die wichtigsten Funktionen eines solchen Sandkastens liefert eine moderne Game-Engine gleich mit und wenn die Spieler vorwiegend damit beschäftigt sind, Bäume zu fällen und Beeren zu sammeln, kann man sich die Inszenierung einer Geschichte in weiten Teilen sparen. Dann kommt es vor allem auf die Atmosphäre an. Ziemlich verrückt, dass Hellion komplett auf eine solche verzichtet.

World of Isaac Newton

Als Spieler startet man im Sci-Fi-Survival-Game Hellion nämlich direkt in einer kleinen Raumstation, in der quasi alles kaputt ist, was man zum Überleben braucht. Zwar findet man hier und da ein paar Ersatzteile, um zumindest die Grundfunktionen zu erhalten, doch wäre das Leben an Bord auf Dauer nicht sonderlich erfüllend, auch wenn man einen Freund via Steam in die gleiche missliche Lage bringen kann.

Wie schön, dass sich in einem Wandschrank immerhin noch ein Raumanzug samt Helm und Notantrieb findet. Dass man den benötigt, weiß man spätestens, nachdem man mal probeweise in Alltagskleidung das Raumschott geöffnet hat und ins Vakuum gesaugt wurde. Eine Erfahrung, über die Fans der Science-Fiction seit jeher gerne diskutieren und die sie mit Sicherheit auch in Hellion nicht verpassen wollen.

Doch auch im Raumanzug hat man es nicht immer leicht, denn wie im echten Weltraum dreht sich auch in Hellion alles irgendwie um alles. Und als wäre das noch nicht realistisch genug, hat man auch gleich die irrwitzige Tatsache mit ins Spiel übernommen, dass eine Bewegung im All quasi ungebremst weiterläuft.

Also schießt man die ersten Male mit Sicherheit an dem entfernt im All schwebenden Raummodul vorbei, während man, wie ein Irrer rotierend, vollen Gegenschub gibt und sich verzweifelt fragt, ob nun erst der Treibstoff zur Neige geht oder der Sauerstoff. Und dann wären da noch das Modul sowie der kleine Raumgleiter, die man zurück zur Station bringen und irgendwie andocken muss.

Survival ohne Bäume und Beeren

Mit dem Gleiter könnte man später aufbrechen, um weitere Stationen und Raumschiffe zu finden und zu plündern. Vielleicht lässt sich auch der eine oder andere im All treibende Felsbrocken nach verwertbaren Rohstoffen absuchen. Doch bis dahin ist es ein weiter, harter Weg, fühlt man sich in Hellion doch wie Neil Armstrong, Scotty und Luke Skywalker in einem – letzterer bedauerlicherweise ohne Jedi-Kräfte.

Mit Survival-Games wie Rust oder ARK: Survival Evolved hat Hellion also weniger zu tun, als die Genre-Zuordnung vermuten lässt. Viel eher erinnert das Spiel in Teilen an Star Citizen, spielt es doch grafisch in der oberen Liga und bietet ein übergangsloses Spielerlebnis in allen Phasen, ganz ohne Ladebildschirme und dergleichen, dafür jedoch mit einer Menge Technik, die man erst einmal durchblicken, reparieren und instandhalten muss.

Doch das ist ein wichtiger Teil des Spiels und wer an Bord einer Raumstation erwachen möchte, sollte eben ein Mindestmaß an technischem Interesse und Know-how mitbringen. Der Weg ist das Ziel in Hellion, aus der Not erwächst zeitweise eine ganz besondere Form der Verzweiflung, wie man sie wahrscheinlich nur in der Kälte des Weltraums spüren kann, auch und gerade ganz ohne Story und Atmosphäre.

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