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Test - Hatsune Miku: Project DIVA F : Wer braucht schon echte Sänger?

  • PS3
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Hatsune Miku ist eine berühmte Sängerin. In hiesigen Gefilden vielleicht nicht jedem bekannt, in Japan dafür ein absoluter Star. Das mag nichts Außergewöhnliches sein, aber die Tatsache, dass diese Sängerin nur digital existiert, verwundert schon ein wenig. Und auf diese Art gibt sie auch ihre Konzerte: Während echte Musiker auf der Bühne stehen, performt und singt zwischen ihnen Hatsune Miku nur als digitaler Star.

Von dieser Sängerin gibt es auch Musikspiele. Bisher schaffte es keiner dieser Titel nach Europa, was SEGA nun aber ändert. Mit Hatsune Miku: Project DIVA F erscheint der PS3-Ableger, wenn auch nur über das PlayStation Network. Bei diesem Titel handelt es sich natürlich um ein Musikspiel. Etwa 30 Lieder sind enthalten, bei denen ihr eure Fingerfertigkeiten unter Beweis stellen dürft. Während ein Lied läuft, besteht eure Aufgabe darin, die eingeblendeten Tasten des Controllers zum richtigen Zeitpunkt zu drücken. Quasi wie eine Art Guitar Hero, nur ohne Zusatz-Controller.

Such das Symbol

Anders als im Gitarrenspiel erscheinen die zu drückenden Tasten nicht etwa auf einer Leiste am unteren Bildschirmrand, sondern inmitten der knallbunten Anime-Videos. Demnach müsst ihr nicht nur mit den Fingern flink sein, sondern auch euer Sehvermögen schärfen. Vier Schwierigkeitsgrade werden euch geboten. Sind die Musikstücke im leichten Modus noch problemlos zu schaffen, wird es im normalen Modus schon stressiger. Spätestens dann, wenn ihr auf "schwer" spielt, kommt ihr ganz schön ins Schwitzen. Auf "extrem" sind dann Knoten in den Fingern programmiert. Drückt ihr im richtigen Moment auf das abgebildete Symbol, erhaltet ihr direkt eine kleine Bewertung. Schafft ihr mehrere am Stück, steigt durch diese Kombo natürlich am Ende eure Punktzahl.

Zu drücken sind zwar „nur“ die Tasten Dreieck, Quadrat, Kreis und X, dies reicht aber vollkommen aus, um für Hektik zu sorgen. Zudem müsst ihr zusätzlich gelegentlich die entsprechende Richtungstaste des digitalen Steuerkreuzes drücken oder einen der beiden Sticks bewegen. In jedem Musikvideo erwarten euch ferner spezielle Bonus- und Technikpassagen. Schafft ihr Letztere ohne Fehler, bekommt ihr eine kleine Zusatzsequenz im Video, in der ihr weitere Punkte sammeln dürft. Am Ende eines jeden Videos folgt schließlich die Auswertung und – solltet ihr erfolgreich gewesen sein – die Auflistung der gewonnenen Gegenstände. Diese dürft ihr dann in den Zimmern der Diven platzieren oder aber in eigenen Musikvideos verwenden.

Hatsune Miku: Project DIVA F - Launch Trailer
Anlässlich der Veröffentlichung des PS3-Titels gibt es hier den Launch-Trailer.

Touch me!

Neben dem eigentlichen Musikspiel gibt es nämlich weitere Teilbereiche im Spiel. Die Divenräume könnt ihr mit unterschiedlichen Möbelthemen einrichten, ihr dürft kleine Geschenke für die Diven kaufen, Minispiele in die Zimmer packen und mit den Diven kommunizieren. Dies mag etwas befremdlich wirken, vor allem wenn ihr per Handsymbol die Diven streichelt. Macht ihr dies lang genug, freut sich die Diva und euer Verhältnis zu ihr verbessert sich. Aber nicht zu lange an den digitalen Mädels rumgrabbeln, denn das mögen sie gar nicht! Kauft ihr passende Geschenke, steigt ihr nach und nach im „Beziehungslevel“ auf, was euch neue Minispiele ermöglicht. Hier solltet ihr jedoch nicht zu viel erwarten, Stein-Schere-Papier ist eines der möglichen Spiele.

Habt ihr alle Videos durchgespielt, könnt ihr euch diese ganz in Ruhe anschauen. Wem dies nicht genügt, der darf im Editor sein persönliches Video zusammenschneiden und danach spielen. Die Bildschirmtexte sind komplett in englischer Sprache gehalten, jedoch reicht hier einfaches Schulenglisch, da keine großen Textmengen auf euch warten. Optisch können sich die digitalen Jungs und Mädels sehen lassen. Wunderschöne HD-Videos wollen von euch freigespielt werden. Die Musikstücke sind für hiesige Ohren zwar manchmal etwas anstrengend, jedoch haben die Entwickler eine ordentliche Titelauswahl in Hatsune Miku: Project DIVA F gepackt. Unter den Videos stehen zudem die Texte. Wer der japanischen Sprache mächtig ist, kann also auch gerne mitsingen.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener

SEGA hatte vor vielen Jahren mit Space Channel 5 schon mal den Mut bewiesen und eines der erfolgreichsten japanischen Tanzspiele im Westen veröffentlicht. Nun schafft es endlich wieder ein Titel des japanischen Musik-Genres zu uns. Hatsune Miku: Project DIVA F erscheint hier zwar nur für die PS3 (in Japan auch für die PS Vita), und dies auch nur im PlayStation Network, das ist jedoch nicht weiter schlimm. Die Musikvideos sehen in HD auf einem großem Bildschirm allesamt klasse aus, hier wurde wirklich mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Das Tastendrücken ist auf den ersten Stufen keine allzu große Herausforderung. Auf den beiden hohen Schwierigkeitsgraden wird euer Reaktionsvermögen dafür umso mehr gefordert. Nicht nur, dass ihr die Tasten im richtigen Moment drücken müsst, ihr müsst auch die entsprechenden Symbole schnell genug in den knallbunten Videos ausfindig machen. Das ist ab und an reine Übungssache. Spielt ihr einzelne Videos mehrfach, wisst ihr bald, was wann zu drücken ist. Die Sache mit den Divenräumen und den Interaktionsmöglichkeiten ist nett, jedoch ein wenig befremdlich. Es wird in westlichen Gefilden halt etwas anders gesehen, wenn man mit einer digitalen Hand an einer jungen, leicht bekleideten Diva rumfummelt. Die Japaner haben hierzu eine andere Einstellung, die mir bei uns viel zu oft fehlt. Langer Rede kurzer Sinn: Wer Mangas, Animes und japanische Pop/Rock-Musik mag, der darf sich Hatsune Miku: Project DIVA F einfach nicht entgehen lassen.

Überblick

Pro

  • etwa 30 Musikvideos
  • vier Schwierigkeitsgrade
  • viele Objekte und mehr zum Freispielen
  • Video-Editor

Contra

  • Divenräume eher überflüssig
  • manche Musikstücke sind für europäische Ohren etwas anstrengend

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