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Test - Gran Turismo 5 : Von der Realität überholt

  • PS3
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Kazunori Yamauchi ist Perfektionist. Deshalb hat es "2000 Tage gedauert, all die Ideen in Gran Turismo 5 einfließen zu lassen", wie der Serienvater vor Kurzem auf der Automesse SEMA sagte. Fünfeinhalb Jahre, zwei Forza-Motorsport-Auflagen und ein fast fertiges Duke Nukem Forever später hat der Japaner aber ein Einsehen mit den Anhängern.

In der zweiten Jahreshälfte 1992 begann die Geschichte eines der erfolgreichsten Rennspiele aller Zeiten. Sieben Mann schraubten an einem Titel, der fünf Jahre später als Gran Turismo für die PlayStation erscheinen sollte und bis heute für qualitativ hochwertige Rennspiele steht. 13 Jahre später hat sich die Zahl der Mitarbeiter bei Polyphony Digital zwar verzwanzigfacht, aber die Entwicklungszeit für Gran Turismo 5 blieb mit fünf Jahren gleich. Ob das auch für die Qualität gilt?

Aller Anfang ist schwer

Vor dem Erstkontakt mit dem Asphalt werfen euch die Entwickler aber dicke Brocken vor die Reifen. Ein 133 MB großer Patch soll durch die Leitung flutschen, danach folgt eine etwa 40-minütige Installation mit einem Umfang von acht Gigabyte. Zwar kann man Letzteres auch überspringen, diese Entscheidung rächt sich aber spätestens bei den ersten Rennen. Während der ohnehin schon langen Ladezeiten an allen möglichen Ecken und Enden werden die dann jeweils benötigten Daten "on the fly" installiert. Bis alles nach und nach auf der Festplatte abgespeichert wurde, dauert das so seine Zeit. Beißt aus diesem Grund also lieber in den sauren Apfel und installiert alles in einem Rutsch. Das ist auch bei der Navigation durch die verschachtelten Menüs hilfreich, die mit einer nervtötenden Techno-Fahrstuhlmusik unterlegt und teils anscheinend für den PC konzipiert worden sind.

Ähnlich steinig wie der Spielstart ist auch der Anfang des Karrieremodus. Mit einem Startkapital von 20.000 Credits bedient ihr euch am Autobasar für Gebrauchtwagen. Klar, Ferrari, Lamborghini und andere hochpreisige Rennraketen sind noch lange nicht in Reichweite, stattdessen nehmt ihr zum Beispiel Platz in einem zuverlässigen Honda Civic von 1998. Mehr ist am Anfang nicht drin, aber auch nicht nötig. In der Anfängerserie, einer der fünf Rennklassen bis hin zur Extremserie, sind die Konkurrenten ebenfalls mit lahmen Seifenkisten unterwegs. Anfangs ist die Wahl auch noch nicht entscheidend, erst später gibt's knallharte Vorgaben. Mal dürft ihr nur in Pick-ups an die Startlinie rollen, mal in einer anderen Meisterschaft nur in japanischen Fahrzeugen und manchmal auch nur mit einer bestimmte Marke.

Der grün-weiße Party-Bus

Für eine Fahrerlizenz zur Teilnahme an den Wettbewerben müsst ihr anders als in den Vorgängern nicht mehr die Schulbank drücken. Die Option gibt's aber trotzdem. Sie empfiehlt sich vor allem für Gran-Turismo-Jungfrauen, um das Fahrverhalten der verschiedenen Karossen besser kennenzulernen. Veteranen werden an den Prüfungen ebenfalls ihre Freude haben, denn oft sind es nur Hundertstel, die euch vom Goldpokal trennen. Das motiviert dazu, es gleich noch ein zweites oder drittes Mal zu probieren. Für jede absolvierte Prüfung winken reichlich Erfahrungspunkte, die eurem Rang zugutekommen.

Gleichzeitig öffnet ihr damit auch die Türen zu den Spezialevents, die gegenüber der Konkurrenz für einen gelungenen, frischen Wind sorgen. Die Palette umfasst Kartrennen, eine Nascar-Schule oder eine wilde Fahrt mit dem ehrwürdigen VW Samba-Bus über den Test-Track aus der BBC-Serie "Top Gear". Insbesondere Rennserien wie Rallye, Nascar oder Formel 1 sind aber verständlicherweise im Umfang nicht mit den "vollwertigen" Konkurrenzprodukten zu vergleichen. Somit lockern diese "Beigaben" die Karriere zwar auf und machen viel Spaß, wer aber die eierlegende Wollmilchsau unter den Rennspielen erwartet, wird ein bisschen enttäuscht.

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