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Test - Gorasul: Vermächtnis des Drachen : Gorasul: Vermächtnis des Drachen

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Gorasul: Vermächtnis des Drachen
In den Shops kann man zahlreiche Gegenstände erstehen.

Jeder Waffentyp hat einen sogenannten Angstgegner, der dieser nur allzu schnell das fürchten lehren kann. Ist dies der Fall, so kann es schnell passieren, dass eure Waffe mal ein Eigenleben entwickelt und ein Kampf mit ihr sich als eher nutzlos erweist. Dafür ist vor allem der Ego Wert verantwortlich. Egal ob Schwert, Kriegshammer, Bogen oder Morgenstern, jede dieser Waffen hat eine eigene Persönlichkeit. Eine Waffe mit geringem Ego macht gerne immer wieder Schwierigkeiten. Besonders unangenehm wird es, wenn euer ständiger Begleiter einen eigentlichen Freund zur Strecke bringt, nur da sie ihn nicht leiden kann. Selbstverständlich sind die Werte, die ihr von Anfang an bestimmt nicht maßgebend für den Rest des Spiels. Genauso wie eure Gruppe, so kann auch die Waffe Erfahrungspunkte bekommen. Hat sie genug Gegner erledigt, steigt sie einen Level höher und man darf wieder Punkte verteilen.
Die ganze Zeit über während eurer Charakter- und Waffenerschaffung wird euch im Hintergrund schon mal ein Teil der Story nahegelegt, was meiner Meinung nach nicht sehr vorteilhaft, da es doch ganz schön viel Konzentration fordert, sich mit zwei Dingen gleichzeitig auseinander zu setzen.

Beginnen wird dann eure Reise in einem Turm, der euch zwar bekannt erscheint, für den Anfang aber noch keine Erinnerungen in euch wachruft. Nach und nach erscheinen diese zwar wieder, aber es erfordert doch ein wenig Nachhilfe, um jedes einzelne Detail wieder in eure Gedanken zu rufen. So gilt es anfangs sofort ein Rätsel zu lösen, da man den Turm, der sich als euer zu Hause herausstellt, nur auf magische Art und Weise verlassen kann. Erfreulich ist hierbei, dass es sich dabei nicht um 'finde Gegenstand A und bringe ihn zu Ort B'-Rätsel handelt, sondern um durchaus gewiefte Fragen hält. Auch später werden immer wieder eurer Sinn für Kombination und Logik gefordert, sodass auch die Gehirnzellen immer wieder beansprucht werden.

Hack'n'Slash
Um 'Gorasul' auch 'Diablo' Fans schmackhaft zu machen, wurde vor Beginn der Geschichte eine Option eingebaut, bei der man sich entscheiden muss, ob sich das Spiel mehr auf die Story oder mehr auf das Kampfgeschehen konzentrieren soll. Ist in 'Baldurs Gate' beim Kampf vor allem der Sinn für Taktik und Planung gefragt, so kann man diesen Schritt einfach umgehen und wild auf die feindlichen Kreaturen einschlagen. Allen, die doch lieber das 'Baldurs Gate' System bevorzugen, wurde das altbewehrte Pausensystem eingerichtet, welches sich blitzschnell via Leertaste aufrufen lässt. Somit steht den Taktikbegeisterten Spielern genügend Zeit zur Verfügung, seinen nächsten Schritt sorgfältig zu planen. Im Endeffekt sollten allerdings beide Wege zum Ziel führen, obwohl es selbstverständlich ein nettes Feature ist, das sich dem Geschmack des Spielers anpasst.

Gorasul: Vermächtnis des Drachen
Ein Blick auf die Karte von Gorasul.

Ansonsten ist 'Gorasul' jedoch wie seine Genreverwandten Titel aufgebaut. Das gesamte Interface erinnert an das von 'Baldurs Gate', wodurch Fans der Saga der Einstieg besonders leicht gemacht worden ist. Die Steuerung erfolgt wieder wie gewohnt per Maus, will man sich an eine Stelle hinbewegen, so klickt man einfach auf den besagten Ort. Fährt man mit dem Mauszeiger über eine Person, so verwandelt sich das Icon in ein sprechendes Gesicht. Fährt man über einen Gegner, so wird der Pfeil zu einem Schwert, das den Angriff symbolisieren soll. Während des Testens ist mir allerdings aufgefallen, dass die gesamten Aktionen mit der Maus ein wenig träge ausfallen, als würde es ein wenig länger als üblich dauern, bis das Spiel meine Befehle registriert. Hat man sich aber erst einmal ordentlich in die Welt von 'Gorasul' eingespielt, sollte auch das kein Problem mehr darstellen.

Command & Conquer?
Nein, die Rede ist nicht von Westwoods Strategieknüller, sondern von einem der zahlreichen Minispiele, die für Abwechslung sorgen sollen. So hat man bei einem Spiel zum Beispiel eine Karte auf sich, auf der sich mehrere feindliche Einheiten in einem Dorf herumgeistern. Mit den dorfeigenen Soldaten gilt es nun die gegnerischen Heerscharen zurückzuschlagen, bevor sie die Oberhand gewinnen. Auch dies zeugt wieder für den gewissen Taktiksinn, der durchaus von Nöten sein kann, um das Spiel halbwegs erfolgreich zu durchforsten. Damit ist es jedoch nicht getan. In einem Dorf wartet zum Beispiel ein Bogenschießstand auf euch, auf dem ihr eure Fertigkeiten als Bogenschütze unter Beweis stellen könnt.

Eine nicht allzu leichte Aufgabe, wird das Zittern der Hand doch ein wenig übertrieben dargestellt. Letzteres ist für das Fortsetzen eurer Aufgaben nicht unbedingt von Bedeutung, hat jedoch angenehme Nebeneffekte, die euch so einiges erleichtern werden. Um diesen Abschnitt in einem Satz zusammen zu fassen: Für Abwechslung ist gesorgt.

Tücken und Macken
Auffallend ist, dass vor allem gegen Anfang der Schwierigkeitsgrad doch relativ hoch gehalten wird. Des öfteren wird es vorkommen, dass man den zahlreichen Gegnern unterlegen ist und schneller als einem lieb ist den 'Game Over Bildschirm' vor seinen Augen zu sehen.

Als äußerst benutzerunfreundlich erweist sich auch das Befehligen mehrerer Gruppenmitglieder, da diese, insofern sie nicht ununterbrochen Unterweisungen von mir erhalten, auf eigene Faust weiterkämpfen und dabei auch liebend gerne ihr kostbares Mana verschwenden.

Gorasul: Vermächtnis des Drachen
Im Kreaturen Kompendium kann man einen Blick auf all die Gegner werfen, die man im Spiel angetroffen hat.

A Tribute to Giovanni Vindigni
Dieser ist einer der Personen, die für den fantastischen Soundtrack verantwortlich sind. Schon die Musik im Trailer hatte diesen gewissen orientalischen Stil, zum Teil wird das auch im Spiel weitergehalten. Die Musik unterstreicht die Atmosphäre des gesamten Spiel und ist schon beinahe Grund genug sich das Spiel zu kaufen oder zumindest einmal Anzuspielen. Besonders der Track auf der schön gestalteten Landkarte ist ein einmaliges Stück. Wenn man es hört könnte man beinahe die hin und wieder vorkommenden Reiseabenteuer vergessen. Obwohl es dann doch wieder ziemlich unangenehm ist, wenn man auf Grund eines aufkommenden Sturmes seine wertvollen Hitpoints verliert.

Grafisch bietet 'Gorasul' nicht viel neues. Von oben beobachtet ihr wie sich eure Charaktere über die zahlreichen Karten bewegen, wobei es öfters vorkommt, dass ein Gegner von der eigenen Mini Landkarte oder dem Interface überdeckt wird. Unangenehm, aber durch die Dramatik, an der die Musik gewinnt wenn sich ein solcher nähert dürftet ihr vor jeglichen Überraschungsangriffen geschützt sein.

 

Fazit

von Seventh Solid
'Gorasul - Das Vermächtnis des Drachen' kann tatsächlich überzeugen. Es zeigt, dass das Genre Rollenspiel noch lange nicht ausgestorben ist und immer wieder Neuerungen erfahren darf. Aber es hat halt auch seine Schwächen, die nicht unbedingt hätten sein müssen. So ist die gesamte Steuerung zwar durchaus mit der von 'Baldurs Gate' vergleichbar, aber durch ein paar Kleinigkeiten wirkt sie nicht mehr ganz so ausgereift. Ebenso die Grafik. Auch wenn sich die Bäume ein wenig im Wind mitbewegen und der ein oder andere durch einen Zauber ausgelöste Lichteffekt recht nett wirkt, so wirkt das ganze doch ein wenig abgenutzt. Auf der anderen Seite sprechen das einstellbare Kampfsystem und die Abwechslungen in Form von Mini Spielen doch für sich. Besonders ist vor allem auch der Soundtrack gelungen, wobei man doch hin und wieder die fehlende Sprachausgabe während des Spiels vermissen wird. Alles in allem ist 'Gorasul' ein überdurchschnittliches Spiel, auf das vor allem für 'Baldurs Gate' und dergleichen Fans zumindest einmal einen Blick darauf geworfen haben sollten.  

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