Test - Gears of War 3 : Fenix aus der Asche

Die Rädchen im Getriebe

Die verschiedenen Mehrspielermodi wurden ein immer wichtigerer Teil des Gears-Gesamtwerks und dementsprechend nochmals ausgebaut. Die komplette Kampagne lässt sich erstmals mit bis zu vier Spielern im Koop bestreiten. Wie man sich denken kann, bedeutet das nicht nur einen nochmals deutlichen Spaßzuwachs, sondern auch neue Herangehensweisen. So ist es nun ein Leichtes, Gegner zu flankieren oder einem Team-Mitglied Geleitschutz zu geben, während es mit einem der mächtigen Silverback-Mechs unterwegs ist. Natürlich gibt es auch spezielle Achievements für fleißige Koop-COGs. Wollt ihr den internen Wettbewerb anheizen und herausfinden, wer der beste Locust-Jäger ist? Dann greift auf den Arcade-Modus zurück, in dem ihr für bestimmte Aktionen, wie getötete Gegner und Beihilfen, Punkte erhaltet. Es gibt doch kaum was Schöneres, als den Mitstreitern die Kills vor der Nase wegzuschnappen. Wer nur zu zweit unterwegs ist, darf dafür an einem Bildschirm zocken.

Im Online-Bereich wurde ebenfalls aufgestockt. Vor allem der runderneuerte Hordemodus dürfte die alten Fans begeistern und viele neue dazugewinnen. Ihr wehrt euch erneut gegen immer intensiver werdende Gegnerwellen, verdient diesmal aber durch jeden Kill Geld und könnt dieses in durchschlagskräftigere Waffen, Geschütze oder Befestigungsanlagen investieren. Die Schlachten werden so deutlich taktischer, Teamwork ist noch entscheidender.

Im neuen Beast-Modus könnt ihr den Spieß umdrehen. Als einfache Drohne oder Ticker beginnend, mordet ihr euch euren Weg durch die COG-Reihen und werdet mit jeder Stufe zu einem mächtigeren Monster.

Ist das alles nicht nach eurem Geschmack, könnt ihr bei den klassischen Versus-Modi verweilen. Team-Deathmatch, Wingman, Capture the Leader und weitere Spielvarianten schalten massenweise Auszeichnungen und Erfahrungspunkte frei. Wer die besten Medaillen abräumen will, muss erneut viel Zeit und Blut investieren. Epic stellt diesmal dedizierte Server bereit, was einige der Problemchen abstellen sollte, mit denen der Mehrspielermodus von Teil 2 noch zu kämpfen hatte.

Der Konjunktiv steht hier nicht ohne Grund, denn bislang gleicht der Online-Bereich einer Geisterstadt. Die Versus-Modi lassen sich zwar auch mit Bots spielen, aber wir alle wissen, dass das nicht dasselbe ist. Da wir aber zumindest die Beta ausführlich spielen konnten und für gut befunden haben und beim Horde 2.0 eigentlich auch nichts schiefgehen sollte, sind wir guter Dinge, dass sich Gears of War 3 hier keine Blöße geben wird. Einen Online-Nachtest wird es dann voraussichtlich in der kommenden Woche geben.

Fazit

von Tim Hopmann

Gears bleibt Gears. Echte Überraschungen oder gar Experimente waren nicht zu erwarten und sind auch nicht vorhanden. Aber was soll's, schließlich sorgt die Gears-Formel auch in der dritten Auflage für viel Spaß und bringt das Blut des Action-Fans in Wallung. Im Laufe des Tests habe ich viele Spielabschnitte immer wieder durchlaufen, ohne dass sich eine Abnutzungserscheinung eingestellt hätte. Vor allem im Koop mit drei Kollegen an der Seite kann man seine Zeit kaum unterhaltsamer verbringen. Was mich ein wenig unbefriedigt zurücklässt, ist die Geschichte. Wer – wie ich – nur die Handlung der Spiele verfolgt hat und keine anderen Werke des Serienkanons kennt, wird zu viele Dinge nicht oder nicht genügend verstehen. Zudem hätte das Ende ein wenig mehr so ausfallen können, wie man es von einer Firma wie Epic Games erwartet. Dennoch ist Gears of War 3 der würdige Abschluss einer wahnsinnig erfolgreichen und einflussreichen Spielreihe, die hier noch mal deutlich macht, dass ein solcher Ruhm kein Zufall ist.

Überblick

Pro

• Umfang der Kampagne stimmt
• gewohnt gutes Gears-Gameplay, ...
• neue Waffen fügen sich gut ein
• spannende Gefechte, ...
• abwechslungsreiche Szenarien
• guter Spielrhythmus
• wuchtiger Soundtrack
• genialer 4er-Koop
• umfangreicher Multiplayer

Contra

• Geschichte nicht kohärent erzählt
• … das aber arm an Überraschungen ist
• ... die immer mehr oder weniger gleich ablaufen
• KI-Aussetzer
• Spiel endet zu abrupt