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Special - Jahresrückblick 2013 : Andreas blickt zurück

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    Leider stolpern selbst bei den diesjährigen Spielen vor allem Laiendarsteller auf der Bühne herum. Kaum Charakterdarsteller, sieht man mal von Elizabeth aus BioShock: Infinite, Joel und Ellie aus The Last of Us und vielleicht ein paar wenigen anderen Ausnahmen aus dem Untergrund ab. Stattdessen tummeln sich laut grölende Action-Darsteller auf der Bühne, teilweise mit dem Kreditkartenlesegerät wedelnd. Oder Reboot-Debütantinnen mit Heulkrampf und dem Drang, anderen ihre Pfeile in den Hals zu rammen. Billige Seriendarsteller, die zum hundertsten Mal dieselbe Rolle spielen, nur in etwas hübscherem Gewand. Oder ich schlafe den Schlaf der Ungerechten, während das Alter Ego von Ellen Page, die ohnehin nicht zu meinen Lieblingen zählt, durch eine furchtbar strukturierte Handlung springt. Die faulen Eier fliegen mit Wucht.

    So ist der Stapel der Bühnenstücke, die ich mir immer mal wieder anschaue, in diesem Jahr erschreckend klein. Metro: Last Light konnte mich mit seiner Atmosphäre packen, XCOM: Enemy Within mit seinen neuen Akzenten, WRC 4 mit seinem rauen Fahrvergnügen und NHL 14 mit seiner wuchtigen Präsenz auf dem Eis. Der ehrwürdige Grandseigneur des Hack-'n'-Slay-Theaters namens Diablo III überraschte mich mit einer piekfeinen Vorstellung in gänzlich neuem Konsolenkostüm. Okay, Standing Ovations verdienen sie alle nicht, aber zumindest verhalten euphorischen Applaus und vielleicht mal eine geworfene getragene Unterhose. Ich brauche ja sowieso neue mit mehr Stauraum, wenn Davids Prophezeiungen hinsichtlich des 3DS stimmen sollten.

    Vielleicht können mich die kommenden Bühnenstücke der Spieletheatersaison 2014 ja wieder versöhnen, wenn etwa ein Quantum Break nicht zum verquasten Mindfuck mit viel Krachbumm ausartet. Wenn mich The Elder Scrolls Online wochenlang fesselt. Wenn BioWare endlich alte Tugenden wiederentdeckt. Wenn The Witcher 3 wirklich so geil wird, wie ich es erwarte und hoffe. Wenn The Order: 1886 kein stumpfer Action-Titel wird. Wenn The Division mal ein bisschen Evolution ins Genre bringt. Wenn Watch_Dogs dem Open-World-Genre neue Impulse verpasst, nachdem alles Bisherige von GTA V (zugegeben mehr als überzeugend) auf die Spitze getrieben wurde.

    Bis dahin sitze ich auf meinem Rang im Spieletheater. Wenn mir das Geschehen auf der Bühne zu langweilig wird oder der Vorrat an Eiern und Tomaten zu Ende geht, schlage ich mich durch Berge von Rechnungen und Reiseunterlagen und arbeite mit an den tollen Dingen, die in den nächsten Monaten bei uns passieren werden. Schreibe ab und zu eine Vorschau oder einen Test, fahre mal zu einem Event und halte mich möglichst fern von den Viehtrieben, die man heutzutage Spielemessen nennt. Ich bin alt, ich muss da nicht mehr hin. Und unsere Youngster freuen sich, wenn sie mal aus dem Käfig dürfen.

    2013 war enttäuschend für mich. Weitaus mehr „Buh!“ als „Zugabe!“. Eier und Tomaten statt Blumensträußen und Unterwäsche. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Die Euphorie meiner jungen und jung gebliebenen Mitarbeiter hilft mir, auch diese dunkle Zeit zu überstehen und auf eine bessere Zukunft zu hoffen. Beispielsweise eine 2014er Galavorstellung mit geilen Spielen, einer respektvollen Spielergemeinde und dem Erlangen der Weltherrschaft. Theater, Theater … Vorhang, bitte!

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