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Special - Gaikai - Kommentar : Weggestreamt?

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    Oha, gehörte das von Beginn an zum Plan? Heute trudelte die überraschende Nachricht bei uns ein, dass Gaikai angeblich zum Verkauf steht. Zur Erinnerung: Bei Gaikai handelt es sich um einen der vielversprechendsten Spiele-Streaming-Dienste – also nahezu unabhängig von der eigenen PC-Hardware Spiele direkt in der "Cloud" zocken. Ein Konzept, das nicht zu Unrecht als die Zukunft der Spielebranche angesehen wird.

    Neben Gaikai lautet ein anderer großer Name OnLive. Beide Dienste laufen bereits – wenn auch in deutschen Landen zum Teil noch sehr eingeschränkt oder nur über Umwege. Nun soll also Gaikai möglicherweise verkauft werden. CNN Money hat da angeblich etwas läuten hören. Und bei mir läutet's auch schon: War da nicht was kurz vor der E3? Ein Gerücht, dass Sony angeblich groß in den Cloud-Gaming-Bereich vorstoßen will? 500 Millionen US-Dollar soll der Gaikai-Spaß kosten. Eine Summe, über die ein Riese wie Sony nur müde lächelt. Eine Verbindung wäre also denkbar.

    Eine Verbindung zu einem anderen Unterhaltungselektronik-Riesen besteht bereits: Samsung stattet seine Smart-TV-Geräte künftig mit Gaikai aus. Womit jede Spielekonsole mal so eben geschickt umgangen wird. Dass das nicht im Sinne von Sony sein kann, ist klar, denke ich. Also wie könnten die Gerüchte dann noch zusammenpassen? Eines ist sicher: Sony – und auch Microsoft – können sich nicht gegen die Cloud-Gaming-Entwicklung stellen. Deshalb lieber mit dem Strom schwimmen, anstatt in der drohenden Flut unterzugehen. Die Kooperation von Gaikai mit Samsung akzeptieren und sich mit 500 Millionen US-Dollar ein hochinteressantes Unternehmen unter den Nagel reißen. Wenn einen der Samsung-Deal danach noch stört, kann man ja immer noch nach Ausstiegsmöglichkeiten im Vertrag suchen.

    Offener Brief an Sony und Microsoft

    Aber das sind Details, die uns als Endkonsumenten wenig tangieren. Viel wichtiger ist, wer denn letztendlich tatsächlich zugreifen wird. Sony liegt aufgrund der Gerüchte natürlich nahe, aber Microsoft sitzt bestimmt nicht Däumchen drehend in der Ecke und guckt zu. Nintendo klammere ich hier absichtlich aus, weil Gaikai und Co. nicht so recht zur bereits eingeschlagenen Wii-U-Richtung passen. Oder geht Gaikai vielleicht an keinen der großen Konsolenplatzhirsche und stattdessen backen Sony und Microsoft ihre eigenen Cloud-Gaming-Brötchen? Denkbar, sicher, aber das würde auch bedeuten, dass die große Knallernachricht, die zukünftige Kunden für die neuen Konsolen bereits zu einer Richtung tendieren lassen könnte, ausbleiben würde.  "Sony/Microsoft startet eigenen Cloud-Gaming-Dienst" haut eben nicht so rein wie "Sony/Microsoft kauft Gaikai". Und die Risiken, etwas komplett Eigenes auf die Beine stellen zu müssen, sollte man ebenfalls nicht unterschätzen.

    Gaikai - Der Cloud-Service im Check
    Wir werfen einen detaillierten Blick auf den Cloud-Streaming-Dienst Gaikai. Wie funktioniert's und wie laufen die Spiele?

    Nicht nur deshalb, liebe Sony- und Microsoft-Verantwortlichen: Greift zu! Selbst wenn - oder besser gesagt: erst recht wenn der überraschende Verkauf nur bedeuten sollte, dass Gaikai aufgrund von Fehlplanungen bereits das Geld ausgegangen ist. Verbessert und expandiert den Dienst mit euren großen finanziellen Möglichkeiten, damit er die von Gaikai-Gründer David Perry versprochene Geschwindigkeit weltweit erreicht. Integriert euren neuen Schatz in eure kommende Konsole und lasst ihn parallel zum traditionellen Spielehandel laufen. Dann dürfte auch der Shitstorm vonseiten der Datenträgerhändler nicht unerträglich groß ausfallen. Aber vor allem: Entscheidet euch endlich für einen Zug, bevor alle abgefahren sind. David Perry hat euch, wenn sich die Gerüchte bewahrheiten, einen direkt vor die Nase gestellt: Ihr müsst nur noch einsteigen. Ansonsten heißen die Big Player in einigen Jahren nicht mehr Sony, Microsoft und Nintendo, sondern vielleicht Gaikai und OnLive.

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