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Test - Fussball Manager 12 : Warten auf den Neubeginn

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Die Fussball-Manager-Reihe entwickelt sich so langsam zu einer Art Leidensgeschichte. Zwar bietet die Serie schon seit Jahren immensen Umfang und extrem viele spielerische Optionen. Aber sie kämpft auch seit ebenso vielen Jahren mit Fehlern, Bugs und anderen Macken. Es scheint eine Sisyphus-Arbeit zu sein, dieses über die Jahre gewachsene Monster endlich mal zu entkäfern. Um es vorweg zu sagen: Bright Future hat es auch in diesem Jahr nicht geschafft.

Wer vom Fussball Manager 12 großartige Neuerungen erwartet, ist sicherlich an der falschen Stelle. Spielerisch hat der Titel kaum mehr zu bieten als der Vorgänger und auf den ersten Blick sucht man nahezu vergeblich nach Unterschieden. Klar, es gibt hier und da andere Einstellungen, die Live Season, die Kaderanalyse und Überarbeitungen der Spielerwertberechnung. Ferner einen überarbeiteten und entschlackten Stadionausbau und ein neues, mehrstufiges Sponsoring. Und das Training funktioniert wieder auf Tagesbasis. Aber im Grunde ist es fast dasselbe Spiel, nur mit einigen Updates. Wir werden im Test auch gar nicht alle einzelnen Features aufführen und zerpflücken, das würde nämlich jeglichen Rahmen sprengen.

Umfangreiches Management

Aber fassen wir den Titel dennoch kurz zusammen: Als Trainer und Manager übernehmt ihr einen Verein eurer Wahl in einer beliebigen Liga oder einen Zufallsverein, dessen Geschicke ihr bestimmen wollt. Nach einigen Einstelloptionen in Richtung Umfang und Schwierigkeit startet ihr in euer Manager-Leben. Kader wollen verwaltet werden, Spielaufstellungen und Taktiken sind festzulegen, Transfers und Verträge auszuhandeln. Ihr kümmert euch um Training und Management, Stadionausbau, Sponsoring und Eintrittspreise und müsst eure Spieler bei Laune halten. Ihr legt zudem neben dem normalen Spielverlauf Veranstaltungen, Freundschaftsspiele, Turniere oder Trainingslager fest. Alles mit einem immensen Aufgebot an Details, mit denen eigentlich jeder Spieler glücklich werden könnte.

Wem das alles zu viel ist, der kann je nach Budget des Vereins mehr oder minder kompetente Mitarbeiter anheuern und Arbeiten an selbige abgeben. Das ist allerdings erst bei Vereinen mit Geld in der Kasse empfehlenswert, denn die Assistenten verhalten sich nur selten wirklich clever. Da kann es durchaus passieren, dass der Baubeauftragte gnadenlos Gelder weit über dem Budget für den Stadionausbau verbrennt oder der Vertragsmensch eure Stammspieler auf den Transfermarkt setzt. So weit also nichts Neues, das Assistentenproblem begleitet uns schon länger in dieser Serie. Und das ist nicht gut, denn es gibt genug Spieler, die wenig Lust auf quasi erzwungenes Mikromanagement haben und sich lieber um Kader, Taktik und Aufstellung kümmern wollen.

Fussball Manager 12 - Köhler & Tuchel Pressekonferenz Trailer #5: Dein Feature
Im fünften Videoteil der Pressekonferenz mit Gerald Köhler und Thomas Tuchel sprechen die beiden über die Aktion "Dein Feature".

Spieler sind das Kapital

Immerhin, es sind Besserungen zu entdecken. Gerade in den ersten zwei bis drei Saisons, solange noch zum Großteil originale Spieler vertreten sind, wirken die Berechnungen und Entwicklungen der Spielerwerte solide. Zumal nicht nur Talent und die zahlreichen Einzelwerte eine Rolle spielen, sondern auch die Erfahrung des Spielers. Da werden Spieler wie Götze, Müller oder Leno durchaus mal zu internationalen Spitzenspielern, ohne aber übermäßig Punkte zu sammeln und gleich mit einer 99 in der Liste zu stehen. In der Summe funktioniert das allerdings nicht ganz so gut, denn die Dominanz der Mannschaften mit Topspielern ist einfach zu stark geraten. Wenn Mannschaften wie der FC Bayern in den ersten beiden Saisons mit um die 100 Punkten Meister werden, runzelt man schon etwas die Stirn. Bei den Ergebnisberechnungen scheint Gevatter Zufall ohnehin oft eine merkwürdige Rolle zu spielen.

Positiv hingegen ist, dass man tatsächlich in der Lage ist, talentierte Spieler günstig oder aus der eigenen Jugend langsam über die Jahre aufzubauen. Entweder für den Einsatz in der eigenen Mannschaft oder um international ordentliche Ablösesummen zu kassieren. Das Wirtschaften und Spekulieren mit dem Nachwuchs ist interessant und kann die Zukunft des Vereins nachhaltig beeinflussen. Aber auch nur dann, wenn der Vorstand geneigt ist, den stetig wachsenden Gehaltsforderungen budgettechnisch nachzukommen. Und da fangen dann wieder die Probleme an, denn der Einfluss auf die Budgets ist zu gering, vor allem weil man diese eigentlich nicht umlegen kann. Im Gegenteil, man wird sogar bestraft, wenn man beispielsweise die Transfer-Budgets zugunsten des überzogenen Gehaltsbudgets nicht ausreizt. In der Endabrechnung bekommt man schlicht für beides ein Minus angekreidet.

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