Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Fur Fighters: Viggo's Revenge : Fur Fighters: Viggo's Revenge

  • PS2
Von  |  |  | Kommentieren
Fur Fighters: Viggo's Revenge
Der Deathmatch-Modus.

Zur Wehr setzen sich die Fur Fights mit einem ganzen Arsenal an Waffen. Neben der normalen Maschinenpistole und Nahkampftechniken greifen sie zum Beispiel zur Schrotflinte oder zum Raketengeschoss. Die begrenzte Munition stockt ihr durch umherliegende Extras auf oder greift zu den Waffen der besiegten Feinde. Fleißig suchende Tiere finden aber nicht nur Munition, sondern auch Energieauffrischer, kleine Dreiecke (100 geben ein Leben), ein Käfer-Schutzschild und eine Schussverstärkung dank drei kleiner Helfer, die einen kurzzeitig begleiten.

Vom Fur Fighters Dorf aus geht es zunächst ins Training, wo ihr die Grundelemente des Spiels und die Steuerung kennen lernt. Habt ihr dieses bestanden, erhaltet ihr vom Major, dem Geist eines Walrosses, ein Ticket. Mit diesem gelangt ihr mit der U-Bahn in die verschneite Grosstadt. Dort wiederum gibt es bereits viel zu entdecken und zu erleben. Wichtig sind vor allem die drei Levels, in denen ihr am meisten Nachwuchs und Gegner findet. Im Hochhaus macht ihr unter anderem eine Disco, den Parkplatz, diverse Gärten, ein Schwimmbad und Büroräume unsicher, bis ihr auf der Spitze des Gebäudes gar eine feindliche Hubschrauberflotte zum Absturz bringen müsst. Im Quackenheim-Museum gibt es viel Kunst zu sehen, aber ihr müsst euch auch durch den Heizungskeller, einem riesigen Safe und einem Kino durchkämpfen - aber Vorsicht, die Statue im Entree beinhaltet einen Überwachungsmechanismus und greift euch während des Abenteuers an.

Habt ihr möglichst viele Kinder in den Levels befreit, dürft ihr zum Bossfight. In der ersten Welt ist dies die Mutter von Tweek, die aufgrund einer Gehirnwäsche ihre Freunde angreift. Dank dem Mut von Tweek ist sie aber bald besiegt - allerdings wird durch den spektakulären Kampf auch noch gleich ein paar Hochhäuser zerstört. Danach geht es zurück ins Dorf, von wo ihr in eine nächste Welt starten dürft. Insgesamt sechs solcher riesigen Gebiete gilt es zu durchstehen. Doch sind diese so gross und ziemlich anspruchsvoll, dass man allein für die erste Welt mehrere Stunden investieren muss. Oft kommt es vor, dass man an einer Stelle einfach nicht weiter kommt und lieber eine andere Stelle in Angriff nimmt, um es später erneut zu versuchen. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad nicht nur bei den Puzzles, sondern auch bei den Fights und dem Leveldesign (Suche, Jump'n Run-Einlagen) sehr hoch.

Fur Fighters: Viggo's Revenge
Ein feuriger Drache im Schnee.

Die Gegner gehen intelligent vor - zum Beispiel rollen sie zur Seite, entdecken euch sofort und treffen zielgenau. Ein paar Sekunden im Gefecht und eure Energie nimmt rapide ab. Ab und zu trefft ihr übrigens auf kleine Bonusspielchen. Zum Beispiel muss eine bestimmte Anzahl Bälle in einen Basketball-Korb geworfen werden oder man muss in bester Senso-Manier eine Tastenreihenfolge nachdrücken.

Aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades ist es besonders wichtig, dass ihr die Steuerung schon zu Beginn perfekt beherrscht. Diese ist nämlich etwas gewöhnungsbedürftig und lässt sich in den Optionen kaum konfigurieren. Mit dem Analog-Stick dreht ihr euch um die eigene Achse und zielt. Seitwärtsschritte und nach vorne und zurück gehen wird mit den Actionbuttons realisiert. Gehüpft, Waffen gewechselt und geschossen wird mit den Schulterasten, die Spezialfähigkeiten jeder Figur sind individuell zu steuern. Leider reagiert die Steuerung etwas zu stark auf die Eingaben und auch das exakte Zielen fällt so schwer. Zum Glück wurde aber eine automatische Zielerfassung eingebaut. Trotzdem wäre hier etwas mehr Feinschliff und eine bessere Ausnutzung der Analog-Funktion wünschenswert gewesen. Auch eine freie Konfiguration vermisst man schmerzlich.

'Fur Fighters: Viggo's Revenge' ist mit seinem hohen Schwierigkeitsgrad, dem Gameplay bestehend aus Shooter und Puzzles und dem beeindruckenden Umfang ganz klar für einen Spieler ausgerichtet. Doch die Entwickler haben es sich nicht nehmen lassen und mehrere Mehrspieler-Modi eingebaut. Bis zu vier Spieler dürfen via Multitap am vierteilten Screen zocken. Zuerst wählt ihr die Spielfigur und verschiedene Optionen, dann entscheidet ihr euch für eine der Arenen und los geht's. Wie von Egoshootern üblich gilt es, die anderen Spieler abzuschießen, ohne selbst getroffen zu werden. Wer zuerst die vorher bestimmte Anzahl Abschüsse schafft, gewinnt die Runde. Witzigerweise darf hier übrigens auch in eine Ego-Perspektive geschaltet werden. Am besten steuert es sich aber aus der gewohnten Third-person-view.

Fur Fighters: Viggo's Revenge
Auf Tauchgang im Aquarium.

Die größte Änderung gegenüber der Dreamcast-Version ist aber in der Technik auszumachen, denn die Entwickler haben die Grafik komplett umgekrempelt. Anstatt das detaillierte, aber etwas altbackene Design hat man die neue Cel-Shading-Technik eingesetzt, das einige von euch vielleicht von Segas 'Jet Set Radio' kennen. Die Spielcharaktere, Gegner und viele Objekte und Umgebungsdetails wirken nun also wie aus einem gezeichneten Comic-, kommen aber trotzdem dreidimensional daher - sieht sehr cool aus. Welcher Stil man aber bevorzugt, muss man aber natürlich selber entscheiden. Ansonsten ist die Grafik von 'Fur Fighters: Viggo's Revenge' ansehnlich.

Die riesigen Levels sind alle vollgestopft mit Details und witzigen Ideen. Zum Beispiel sind in einem Videoshop Plakate von Spiel-Persiflagen zu sehen oder aus den erschossenen Teddybären sprudelt anstatt Blut eine weiße Wattefüllung. Auch die Texturen und Effekte können überzeugen. Allerdings wünscht man sich zuweilen etwas mehr Gegnervielfalt und Interaktion mit der Umgebung. Eine Sonderbarkeit fiel mir auch auf: Man hat zwar einen 60Hz-Modus eingebaut, dank dem man das Spiel ohne PAL-Balken genießen kann, allerdings kommt es da des öfteren zu Ruckeln, besonders wenn auf dem Screen viel los ist und ihr euch um die eigene Achse dreht.

Eine weitere Änderung zum Dreamcast-'Fur Fighters' ist beim Sound zu finden: Anstatt Phantasie-Gebrabbel sprechen die Figuren in den Zwischensequenzen nun perfektes Englisch, was der Atmosphäre zu gute kommt. Auch die Soundeffekte passen zum geschehen, wohingegen die Hintergrundmusik ruhig etwas abwechslungsreicher hätte ausfallen dürfen.

 

Fazit

von David Stöckli
'Fur Fighters' machte schon auf Dreamcast Spass und so überrascht es nicht, dass dies auch für die spielerisch identische PS2-Version gilt. Die Kombination aus Shooter-Action und Rätseln verwoben mit Jump'n Run-Elementen und Bonusspielchen kann überzeugen, zumal auch die technische Umsetzung in Ordnung geht. Vor allem der neue Cel-Shading-Grafikstil bringt frischen Wind in das Spiel, schade nur, dass der 60hz-Modus oft ins Ruckeln gerät. Wieso dem Spiel die Spitze verwehrt wird, liegt hauptsächlich am hohen Schwierigkeitsgrad, der sowohl bei den Rätseln als auch bei der Action zuschlägt. Ausserdem sind die riesigen Levels fast schon zu gross, so dass schnell die Übersicht verloren geht und nur noch Frust herrscht. Action-Profis mit Knobel-Faible werden aber ihren Spass haben, zumal viel Zeit vergeht, bis man vor dem letzten Endboss steht.  

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel