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Test - Freedom Force vs. The Third Reich : Freedom Force vs. The Third Reich

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Planung ist alles

Glücklicherweise finden die Heroen immer wieder Energie- und Gesundheitskapseln, die ihre Reserven wieder auffrischen. Sterben sie dennoch mal den Heldentod, bedeutet das nicht unweigerlich das endgültige Aus. Dank einer Spezialfähigkeit kehren sie wieder ins Leben zurück und greifen erneut ins Geschehen ein – allerdings nur begrenzt oft. Die Missionen an sich sind ebenso abwechslungsreich wie herausfordernd aufgebaut. Mal müsst ihr den Kältestrahler von Nuclear Winter ausschalten oder die Basis einer neuen Bösewichtin infiltrieren – inklusive überraschender Storywendungen. Allgemein ist im Einsatzgebiet eigentlich immer etwas los. Im sonnigen Kuba pflastern beispielsweise russische Bomber den Erdboden ständig mit ihrer explosiven Ladung zu, während befreundete Soldatentrupps den Kampf gegen die Schergen von Nuclear Winter aufnehmen. Langeweile kommt so schnell keine auf.

Wem es zu hektisch wird, darf das Geschehen jederzeit pausieren und seine Befehle in aller Ruhe verteilen. Stellenweise ist diese Vorgehensweise der einzige Weg zum Erfolg, da man gerade auf den höheren Schwierigkeitsstufen kaum an allen Fronten gleichzeitig für Ordnung sorgen kann. Schade nur, dass die Steuerung einige kleine Macken hat. Die Kamera ist manchmal etwas störrisch und es nervt ein wenig, dass man zum Rotieren der Ansicht die Tastatur mit einbeziehen muss. Das hätten die Jungs von Irrational Games etwas eleganter lösen können.

Auch abseits der Kampagne gibt es einiges zu entdecken. Im Rumble Room kämpft ihr euch beispielsweise durch eine Vielzahl von Soforteinsätzen, was wohl dem Skirmish-Modus der RTS-Kollegen am nächsten kommt. Wem die vorgegebenen Helden nicht passen, darf sich auch einen eigenen Helden samt Superkräften erstellen. Dies beschränkt sich zwar auf die Vorgaben der bekannten Figuren, doch das Angebot ist sehr umfangreich. Selbst storybasierte Partien für den Multiplayer-Part sind möglich. Apropos Multiplayer: Insgesamt acht verschiedene Modi stehen dort zur Verfügung, die vom reinen Deathmatch bis hin zu den spaßigen Zerstörungspartien reichen. Dabei muss ein Team ein bestimmtes Objekt beschützen, während der gegnerische Trupp dieses zerstören soll. Heftige Taktikgefechte sind garantiert.

Besonderer Charme

Bei der Optik von 'Freedom Force vs. 3rd Reich' ist man ständig hin- und hergerissen. Den Designern ist es sehr gut gelungen, den Stil und den Charme der 60er-Jahre-Comics einzufangen und in ein halbwegs modernes Grafikgewand zu packen. Vor allem die kurzen Einspielungen und Heftcover sind ein echter Genuss für jeden Comic-Fan. Auch die enorme Detailverliebtheit der Schauplätze und die flüssigen Animationen der einzelnen Figuren sind allemal sehenswert. Doch es gibt auch Schattenseiten. Vor allem aus nächster Nähe sehen die Charaktere nicht mehr ganz so schick aus und wirken oftmals sogar etwas kantig. Hinzu kommen ein paar öde Texturen und polygonarme Objekte. Sicher, aufgrund der schieren Masse an gleichzeitig dargestellten Gegenständen musste man wohl Kompromisse eingehen. Dennoch muss man ganz ehrlich sagen, dass es deutlich hübschere Spiele gibt.

Ein großes Lob gebührt den englischen Synchronsprechern. Diese hauchen den Helden erst richtig Leben ein und schmettern mit so viel Pathos in das Mikrofon, dass es eine wahre Freude ist. Die Musik präsentiert sich ebenfalls im bekannten Stil der damaligen Zeit, ist auf Dauer allerdings einen Tick zu eintönig.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Das wurde auch mal Zeit. Gute Taktikspiele gibt es bereits, doch keines bietet ein dermaßen abgedrehtes und stylisches Szenario wie 'Freedom Force vs. The 3rd Reich'. Unter der genialen Comicpersiflage steckt jedoch knallhartes Futter für Denker und Lenker, das selbst auf der leichtesten Stufe herausfordernd ist. Wer ohne Sinn und Verstand in den Kampf zieht, ist schnell Geschichte. Trotz der großen Massen an Charakteren verliert man erfreulicherweise nur selten die Übersicht. Allerdings hätte Irrational Games noch an der Steuerung und der KI feilen sollen. Diese Macken verhindern den Sprung in den Award-Bereich – neben der nicht ganz zeitgemäßen Präsentation. Doch genug der Kritik. Wer sich nur ansatzweise für Comics oder fordernde Taktikspiele interessiert, sollte sich 'Freedom Force vs. The 3rd Reich' unbedingt mal anschauen. Ein echtes Erlebnis!

Überblick

Pro

  • herausfordernde Missionen
  • viel Abwechslung
  • grandioses 60er-Jahre-Flair
  • tolle Sprachausgabe

Contra

  • KI mit Aussetzern
  • Steuerung und Kamera mit Macken
  • grafisch ginge heutzutage mehr

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