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Test - Freedom Fighters : Freedom Fighters

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Das dreckige Dutzend
Hauptziel ist jeweils, in den Locations ein Schlüsselgebäude zu erobern und dort die amerikanische Fahne zu hissen. Jedoch gibt es auch einiges an optionalen Nebenzielen, wie besagte Sprengungen, Befreiung von Gefangenen und einiges mehr. Zur Belohnung für die Nebenziel-Erfüllung erhaltet ihr Charisma. Das ist nicht ganz unwichtig, denn selbiges bestimmt, wie viele Teamkollegen ihr anheuern und befehligen könnt. Charisma gibt es außerdem für das Heilen von Verwundeten, die hier und da in den Levels verstreut sind. Auch solltet ihr eure eigenen Leute nicht verwundet auf dem Schlachtfeld liegen lassen, denn dann sinkt euer Ansehen. Macht ihr alles richtig, seid ihr zum Schuss mit einem ansehnlichen Trupp von zwölf Mann unterwegs und steuert diese durch fortwährend schwierigere und komplexere Einsätze.

Euren Klempner selbst steuert ihr aus der Third-Person-Perspektive, ähnlich wie in 'Hitman'. Mittels Halten der rechten Maustaste könnt ihr eurem Helden auch über die Schulter schauen, was speziell das Zielen enorm vereinfacht. Die Steuerung ist dabei an gängige Shooter angelehnt und geht sofort gut von der Hand. Euer Team befehligt ihr mit satten drei Tasten, die für Angriff, Verteidigung und Sammeln/Rückzug dienen, wobei die Position eures Fadenkreuzes die örtliche Vorgabe übernimmt. Das bietet euch im laufenden Spiel einige taktische Möglichkeiten, indem ihr Gegner in die Zange nehmen oder Wege sichern könnt.

Kameraden und Kanonen
Eure Team-Kameraden agieren ansonsten eigenständig und verhalten sich dabei auch recht geschickt, suchen Deckung und nutzen auch mal vorhandene stationäre Geschütze. Ähnlich agieren allerdings auch die Gegner, die sich ebenfalls nicht scheuen, alle möglichen Gegebenheiten der Locations zu ihren Gunsten auszunutzen. Dass hier und da mal einer der Gegner zu dämlich ist, einen direkt neben ihm stehenden Rebellen wahrzunehmen, fällt in der Summe kaum ins Gewicht, denn mit der Masse an Gegnern habt ihr eh permanent reichlich zu tun.

Natürlich verfügt ihr auch über ein entsprechendes Arsenal an Vernichtungsgeräten, die euch teils im Hauptquartier, teils durch Aufsammeln in den Levels zur Verfügung stehen. Das geht los bei Schraubenschlüssel und Pistole über MP und Sturmgewehr bis hin zu schwerem MG, Panzerfaust, Granaten und Molotow-Cocktails. Natürlich fehlen auch die obligatorischen Medipacks nicht, mit denen ihr euch und eure Kollegen heilen könnt. Zudem könnt ihr zahlreiche Gegebenheiten der Levels zu euren Gunsten ausnutzen. Schießt ihr auf ein Auto, so wird dieses irgendwann explodieren und nebenstehende Gegner in den Tod reißen. Ähnliches gilt für Benzinfässer oder Feuerlöscher. Auch gibt es reichlich Deckungsmöglichkeiten in den Levels, was ihr schnell zu schätzen wissen werdet - eure Gegner allerdings auch.

Der Schraubenschlüssel hat auch noch eine zusätzliche Bedeutung, denn passend zu eurem Beruf als Klempner dienen Kanaldeckel als Wegpunkte. Von dort aus könnt ihr in andere Locations wechseln, zu eurem Hauptquartier zurückkehren oder aber einen Quicksave durchführen. Da sind wir dann auch gleich bei einem dicken Manko, denn eine vernünftige Speicherfunktion fehlt im Spiel. Lediglich am Ende einer Mission wird automatisch gespeichert, zwischendrin selbst einen Spielstand zu speichern ist nicht möglich. Das hat auch gleich den dicken Nachteil, dass ihr nach einmaligen Durchspielen nicht beliebig eine Mission wiederholen oder im laufenden Spiel eine andere Vorgehensweise ausprobieren könnt.

Es knallt an allen Ecken
Was die Präsentation angeht, gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Die Levels wirken sehr lebensnah und bieten reichlich hübsche Details und auch einige böse Überraschungen. Wer zu lange auf den Eisenbahngleisen steht, muss sich nicht wundern, wenn er etwas Zug bekommt und auch das Schwimmen im eiskalten Wasser bekommt unserem Helden nicht wirklich gut. Die Gegner und Teamkameraden sehen sehr ansehnlich aus und bieten dazu schöne Animationen, nicht zuletzt dank eines gelungenen Physik-Modells, welches Gegner recht realistisch zu Boden gehen lässt. Schmuckstück der Angelegenheit sind Effekte wie Rauch, Feuer oder Explosionen sowie auch Regen und Schnee, die das Auge zusammen mit der sehr schönen Ausleuchtung der Levels verwöhnen. Zwischen den Hauptmissionen bekommt ihr zudem sehenswerte Zwischensequenzen zu Gesicht, die oftmals - bei den TV-Übertragungen der Besatzer - mit einiger Ironie glänzen.

Auch die akustische Seite kann überzeugen. Das beginnt bei der unaufdringlichen, aber passenden Musik-Untermalung und setzt sich fort bei der Sprachausgabe, die mit russisch angehauchten Dialekten glänzt. Auch ist immer etwas los, überall brüllen, rufen und schreien Gegner, auch eure Teamkameraden schreien Warnungen und Ähnliches durch die Gegend. Zusammen mit guten Umgebungsgeräuschen und satten Waffensounds ergibt das eine erfreuliche Geräuschkulisse, die für viel Atmosphäre sorgt.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Heißa, was ein Action-Gewitter. IO Interactive ist ein ungewöhnlicher Third-Person-Shooter gelungen, der eigentlich in allen Belangen überzeugen könnte. Er sieht klasse aus, spielt sich prima und lässt euch kaum eine Minute zur Ruhe kommen. Es macht einen Heidenspaß, sich durch die Gegnerscharen zu ballern und das Team mit ein oder zwei Tastendrucken durch die Gegend zu scheuchen, wobei sogar taktischer Anspruch in den höheren Schwierigkeitsgraden gefragt ist. Prinzipiell ein erstklassiges Spiel, wären da nicht ein paar Mankos, die den Genuss dann doch trüben. Da wäre zum einen die miese Speicherfunktion, die es mir nicht erlaubt, eine Mission auch mal auf anderem Wege auszuprobieren oder mittendrin auch mal zwischenzuspeichern. Zum anderen die Spieldauer, denn diese ist mit rund sechs bis zehn Stunden doch arg mager bemessen und ein Multiplayer-Modus fehlt gar völlig. So wird aus einem prinzipiell sehr guten Spiel letztendlich wieder einmal ein Frage des Geldbeutels. Schade eigentlich, mit mehr Umfang wäre durchaus ein Award drin gewesen.

Überblick

Pro

  • gelungene Steuerung
  • rasante Action ohne Atempause
  • vielschichtige Missionen
  • weitgehend überzeugende KI
  • einfache Team-Steuerung

Contra

  • wenige verschiedene Gegner
  • kurze Spieldauer
  • magere Speicherfunktion
  • kein Multiplayer-Modus

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