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Test - Final Fantasy 3 : Remake-Remake

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Ihr könnt nahezu jederzeit zwischen den verschiedenen Jobs wechseln, jedoch müsst ihr sie getrennt voneinander aufleveln. Schließlich wäre es unlogisch, wenn ein versierter Krieger plötzlich fette Zaubersprüche vom Stapel lässt, nur weil ihr ihm eine blaue Kutte überhängt. Zudem gibt es eine mehr oder weniger lange Umstellungsphase, in der euch bei einem Wechsel die bereits erreichte Job-Stärke nicht in vollem Umfang zur Verfügung steht. Je größer der Unterschied der Jobs, desto länger hält diese Phase an.

Während das Aufleveln aufgrund der vielschichtigen Job-Varianten einen Heidenspaß macht, ist Final Fantasy III darüber hinaus recht simpel. Es gibt so gut wie keine Rätsel, die Spielwelt ist überschaubar und die Dungeons hinterlassen einen austauschbaren Eindruck. Am meisten merkt ihr dem Spiel sein ursprüngliches Alter bei der Speicheroption an: Eine solche steht euch ausschließlich auf der Oberwelt zur Verfügung. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ihr einen kompletten Dungeon am Stück inklusive Bossgegner überstehen müsst. Dies stellt euch insbesondere gegen Ende vor eine harte Nervenprobe.

Deutlich sichtbare Verbesserungen

Das Remake wirkte bereits auf dem Nintendo DS sehr ambitioniert, war aber nicht ohne Fehler. Allen voran störte der zähe Spielfluss im Vergleich zum Famicom-Original: Für einen Raum- oder Stockwerkwechsel musstet ihr jedes Mal ein paar Sekunden Schwarzbild über euch ergehen lassen. Zudem nervten im Anschluss an einen Kampf die zähen Jubelbewegungen eurer Charaktere.

Auf der PlayStation Portable registriert ihr genau die gleichen Mängel, doch als Ausgleich gibt es die neue Auto-Battle-Funktion. Mit dieser könnt ihr die Kämpfe auf Automatik stellen und doppelt so schnell abspulen, was in Gegenden mit bekannten sowie euch unterlegenen Monstern immens nützlich ist. Allerdings verbirgt sich hinter dem System auch eine kleine Schwachstelle: Habt ihr Auto-Battle aktiviert und stolpert unverhofft über einen stärkeren Gegner, dann solltet ihr sehr schnell reagieren, um noch vor dem eigentlichen Kampfbeginn die Funktion wieder zu deaktivieren. Ansonsten müsst ihr hilflos mit ansehen, wie eure Truppe im Zeitraffer verprügelt wird.

Bereits auf dem Nintendo DS tauschte Square-Enix die alten Famicom-Bitmaps gegen moderne, jedoch grob pixelige Polygone aus. Es stellte sich die Frage, ob dieser Wechsel von 2-D zu 3-D überhaupt sinnvoll war, da doch der DS nicht besonders gut geeignet für diese Technologie ist. Doch spätestens jetzt hat sich der Aufwand dank der PlayStation-Portable-Umsetzung gelohnt: Auf dem Sony-Handheld macht die Polygongrafik einen richtig schicken Eindruck, schaut viel detaillierter aus und profitiert enorm von einer massiv kräftigeren Farbwahl.

In puncto Sound entschied sich der Hersteller für einen anderen Kniff: Während die Musik-Arrangements des Remakes mit ihrem Synthie-Orchester-Stil etwas blass klingen, erzeugt das alte Famicom-Gepiepse interessanterweise bedeutet mehr Flair. Schließlich konnte sich hier Originalkomponist Nobuo Uematsu vollends mit einer Technik austoben, mit der er fünf Jahre lang Erfahrung gesammelt hatte. Und damit ihr heute ebenfalls seine volle Genialität von damals nachempfinden könnt, dürft ihr in der PSP-Version jederzeit zwischen den DS-Arrangements und dem Famicom-Originalklang wechseln.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Als jemand, der die Famicom-Version via Emulator und mit englischer Fan-Übersetzung begeistert gespielt hat (und bevor jemand fragt: Ja, ich habe das japanische Originalmodul im Schrank stehen), war ich damals von dem DS-Remake enttäuscht. Mich störte der zähere Spielfluss und ich zog sowohl die 2-D-Optik den verpixelten 3-D-Polygonen als auch die Famicom-Musik den blassen Arrangements vor. Doch die PSP-Umsetzung bügelt die meisten Fehler aus. Zwar gibt es immer noch die erwähnten Wartezeiten bei einem Raumwechsel oder nach Kampfende, was jedoch durch die flotte Auto-Battle-Funktion ausgeglichen wird. Die Grafik sieht auf der PSP viel kräftiger aus und die Wahl der Originalmusik ist vielleicht das schönste Geschenk für den wahren Fan der 1990er-Version. Somit beschränken sich die Kritikpunkte auf das gealterte Spiel-Design: Die Geschichte ist kaum mehr der Rede wert, das Speichersystem arg limitiert und mehr als Aufleveln, bis der Arzt kommt, gibt es hier nicht. Doch wer sich genau so etwas wünscht, der wird aufgrund des nach wie vor tollen Job-Systems seinen Spaß haben.

Überblick

Pro

  • unverwüstliches Job-System - entsprechend ein Fest für Auflevel-Fans
  • bedeutend kräftigere Farben als auf dem Nintendo DS
  • Wahl zwischen Originalmusik und Synthie-Arrangements
  • Auto-Battle-Funktion spart viel Zeit

Contra

  • kein Speichern innerhalb eines Dungeons oder direkt vor einem Endgegner möglich
  • Handlung und Charakter-Design für heutige Verhältnisse belanglos
  • trotz Auto-Battle mitunter lange Wartezeiten nach Ende eines Kampfes

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