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Test - FIFA 12 : Kontrollierte Offensive

  • PS3
  • X360
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Als wir im Frühjahr erstmals FIFA 12 und dessen neuartige Verteidigungsmechanik zu Gesicht bekamen, waren wir gleichermaßen neugierig wie skeptisch. Wie würden sich die Veränderungen auf den Spielfluss und die Spielbalance auswirken? Mittlerweile sind wir schlauer und können sagen: Die Änderungen sind einschneidend, aber sinnvoll.

„Taktisches Verteidigen“ nennt sich das nächste große Ding im FIFA-Kosmos. Anstatt wie gehabt aggressives Pressing spielen zu können, jeden Gegner zu doppeln und wie wild auf die Tackling-Taste zu hämmern, um dem Kontrahenten den Ball abzunehmen, ist jetzt ein deutlich subtileres Vorgehen gefragt. Um den Gegenspieler abzudrängen oder ihm das Leder wegzuspitzeln, ist vor allem das Timing wichtig. Andernfalls stolpert man vorbei, tritt in die Luft und verliert entscheidende Meter. Besser ist es, die Angreifer in Schach zu halten, indem man ihnen die Laufwege zustellt und ihnen auf manuell justierbarem Abstand folgt, um dann im richtigen Moment einzugreifen. Ein Tastendruck genügt, damit euer Kicker automatisch eine gewisse Distanz beibehält und er es somit den Mitspielern ermöglicht, sich ihrerseits strategisch zu positionieren.

Gut verteidigt

Was sich in der Theorie wie das letzte Fußballseminar aus der Sportschule Hennef anhört, hat in der Praxis deutliche Auswirkungen. Vorausschauendes Spiel mit ruhigem Aufbau ist nun ebenso Pflicht wie eine bestens organisierte Defensive, die den Gegnern keine Räume lässt und sie zu Fehlern zwingt. Damit ist FIFA 12 in puncto Spieldynamik deutlich näher am echten Rasensport. Allerdings hat auch die Offensive dazugelernt, was sich vor allem bei den Dribblings zeigt. Herausragende Spieler wie Messi oder Özil bleiben nicht mehr ständig an den Beinen der Verteidiger hängen, sondern können nun durchaus problemlos die halbe Abwehr ausspielen und sind in ihren Aktionen häufig unberechenbar. Umso wichtiger, dass man seine Verteidiger im Griff hat. Dies wird nicht von jetzt auf gleich passieren, sondern eine längere Eingewöhnungszeit in Anspruch nehmen. Oft verfällt man noch in alte Muster oder offenbart zu viele Lücken, was von der besseren KI meist gnadenlos ausgenutzt wird. Wer es lieber konservativ mag, kann aber auch auf die alte Defensivmechanik zurückgreifen.

FIFA 12 - Video Review
Nachdem PES vorgelegt hat, will FIFA nun nachziehen. Wir sagen euch, ob EA Sports auch dieses Jahr wieder den Titel holt.

Unterstützt wird das Geschehen auf dem Rasen von einer neuen Physik-Engine. Zweikämpfe werden so realistischer und nachvollziehbarer. Kickende Kleiderschränke, wie Rooney und Van Buyten, haben naturgemäß einen körperlichen Vorteil, der sich auch in ihren virtuellen Alter Egos widerspiegelt. Ein bulliger Stürmer ist somit weitaus schwerer vom Ball zu trennen und hat bei Kollisionen meistens einen besseren Stand. Dank der Engine und der deutlich überarbeiteten Animationen wirken die Spiele um einiges packender, abwechslungsreicher und überraschender, als das in vorherigen FIFA-Versionen der Fall war. Das Physiksystem ist allerdings nicht frei von Bugs. Spieler purzeln manchmal unfreiwillig komisch übereinander, beim Elfmeterschießen laufen jubelnde Torhüter ständig in am Boden kauernde Gegner. Solch gravierende Bugs, wie sie in der letzten Woche in diversen YouTube-Videos zu sehen waren, sind uns in den vielen, vielen Spielen während der Testphase aber nicht untergekommen.

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